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Hawaii

Hawaii

Titel: Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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verharren. Aber Teroro konnte dieses Argument nicht anerkennen. »Natürlich haben wir die Richtung verloren«, gab er zu.»Aber Ta'aroa hat uns im Sturm seinen Vogel gesandt, oder nicht?«
    »Ja«, mußten sie ihm zustimmen.
    »Dies ist kein gewöhnlicher Sturm«, fuhr er ßrt. »Es ist ein noch nie dagewesener Sturm, der dem Kanu von Bora Bora geschickt wurde. Wie hieß unser Kanu seit den frühsten Tagen?«
    »Aber wir haben die Richtung verloren!« entgegnete der König.
    »Die hatten wir schon verloren, als wir in See stachen!« rief Teroro.
    »Nein!« gab Tamatoa zurück, der sich von der Redekunst seines Bruders nicht einfangen lassen wollte.
    »Wir waren nach Nuku Hiva unterwegs, um frisches Wasser und neue Vorräte aufzunehmen.«
    »Und noch einmal die Segelgesänge zu hören«, fügte Tupuna bedächtig hinzu.
    »Wir müssen beilegen«, verkündete der König unwiderruflich. »Und dann, wenn wir DREI IN EINER REIHE entdecken, werden wir wissen, wo Nuku Hiva ist!«
    Unter diesem Druck brachte Teroro endlich seinen kühnen Plan vor. Er sprach ruhig und ohne Bewegungen: »Ich habe nicht die Richtung verloren, Bruder, denn ich segle nach dem Wunsch Ta'aroas. Ich habe die Richtung des großen Sturms, und ich bin bereit, mit diesem Sturm zu segeln.«
    »Weißt du, wie du nach Nuku Hiva kommen kannst?«
    Teroro sah jeden seiner Genossen an und antwortete: »Wenn Nuku Hiva unser Ziel ist, dann habe ich mich verirrt. Wenn wir nach Nuku Hiva wollen, nur um Proviant und Wasser zu ergänzen, dann habe ich mich verirrt. Aber, im Namen der Götter, Bruder, müssen wir denn nach Nuku Hiva?«
    Er wartete, bis sich diese starken Worte in die Herzen seiner Mitreisenden gesenkt hatten, und er sah, daß er Worte gebraucht hatte, die sie verstanden.
    Ehe ihm noch jemand antworten konnte, fügte er hinzu: »Was wollen wir auf Nuku Hiva? Um Wasser zu bekommen, müssen wir mit den Leuten kämpfen, die dort wohnen, und einige von uns werden das Leben lassen. Brauchen wir Wasser? Um Proviant zu bekommen, müssen wir große Gefahren auf uns nehmen. Wenn wir gefangen werden, dann wird man uns bei lebendigem Leibe kochen und verspeisen. Brauchen wir Proviant? Schickt uns nicht Ta'aroa Fische in Mengen? Haben wir uns nicht so in der Gewalt, wie nie Menschen zuvor? Kommen wir nicht täglich mit nur einer winzigen Ration aus? Bruder, wenn wir den Sturm haben, was brauchen wir mehr?«
    Tamatoa widerstand dem Redefluß seines Bruders und fragte: »Dann hast du also die Richtung verloren. Du kannst uns nicht nach Nuku Hiva bringen?«
    »Ich kann dich nicht nach Nuku Hiva bringen, aber ich kann dich in den Norden bringen.«
    Als sollte sein kühner Plan unterstützt werden, fauchte plötzlich eine heftige Bö über die Wellen, fuhr in die Segel und jagte das Kanu vor sich her. Gischt sprühte auf, und die Dämmerung, die noch immer die Sterne auslöschte, brach über die Männer aus Bora Bora herein.
    »Wir sind allein auf dem Meer«, sagte Teroro feierlich. »Wir sind auf einer besonderen Fahrt begriffen, und wenn sie uns an Nuku Hiva vorüberführt, dann sage ich: es ist gut. Denn ohne Zweifel werden wir von den Göttern auf einer großen Mission geleitet. Bruder, ich bitte dich, laß uns die Segel oben behalten.«
    Der König konnte diese gefährliche Bitte nicht den anderen zur Begutachtung vorlegen, denn er wußte, daß Tupuna und Teura, die beiden alten Leute, zur Vorsicht mahnen würden, und er ahnte, daß vielleicht jetzt die Zeit war, da man die Vorsicht fallenlassen mußte. Nachdem er alle Möglichkeiten in Erwägung gezogen hatte, ergriff er die Partei seines Bruders und sagte: »Wir sollten uns schlafen legen.«
    Während zwei weiterer Nächte, der sechsten und siebten ihrer Reise, schoß das Kanu unter Ta'aroas sicherem Geleit dahin. In diesen düsteren, kritischen Tagen waren alle Augen auf den linken Mast gerichtet, denn es war deutlich geworden, daß nicht Teroro, sondern Ta'aroa die Herrschaft über das Kanu hatte. Und dann bemerkte die rotäugige Teura am späten Nachmittag des siebten Tages ein Zeichen. Auf der linken Seite des Kanus tauchten fünf Delphine auf, an sich schon eine günstige Zahl, und ein großer Albatros folgte ihnen. Die Geschöpfe Ta'aroas waren gekommen, um die Erlösung dieses Kanus aus dem großen Sturm zu feiern. Aber noch ehe Teura ihre Gefährten auf diese schöne Botschaft hinweisen konnte, kam es zu einem anderen Ereignis von außerordentlicher Bedeutsamkeit. Ein Haifisch erschien nicht weit

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