Hawaii
bemerkte mit Genugtuung, daß er sich zur Linken, auf Ta'aroas Seite hielt. Und da der Albatros als Geschöpf dieses Gottes bekannt war, ergab sich hieraus ein erfreuliches Omen. Als aber der Vogel beständig und immer von der linken Seite zum Kanu zurückkehrte und sich schließlich sogar auf Ta'aroas Mast niederließ, konnte dieses Zusammentreffen nicht mehr als Omen bezeichnet werden. Es war eine ganz bestimmte Botschaft, die der Gott der Meere einer alten Frau gesandt hatte, die ihn seit langem verehrte. So blickte Teura mit neuer Liebe über das Meer und sang:
»O, Ta'aroa, du Gott der unerschöpflichen Tiefen, Ta'aroa, der mächtigen Wellen und Täler, die in deine Schwärze hinabführen, Wir legen unser Kanu in deine Hand, In deine
Hand legen wir unser Leben.«
Zufrieden sammelte die alte Frau ihre vielen guten Zeichen zusammen. Mochten sich die Männer dieses Kanus verirren, mochten die Sterne verborgen bleiben und der Sturm andauern, Ta'aroa war mit ihnen, und alles war gut.
Ehe Tupuna und Teroro am späten Nachmittag ihren Posten wieder einnahmen, begaben sie sich nach achtern, um von Teura zu erfahren, wo sie sich befanden.
Sie offenbarte den Männern, daß sie schon viel weiter nach Norden gesegelt seien, als selbst Teroro gedacht hatte.
»Nein«, erwiderten die Männer. »Wir waren schon früher in Nuku Hiva. Wir dürfen unsere Richtung noch nicht ändern.«
»Fahrt auf die Grube zu, aus der DREI IN EINER REIHE steigen«, riet sie unbeirrbar, »oder ihr werdet Nuku Hiva verfehlen.«
»Warte nur, bis die Sterne aufgehen«, gab Teroro zurück. »Du wirst sehen, daß wir den richtigen Kurs fahren.«
Teura ließ sich auf keine Diskussionen ein. Für sie waren die Probleme einfach: entweder sprachen die Götter, oder sie sprachen nicht. Und wenn sie gesprochen hatten, war es sinnlos, einem anderen zu erklären, durch welche Zeichen die Botschaft vermittelt worden war.»Wir sind zu weit im Norden«, sagte sie barsch. »Wendet!«
»Aber wie sollen wir das wissen?« drängte Teroro. »Die Götter haben es gesagt!« murmelte die Alte und legte sich schlafen. Als sie verschwunden war, erwogen die beiden Männer die verschiedenen Zeichen, aber das einzige, dem sie Vertrauen schenkten, war der Albatros. »Man kann kein günstigeres Omen haben, als einen Albatros«, überlegte Tupuna.
»Wenn Ta'aroa mit uns ist, müssen wir auch den richtigen Kurs haben«, schloß Teroro.
Die alte Teura steckte noch einmal ihren Kopf aus dem
Grashaus und zischte: »Ich habe bemerkt, daß Ta'aroa nur so lange auf einem Kanu bleibt, als dessen Leute den richtigen Kurs halten. Wendet!« Diese Nacht brachte nicht den Beweis, ob Teura recht hatte oder nicht; denn kein Stern tauchte auf -weder in der Dunkelheit um Mitternacht noch in der sorgenvollen Dämmerung, und Teroro konnte nichts tun, als das Kanu mit kleinem Segel vor dem Wind zu halten, im Vertrauen darauf, daß er stetig in einer Richtung und nicht in Kreisen blies.
In der dritten sternlosen Nacht, als das Kanu wirklich in Gefahr zu geraten drohte, gelangte Teroro zu einem Entschluß. Er beriet sich mit Tupuna und sagte: »Wir müssen annehmen, daß der Sturm zuverlässig ist.«
»Die Ankunft des Albatros ist der beste Beweis dafür«, bemerkte Tupuna.
»Dann sollten wir ihn auch ganz ausnutzen, meine ich.«
»Du willst alle Segel setzen?«
»Ja. Wenn es die Götter sind, die uns ausschicken, dann sollten wir so schnell als möglich vorwärts zu kommen versuchen.«
Als sie diesen Vorschlag dem König unterbreiteten, zeigte sich dieser über das Ausbleiben der Sterne sehr beunruhigt und wies darauf hin, daß die Nachtmannschaft über den Standort des Kanus nicht mit der der alten Frau übereinstimmte. Doch mußte er zugeben, daß der Vorschlag seines Bruders vernünftig war. »Ich bin sehr beeindruckt von dem Albatros«, erklärte Tamatoa. »Teura vertraute mir noch eine Einzelheit an, die sie euch nicht mitgeteilt hat. Als der Vogel das zweite Mal zurückkam, um sich auf Ta'aroas Mast niederzulassen, landete er mit ausgestrecktem linken Fuß.« Die Astronomen horchten auf, denn das war ein außerordentlich günstiges Zeichen, da es die Linksgerichtetheit der Absichten des Vogels und seine Vorliebe für Ta'aroas Mast bezeugte. »Ich kann daraus nur schließen«, überlegte der König, »daß Ta'aroa uns aus irgendeinem nur ihm ersichtlichen Grund diesen ungewöhnlichen Sturm gesandt hat. Ich stimme Teroro zu. Setzt alle Segel.«
So schickte Teroro Mato und Pa
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