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Hawaii

Hawaii

Titel: Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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Was soll geschehen, wenn die KLEINEN AUGEN hier nicht aufgehen?« Dann erhob sich langsam und undeutlich, denn sie bestand nicht aus leuchtenden Sternen, die heilige Gruppe genau dort, wo sie aufgehen mußte.
    »DIE KLEINEN AUGEN sind noch immer mit uns!« rief Tupuna, und der König erhob sein Haupt, um den Wächtern dieser Welt ein Gebet hinauf zusenden, hinauf zu dem innersten Kern, um den die Himmel gebaut sind. Die Astronomen kamen zusammen, um die Zeichen zu prüfen, und sie waren sich einig darüber, daß der Sturm ziemlich gleichbleibend aus dem Westen geblasen haben mußte. Doch offensichtlich mußte es auch, wie Teura angedeutet hatte, eine Strömung des Meeres nach Norden gegeben haben, denn die KLEINEN AUGEN kulminierten viel höher am Himmel, als es der Fall gewesen wäre, wenn das Kanu den Kurs auf Nuku Hiva beibehalten hätte. Aber um festzustellen, wie stark die Strömung gewesen war, mußten die beiden warten, bis DREI IN EINER REIHE aufgingen, und bis
    dahin waren es noch gute zwei Stunden.
    So warteten sie, und als DREI IN EINER REIHE hoch am Himmel standen, erkannten sie, daß sich das Kanu weit im Norden des Kurses nach Nuku Hiva befand, daß es einem unbekannten Ozean preisgegeben war und daß es keine Möglichkeit gab, die Vorräte zu ergänzen. Deshalb war auch die Gruppe, die sich nun zum König begab, um Bericht zu erstatten, von Ernst bewegt. »Der Sturm hat uns sogar noch schneller vorwärts getragen, als sich Teroro vorgestellt hat«, sagte Tupuna.
    Die Züge des Königs drückten Schmerz aus. »Haben wir die Richtung verloren?«
    Der Onkel antwortete: »Wir sind weit von Nuku Hiva abgetrieben und werden kein Land mehr sehen, das wir kennen.«
    »Dann haben wir also die Richtung verloren?« drängte der König.
    »Nein, mein Neffe. Das haben wir nicht«, sagte Tupuna vorsichtig. »Wir sind zwar in ferne Regionen hinausgetragen worden, aber sie liegen nicht von unserem Kurs ab. Wir suchen ein Land, das unter den SIEBEN KLEINEN AUGEN liegt, und wir sind diesem Sternbild heute näher, als wir erwarten durften. Wenn wir nicht zuviel essen..« Obwohl Tamatoa Erlaubnis gegeben hatte, die Segel oben zu lassen, und obwohl er gewußt hatte, daß sie damit Gefahr liefen, Nuku Hiva zu verfehlen, so hatte er immer gehofft, daß sie dennoch über die bekannte Insel stolpern und vielleicht Gastfreundschaft dort finden würden, ja, daß sie sogar dort ihre Wohnung aufschlagen könnten. Jetzt war er gezwungen, die größere Reise durchzustehen, und er fürchtete sich.
    »Wir könnten noch immer unseren Kurs ändern und Nuku Hiva anlaufen«, erwog er.
    Teroro schwieg und überließ es dem alten Tupuna, die
    Diskussion weiterzuführen: »Nein, wir sind auf dem richtigen Weg.«
    »Aber wohin?«
    Tupuna wiederholte den einzigen Gesang, den er über die Reise in den Norden behalten hatte. Er faßte ihn zusammen und sagte: »Halte dein Kanu immer vor dem Sturm, bis er erstirbt. Dann drehe in den toten Ozean, wo die Knochen vor Hitze mürbe werden und wo keine Brise weht. Rudere nach dem neuen Stern, und wenn sich die Winde aus dem Osten erheben, dann segle mit ihnen, bis das Land unter den SIEBEN KLEINEN AUGEN gefunden ist.«
    Der König, der selbst ein fähiger Astronom war, deutete nach dem Norden und fragte: »Dann liegt das Land, das wir suchen, dort?«
    »Ja«, stimmte ihm Tupuna zu.
    »Aber wir fahren in dieser Richtung?« Und er deutete nach Osten, wohin der schwächer werdende Wind sie trieb. »Ja.«
    Daß man das ersehnte Land dadurch finden sollte, daß man es floh, erschien zu unwahrscheinlich, und der König rief: »Können wir sicher sein, daß dies der richtige Weg ist?«
    »Nein«, bekannte der alte Mann. »Wir können nicht sicher sein.«
    »Dann, warum... «
    »Weil die einzige Überlieferung, die wir haben, uns sagt, daß das der Weg ist, auf dem man hingelangt.«
    Der König, der sich ständig der Tatsache bewußt war, daß ihm das Leben von siebenundfünfzig Menschen anvertraut war, packte Tupuna bei den Schultern und fragte unverhohlen: »Und was hältst du selber von diesem Land, das unter den KLEINEN AUGEN zu finden sein soll?«
    Der alte Mann antwortete: »Ich glaube, daß viele Kanus diese Gewässer durchkreuzt haben. Entweder wurden sie im Sturm hierher verschlagen oder sie fuhren wie wir als Ausgestoßene über das Meer. Und keines von ihnen ist je zurückgekehrt. Ob diese Kanus Land erreicht haben oder nicht, das können wir nicht sagen. Aber einige Männer, die eine Vision von dem

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