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Hawaii

Hawaii

Titel: Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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Präsident Roosevelt, der die Familie kannte, persönlich übertragen worden waren, in Hawaii eintraf, gab er keine raschen Befehle und legte keine Arroganz an den Tag, sondern ging eilig ans Werk. Der erste, den er zu einer Konferenz berief, war der Leiter des Geheimdienstes in Honolulu. Der Bericht dieses Mannes bestärkte Whipple nur in seinem Vorsatz: »Soweit wir feststellen konnten, ist von keinem Japaner Spionage getrieben worden - abgesehen von den bekannten Agenten des japanischen Konsulats, die japanische Staatsbürger sind.«
    »Dann war also der Bericht des Marineministers, daß Pearl Harbor von den hiesigen Japanern verraten wurde, reiner Quatsch?« fragte Whipple. »Ja. Aber er ist zu entschuldigen. Die aufgeregten Admirale haben ihnen das untergeschoben. Jetzt wissen sie besser Bescheid.«
    »Irgendeine Verräterei vorgefallen?« fuhr Whipple fort. »Ganz im Gegenteil. Die jungen Japaner scheinen darauf zu brennen, zur Truppe zu kommen. Hatte kürzlich erst zwei von ihnen hier. Anständige Jungen. Wurden aus dem Ausbildungskorps gefeuert und wollen jetzt, daß wir sie als
    Arbeiterbataillone verwenden oder als was auch immer. Sie boten sogar an, ohne Sold zu dienen.«
    »Kennen Sie ihre Namen?«
    »Ich habe sie bei mir.«
    Oberst Whipple zögerte, ehe er das Blatt entgegennahm. »Ich verspreche Ihnen, daß ich nicht zu Protokoll nehme, was Sie mir auf meine nächste Frage antworten. Aber ich brauche Ihre Unterstützung. Könnten Sie kategorisch erklären, daß die hiesigen Japaner sich in keinerlei Sabotage betätigt haben?«
    »Ich kann kategorisch erklären, daß es zu keinem einzigen Sabotageakt gekommen ist«, sagte der Mann des F.B.I.
    Whipple trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte. »Ich möchte diese beiden Jungen sehen. Können Sie sie mir herschaffen?« Als Ergebnis dieser Zusammenkunft wurde die Vereinigung der Universitätsfreiwilligen gegründet, und Tadao und Minoru Sakagawa waren die ersten Mitglieder. Die V.U.F. bestand nur aus Japanern, alles Jungen von höchster Intelligenz und Vaterlandsliebe. Sie wußten, daß die ganze Zukunft ihres Volkes in Amerika von dem abhing, was sie gegen Japan leisteten, und sie waren entschlossen, wenn die allgemeine Hysterie ihnen verbot, Waffen zu tragen, mit Schaufeln zu arbeiten. Sie wollten Latrinen ausheben und Brücken bauen. Keine Arbeit sollte ihnen zu niedrig sein, und sie wollten das alles für neunzig Dollar im Monat tun, während ihre weißen und chinesischen Schulkameraden in ihren Zivilanstellungen in Pearl Harbor zehnmal soviel verdienten. Aber Tadao erklärte Oberst Whipple: »Wir werden alles tun, um zu beweisen, daß wir Amerikaner sind.«
    Als Oberst Whipple die Gründung der V.U.F. empfahl, zog er sich die ernste Kritik seiner Offizierskameraden zu; aber er konnte darauf hinweisen, daß er von Roosevelt bevollmächtigt war, eine Lösung des Japanerproblems zu finden, und er wollte nichts unversucht lassen. Aber als er dann den Vorschlag machte, daß kein Japaner in ein Gefangenenlager geschickt werden sollte, weder auf Molokai noch sonstwo, brach der Entrüstungssturm los.
    »Wollen Sie etwa sagen...«, brüllte ein Admiral aus Südkarolina. »Ich will damit sagen, Herr Admiral, daß diese Leute treue Amerikaner sind und daß niemandem damit gedient ist, wenn sie in ein Gefangenenlager gesteckt werden.«
    »Nun, verdammt noch mal, Kalifornien hat uns doch gezeigt, wie man mit diesen Verrätern umgeht.«
    »Was Kalifornien getan hat, ist seine eigne Sache. Hier in Hawaii wird es anders gemacht.«
    »Himmel, Whipple! Sie sind ein Umstürzler.«
    Aber Mark Whipple ließ sich nicht von dem abbringen, was er sich vorgenommen hatte. Als er auf einer Zusammenkunft seiner eignen Familie gewarnt wurde: »Man hegt große Befürchtungen deinetwegen, Mark. Die Leute vom Stab sagen, daß du deine ganze Karriere aufs Spiel setzt«, antwortete er nur: »In dieser Sache trage ich eine besondere Last auf den Schultern, und mir wäre lieber, wenn ich nicht mehr diesen Klatsch hören müßte. Denn das, was ich als nächstes vorschlage, wird die ganze Militärhierarchie auseinanderreißen. Hoffentlich habt ihr starke Nerven.« Was er vorschlug, war folgendes: »Ich meine, wir sollten sofort - noch diese Woche - eine Sondereinheit der amerikanischen Armee bilden, die nur aus Japanern Hawaiis besteht. Wir werden sie in Europa einsetzen, den Deutschen entgegenwerfen, und wenn sie sich so bewähren, wie ich vermute, dann werden sie nicht nur hier ihr

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