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Hawaii

Hawaii

Titel: Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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abgeschälte Kokosnußfleisch, tat einen    Teil davon in    die Kalebasse, in    der der    Saft
    aufgefangen worden war, und wickelte den anderen Teil in die Fasern der Kokoshülse, die sie nun mit beiden Händen packte und über einer dritten Kalebasse auswrang. Unter dem Druck ihrer schlanken Hände wurde die süße Kokosmilch aus dem Fleisch gepreßt. Immer wieder wrang Tehani das Kokosfleisch aus und sang leise dazu, wenn es auch diesmal hieß, daß sie das Fleisch für ihren Geliebten drehe anstatt zerteile. Und während sich die Palmen über der Lagune wiegten, hatte Hoxworth eine klare Eingebung: »Wenn ich mir von nun an die Frau im allgemeinen vorstelle - die Fraulichkeit, besser ausgedrückt -, dann werde ich dieses braunhäutige Mädchen aus Bora Bora vor mir sehen, die den Sarong lose um die Hüften gebunden hat, an einer Kokosnuß arbeitet und im durchsonnten Schatten leise vor sich hin summt. War sie schon immer hier unter dem Brotfruchtbaum während all der leeren Jahre?« Und in einer zweiten Eingebung wurde ihm klar, daß sie auch während der kommenden und noch leereren Jahre hier sein würde, als die quälende Vision der anderen Hälfte des Lebens: der Fraulichkeit - als das Symbol der Fürsorge, der majestätischen, lieblichen, aufnahmebereiten anderen Hälfte. Überwältigt von diesem Blick in Vergangenheit und Zukunft wollte er in der Gegenwart schwelgen und beugte sich aus dem schattigen Platz, wohin sie ihn gesetzt hatte, vor, um nach ihrem Bein zu langen. Aber sie entwand sich ihm geschickt und ging zu einer Grube, in der Jamwurzeln und Taro rösteten. Sie zerbrach das Taro in kleine, rote Stücke, während sie die Jamwurzeln einen Augenblick hochhielt, um sie ihrem Geliebten zu zeigen. »Unsere Seeleute nennen sie die Kleinen Augen des Himmels«, sagte sie lachend und deutete auf die Augen der Knolle, die sich darauf wie jenes Gestirn abzeichneten, dessen erstes Erscheinen im Osten das polynesische Neujahr bedeutete.
    Schließlich schnitt Tehani Zwiebeln fein und rührte dann alle Zutaten in die dicke, fette Kokosmilch. Nachdem sie sich dann die Hände in der Lagune gewaschen hatte, kam sie zurück und setzte sich mit gekreuzten Beinen und entblößten Brüsten vor Hale, den Sarong hochgezogen, damit auch ihre zarten, braunen Schenkel freilagen. »Wir machen ein Spiel«, erklärte sie ihm, und während sie in der Sonne saß und er im Schatten, begann sie ihn auf die Schulter zu schlagen. Sie summte ihr Kokoslied dazu und deutete ihm an, daß. auch er nach ihr schlagen mußte, und so glitten ihre Schläge von den Schultern zu den Unterarmen, Hüften und Schenkeln. Während das Spiel leidenschaftlicher wurde, wurden die Schläge immer sanfter und ihr Gesang immer langsamer, bis Hale sie in einer letzten Bewegung, die als Schlag begann und in einer Umarmung endete, an sich riß und begann, an ihrem Sarong zu zerren. Aber sie rief in ihrer eigenen Sprache: »Nicht im Sonnenlicht, Haletane.« Er verstand, hob sie auf und trug sie in das Grashaus, wo das Spiel zu dem beabsichtigten Ziel gelangte.
    Gegen Mittag fragte sie ihn auf französisch: »Magst du die Art, wie wir in Bora Bora unseren Poisson cru bereiten?« Und sie brachte den Fisch herein, der unter den Sonnenstrahlen in dem Zitronenwasser gar geworden war. Hale sah, daß der Thunfisch nicht länger rot, sondern von einem einladenden Grau-Weiß war. Sie goß die Kokosmilch mit dem Taro, den Jamwurzeln und Zwiebeln darüber. Dann tat sie ein paar Muscheln dazu und goß schließlich den Kokossaft darüber. Nun rührte sie die Masse mit ihrer bloßen Hand um und reichte schließlich ihrem Gast einen Bissen des rohen Fisches. »So werden bei uns die Männer gefüttert«, scherzte sie. »Machen es eure Mädchen ebensogut?« Als Hale lachte, schob sie ihm den tropfenden Fisch in den Mund und schmunzelte, als ihm die weiße Milch über Kinn und Brust troff. »Du machst dich schmutzig!« hänselte sie ihn. »Aber du bist so ein lieber Mann, Haletane. Du kannst lachen. Du bist sanft. Du tanzt wie ein Engel. Und im Bett bist du stark. Du bist ein Mann, den jedes Mädchen lieben kann. Sag mir«, bat sie, »lieben dich die Mädchen bei dir zu Hause?«
    »Ja«, sagte er der Wahrheit entsprechend. »Das tun sie.«
    »Treiben sie auch manchmal solche Spiele wie wir vorhin und jagen dann im ganzen Haus herum, aus lauter Freude, mit dir zusammen zu sein?«
    »Nein«, antwortete er.
    »Das tut mir leid, Haletane«, sagte sie. »Die Jahre gehen

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