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Hawaii

Hawaii

Titel: Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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werdet. Wenn die Leute von Mississippi euch beleidigen wollen, so ist das ihre Sache. Und ihr werdet euer verdammtes Maul halten und es hinnehmen. Denn wenn ein Mann aus dieser Einheit auch nur im geringsten Unruhe stiftet, werde ich ihn persönlich zum Teufel jagen. Noch irgendeine Frage?«
    »Muß ich mir gefallen lassen, wenn ein Trottel mich schlitzäugiger Gelbbauch nennt?«
    »Ja!« brüllte Whipple. »Teufel ja! Denn wenn du so zimperlich bist, daß du aus diesem Grunde die Zukunft aller
    Japaner in Amerika gefährden könntest, dann bist du, Haschimoto, bei Gott, wirklich ein schlitzäugiger Gelbbauch. Du bist ein Kriecher. Du bist ein verdammter Japse, du bist alles, wofür man dich hält, und in meinen Augen bist du kein Mann.«
    »Dann sollen wir also alles hinnehmen?« fragte Goro in tiefer, beklemmender Angst. »Wie sie uns auch nennen?«
    »Du mußt es hinnehmen«, knurrte Whipple. »Weißt du denn nicht, was zwei und zwei ist, du verdammter, eigensinniger Buddhakopf?« Und er sagte das mit einem Lachen, das die Spannung aufhob. »Seid ihr bereit, für die Beleidigung, die euch zufällig ein Mann zufügt, die Zukunft von dreihunderttausend Japanern aufs Spiel zu setzen? Seid doch keine Idioten. Seid um Gottes willen keine Idioten.«
    Aus den hinteren Reihen brummte ein Feldwebel: »Ich denke, wir können es hinnehmen.«
    Dann sagte Oberst Whipple: »Denkt daran, Leute. Als Einheit werdet ihr eines Tages die deutsche Armee schlagen. Und wenn ihr das tut, dann habt ihr gewonnen. Darüber kann es keinen Zweifel geben, denn ich habe niemals bessere Männer angeführt. Und wenn ihr gewinnt, dann triumphiert ihr über die Dummheit zu Hause und über den Hitlerismus in Europa und über alle Beleidigungen, die ihr je ertragen mußtet. Eure Mütter und Väter und eure Kinder nach euch werden dank eurer Tapferkeit ein besseres Leben führen. Ist das nicht ein Einsatz, für den es sich zu kämpfen lohnt?«
    Oberst Whipple legte die schärfsten Richtlinien fest und setzte sie unerbittlich durch: »In dieser Einheit darf kein japanisches Wort gesprochen werden. Ihr seid Amerikaner. Und unter keinen Umständen dürft ihr ein weißes Mädchen um eine Verabredung bitten. Die Einwohner würden verrückt. Es ist euch strikt untersagt, mit einem farbigen Mädchen auszugehen. Das würde die Leute nur noch mehr aufbringen. Und jede
    Woche werden vier lange Güterzüge voll Bier in diesen Staat geschafft. Ihr könnt sie unmöglich alle leertrinken.«
    Unbarmherzig schulte Oberst Whipple seine Leute nach den West-Point-Regeln militärischen Benehmens und nach den Traditionen bürgerlichen Anstands, die in seiner Familie herrschten. In ganz Amerika erduldete keine Ausbildungsgruppe härtere disziplinarische Strafen als die Zwei-Zwei-Zwei, denn ihr Oberst hielt sie sowohl für ihr Verhalten im Dienst wie außerhalb dafür verantwortlich, und bei der geringsten Übertretung der Vorschriften wurden sie bestraft. Nur einmal wurde aufbegehrt. Nach langen, demütigenden Verhandlungen hatten sich die guten Bürger von Mississippi bereit erklärt, daß die japanischen Soldaten - soweit es sich um öffentliche Bedürfnisanstalten und Omnibusse handelte - wie Weiße zu betrachten seien und in dieser Hinsicht die Anlagen für die Weißen benutzen durften. Aber soweit es sich um jede andere Berührung mit der Bevölkerung handelte, sollten sie sich als etwas betrachten, das halbwegs zwischen den Weißen und den Negern lag und sie von beiden ausschloß. Das ging zu weit, und Goro meldete sich bei Oberst Whipple. »Ich achte Ihren Befehl, Herr Oberst, und wir haben ihn bisher immer befolgt. Aber diese Sache mit den Bedürfnisanstalten geht zu weit. Ich darf wie ein Weißer urinieren, aber ich muß mich in jeder anderen Hinsicht wie ein Neger verhalten. Wir kämpfen für menschlichen Anstand. Unsere Leute wollen nicht diese Zugeständnisse, die Mississippi ihnen macht. Wir wollen wie Neger behandelt werden.«
    Oberst Whipple begann nicht loszubrüllen. Er sagte ruhig: »Ich gebe dir recht, Sakagawa. Anstand ist eine Sache, die keinen Anfang und kein Ende hat. Niemand kann vernünftig für das Recht der Japaner kämpfen und gleichzeitig das der Neger ignorieren. Vernünftigerweise kann er das nicht tun, aber mitunter muß er es tun. Und gerade jetzt ist dies der Fall.«
    »Meinen Sie, wir müßten hinnehmen, was Mississippi sagt, auch wenn wir wissen, daß sie uns bei gegebener Gelegenheit schlimmer behandeln würden als die Neger.«
    »Das

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