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Hawaii

Hawaii

Titel: Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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entschlossenste Auftreten zurückweisen. Wir müssen weiterhin auf unserer Hut bleiben, um sie von Hawaii fernzuhalten, und ich betrachte jedes Mitglied dieser Versammlung als pflichtvergessen, das uns nicht über Gregory's nächste Schritte auf dem laufenden hält.
    Was O.C. Clemmons und Shea & Horner anbetrifft, bin ich sicher, daß wir sie abgeschreckt haben und daß wir von ihnen, wenn nicht irgend etwas Unvorhergesehenes geschieht, nichts weiter zu befürchten haben.« Hoxworth sah seinen Kollegen fest in die Augen, als wollte er jedem von ihnen den Mut einflößen, der nötig war, um Hawaii vor dem feindlichen Einfluß zu bewahren, und die Mitglieder verließen die Versammlung mit um so größerer Entschlossenheit. Aber 1947 mußte Hale seine Genossen abermals zusammenrufen, und diesmal berichtete er: »Hier geht irgend etwas vor, was mir weder gefällt noch verständlich erscheint. Ich wurde vor einiger Zeit von einem Angestellten des Lagunen-Hotels darauf aufmerksam gemacht, daß sich ein Anwalt aus Boston namens James McLafferty in der Stadt aufhielt und ziemlich verdächtig benahm. Er unterhielt sich zum Beispiel lange Zeit mit dem Strandjungen Kelly Kanakoa - das ist Malamas nichtsnutziger Sohn. Wir ließen Kelly durch einige Leute über das aushorchen, was dieser McLafferty mit ihm besprochen hatte.« Hier unterbrach sich Hoxworth mit dramatischem Effekt. »Das Thema war das Ried.«
    Eine Welle schäumender Entrüstung, begleitet von weitaufgerissenen Augen, raste durch das Zimmer - wie eine Sturzsee, die dem Strand zueilt. Hale fuhr fort: »Soweit wir uns an das halten dürfen, was Kelly uns mitteilte, denkt dieser McLafferty«, abermals senkte er die Stimme, um das Unerhörte dieser Sache zu unterstreichen, »an ein Hotel.« Wieder brach die Welle der aufgerissenen Augen über die Versammlung herein, denn die Besitzer fast aller größeren Hotels saßen an diesem Tag im Fort. »Ich habe die Spuren McLaffertys verfolgen lassen, aber nicht viel herausbekommen. Hewlett, würdest du uns bitte vorlesen, was wir gefunden haben?« Hewlett Janders räusperte sich, nahm ein Blatt Papier auf und las: »James McLafferty, B. A. Holy Cross 1921, Harvard Law School 1926, Anwaltspraxis in Boston. Diente 1941-45 als Oberst in der Luftwaffe. Beaufsichtigte die Landbeschaffung für die Anlage von Flugplätzen in Afrika, Italien und England. Veröffentlichte zusammen mit Professor Harold Abernethy von Harvard DIE LANDBESCHAFFUNGSPOLITIK DER AMERIKANISCHEN LUFTWAFFE! Sohn des infamen Black Jim McLafferty, dem langjährigen demokratischen Politiker, der wegen gesetzwidriger Handlungen als Gouverneur eine Zeitlang im Gefängnis saß. Römisch-katholisch. Zweimaliger Besuch in Rom während des Militärdienstes in Europa. Genießt deshalb große Beliebtheit bei der Wählerschaft seines Vaters. Er selbst hat nie kandidiert.« Der große Hewlett Janders hielt inne und fügte dann hinzu: »Kein Hinweis darauf, wer ihn nach Hawaii geschickt hat, und was er hier tut.« Hewlett warf das Blatt auf den Tisch, als wollte er sagen: »Seht zu, was ihr damit anfangen könnt.«
    Hoxworth Hale sagte: »Nun, worauf läuft es hinaus? Wir stehen einem Fremden gegenüber, der viel über Landbeschaffung weiß, der offenkundig ein Radikaler aus Harvard ist und der am Ried Interesse nimmt - für ein Hotel. Es sieht wirklich so aus, als handle es sich hierum jenen Menschentyp, den wir bisher aus der Stadt draußen zu halten versuchten.« Die Männer um den Tisch nickten, und Hale fuhr fort: »Sind die Treuhänder des Kanakoa-Trusts unter uns?«
    Hewlette Janders antwortete: »Ich gehöre dazu und John Whipple Hoxworth. Das dritte Mitglied ist Harry Helmore, dem natürlich zu trauen ist.«
    »Möchtest du für Harry stimmen?« fragte Hale.
    »Nun, er ist mit meiner Kusine Abigail verheiratet«, sagte Hewlett. »Ich denke, daß ich für ihn stimmen kann.«
    »Ist es klar, daß Malama Kanakoa unter gar keinen Umständen das Ried an McLafferty verkaufen darf?«
    »Soweit ich in Frage komme«, antwortete Hewlett. »Wie steht's mit dir, John Hoxworth?«
    »Es wäre ein Verbrechen, wenn ein solcher Mann in unserer Stadt zugelassen würde.«
    »Dann sind wir uns also einig«, verkündete Hoxworth. Aber seine angeborene Vorsicht in diesen Dingen war noch nicht befriedigt. Deshalb fragte er: »Laßt uns einmal annehmen, daß dieses Gerede von einem Hotel nur eine Finte war. Laßt uns annehmen, daß McLafferty für etwas ganz anderes steht. Meine Herren, mir

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