Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hawaii

Hawaii

Titel: Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
Vom Netzwerk:
Besten ist.«
    Die Sekretärin unterbrach seinen Gedankengang und sagte: »Dieser junge Japaner versucht schon wieder, Sie zu sprechen«, und Hale schüttelte wütend den Kopf. »Nicht mich! Verhandlungen mit Arbeitern sind Hewies Sache.« Er eilte durch die Hintertür des Büros und rief Hewlett Janders. Als der große Mann auftauchte, sagte ihm Hale: »Sieh zu, daß du mit dem jungen Unruhestifter ein für allemal fertig wirst«, und er fühlte sich einigermaßen beruhigt, als Hewie seinen Gürtel enger zog und zum Kampf schritt. Als Janders den Sitzungsraum betrat, fand er dort einen vertrauenswürdigen, kurzgeschorenen, lächelnden jungen Mann, der ihm die rechte Hand über den Tisch entgegenstreckte und sagte: »Ich bin Goro Sakagawa, Herr Janders. Ich erinnere mich daran, wie gut Sie zu meinen Brüdern waren.« Die Geste brachte Hewie Janders einen Augenblick lang aus der Fassung, und er mußte denken: Das ist der Bruder, den wir nicht in Punahou aufnahmen. Hätten wir es nur getan, dann wäre er nie zu einem Gewerkschaftsführer geworden. - Dann wies er diesen Gedanken ab und sagte streng: »Weshalb kommen Sie zu mir, junger Mann?« Er bot Goro mit Absicht keinen Stuhl an.
    Mit den Umgangsformen, die er sich in Japan angeeignet hatte, als er unter General MacArthur diente, übersah Goro die Tatsache, daß er stehenbleiben mußte, und sagte höflich: »Ich höre, daß Ihr Sohn Harry in Bougainville gefallen ist.«
    »Ja«, antwortete Janders, und er war gezwungen, fortzufahren: »Wurde nicht einer Ihrer Brüder in Europa getötet?«
    »Zwei«, erwiderte Goro, und irgendwie erkannte jeder der beiden Unterhändler, daß Hewlett Janders vom Fort geschickt auf die gleiche Ebene mit Goro Sakagawa herabgebracht worden war. Sie waren gleich, und Goro sagte: »Sie fragten, weshalb ich Sie sprechen wollte. Ich bin von den Leuten der Malama-Zucker beauftragt worden...«
    »Ich unterhalte mich nicht über Arbeitergewerkschaften.«
    »Ich habe nichts von einer Gewerkschaft gesagt«, bemerkte Goro und trat von einem Fuß auf den andern, während Hewlett sich in seinem Stuhl zurücklehnte.
    »Worüber möchten Sie sonst sprechen?« rief Janders barsch. »Nun gut, wenn Sie das Thema schon angeschnitten haben, Herr Janders. Malama-Zucker wird sich organisieren...«
    »Scheren Sie sich 'raus!« sagte Janders abrupt, und seine Stimme überschlug sich vor Wut.
    Goro antwortete ungerührt: »Malama-Zucker wird sich organisieren, Herr Janders. Nach dem Gesetz sind wir berechtigt... »
    »Hinaus!« brüllte Janders. Er sprang auf und rief nach seinen Sekretären, und als sich diese ins Zimmer drängten, befahl er: »Schafft mir diesen Kommunisten hinaus.«
    Goro, der jetzt noch muskulöser war als damals auf der Mittelschule, stützte sich auf den Tisch und sagte schnell: »Herr Janders, ich bin kein Kommunist, ich werde nicht zulassen, daß mich Ihre Leute hinauswerfen, denn wenn sie es täten, würde ich Sie bei Gericht verklagen. Dann würde sich Ihre Stellung den Gewerkschaften gegenüber verhärten, und wir hätten es nur noch schwerer, vernünftig über die Dinge zu sprechen. Deshalb schicken Sie Ihre Wachhunde fort.«
    »Ich werde niemals Gewerkschaften dulden«, schrie Janders. »Und wagen Sie es nicht noch einmal, hier in mein Büro einzudringen.«
    »Herr Janders, ich verspreche Ihnen, die erste Plantage, die organisiert wird, ist Malama-Zucker, und wenn es zu den letzten Verhandlungen kommt, dann werde ich in diesem Stuhl sitzen...« Goro langte nach dem Stuhl, hob ihn behutsam auf und stellte ihn wieder hin. »Dieser Stuhl. Reservieren Sie ihn für mich, Herr Janders. Wenn wir uns wiedersehen, werden hier die Papiere unterschrieben. Mein Name ist Goro Sakagawa.« Er verließ ruhig das Zimmer, und Janders schickte seine Sekretäre fort. In seinen Sessel zurückgelehnt, versuchte er sich über das klar zu werden, was geschehen war: Ein japanischer Feldarbeiter stürmte in mein Büro und erklärte mir... - Es war zu ungeheuerlich, und er rief nach Hoxworth Hale. »Wie ging es?« fragte Hale.
    »Ein japanischer Feldarbeiter stürmte in mein Büro und erklärte mir... «
    »Laß das Theater, Hewie. Was ist vorgefallen?«
    »Sie werden Malama-Zucker organisieren.«
    »Das wird ihnen nie gelingen«, erklärte Hale fest. Er rief das Fort zusammen und berichtete seinen Leuten: »Hewie hat eine schwere Sitzung hinter sich. Der junge Sakagawa deutete mit dem Finger... «
    »Er stürmte hier herein und versuchte, mir zu erklären...

Weitere Kostenlose Bücher