Hawaii
stolpert...«, begann Hewlett Janders; aber Hoxworth Hale sah ihn nur kummervoll an. Die Schrecken der vergangenen sechs Monate mußten wirkungslos gewesen sein, da Janders noch immer dieselben Worte gebrauchte wie zu Anfang des Streiks.
Ruhig überging ihn Goro und wandte sich an Hale, einen harten Gegner: »Herr Hale, mein Komitee wird die Tatsache übergehen, daß Ihr Vertreter, Herr Hewlett Janders, uns beschuldigt, Japaner zu sein, weil wir wissen, daß Ihr Vetter Oberst Mark Whipple sein Leben ließ, damit wir freie Bürger werden konnten. Wir handeln als freie Bürger, und ich nehme an, daß Sie diese Tatsache respektieren.«
Der dankbare Hinweis auf Oberst Whipple besänftigte die Gemüter, und alle dachten daran, was dieser selbe Goro
Sakagawa gesagt hatte, als erwogen wurde, den Leichnam Mark Whipples aus den Vogesen nach Hawaii zu überführen: »Laßt sie meine Brüder nach Hause bringen, aber Oberst Whipple sollte in dem Herzland der Welt ruhen, dort wo er fiel. Denn keine Insel ist groß genug, um seinen Geist zu halten.«
»An welche neuen Bedingungen denken Sie, Herr Sakagawa?« fragte Hale. »Wir werden diesen Streik nie beilegen, ohne die vorbehaltlose Anerkennung der Gewerkschaften erreicht zu haben«, erwiderte Goro, und Hewlett Janders fiel in seinem Sessel zurück. Er sah, was kommen würde: Die andern würden klein beigeben. Die Kommunisten würden triumphieren. Aber noch ehe Hewie zu Wort kommen konnte, fuhr Goro rasch fort: »Um Ihnen aber entgegenzukommen, werden wir auf zehn Cent des geforderten Stundenlohns verzichten.«
»Meine Herren«, sagte Hoxworth Hale mit neuer Hoffnung. »Ich glaube, Herrn Sakagawas Vorschlag bietet eine gute Diskussionsbasis.« Heimlich machte sich der Geist Oberst Whipples, der für diese japanischen Jungen gefallen war, in dem Raum geltend, und Hale fragte ruhig: »Goro, würden Sie bitte mit Ihren Leuten in drei Stunden wiederkommen?«
»Gut, Herr Hale«, sagte der Gewerkschaftsführer, aber als seine Gruppe aufbrechen wollte, fragte Hewie Janders schroff: »Woher wissen wir, ob dieser Kommunist Rod Burke dann unsere Häfen freigibt?«
»Darüber haben wir schon verhandelt, Herr Janders«, antwortete Goro. »Wenn wir zu einem Abkommen mit Ihnen gelangen, werden die Häfen geöffnet. Das ist es, was Verhandeln bedeutet.«
Als die Delegation, bestehend aus drei Japanern, einem Haole und zwei Filipinos, das Zimmer verließ, stand Hewlett Janders von seinem Sitz am Kopfende des Tisches auf und sagte: »Ich möchte nicht an dem mitschuldig werden, wozu ihr bereit seid.«
»Ich achte deine Haltung«, sagte Hale kühl. »Aber verpflichtest du dich, den Entschluß anzunehmen, zu dem wir kommen?« Bei dieser Frage starrten alle Janders an. Wenn er sich weigerte anzunehmen im Namen von J. & W., der wichtigsten Plantagen Verwaltungsorganisation -, dann wußte niemand, was geschehen würde; denn vielleicht war er stark genug, um sowohl dem Druck der Arbeiter wie dem seiner eigenen Kompagnons standzuhalten. Verzweifelt suchte er zu einem solchen Götterdämmerungsentschluß zu gelangen, aber er wurde davor durch die behutsamen Worte jenes Mannes bewahrt, der vor zwanzig Jahren statt seiner die Führerschaft des Forts übernommen hatte. Hoxworth Hale sagte langsam: »Hewie, deine Familie und meine haben diese Inseln immer geliebt. Wir können nicht dulden, daß sie noch weiter leiden.«
Der große Mann blickte seinen Führer verächtlich an und schien im Begriff zu sein, den Vorschlag abzuweisen. Aber Hale fuhr fort: »Wenn wir mit den Gewerkschaften leben müssen, und das scheint das Schicksal dieser Zeiten zu sein, dann wollen wir es mit Würde tun. Ich werde Sakagawa zurückrufen und das Beste aus der Situation zu machen versuchen.«
»Ich möchte nicht zugegen sein«, sagte Janders plötzlich. Er wollte den Saal durch den hinteren Ausgang verlassen, drehte sich aber noch einmal um und warnte seine Genossen: »Ihr werft die Inseln den Kommunisten in die Arme. Ich weigere mich, zuzusehen, wie ein japanischer Feldarbeiter in mein Büro stürmt, um mir auseinanderzusetzen... «
»Aber du wirst dich an das halten, was wir entscheiden?« unterbrach ihn Hale.
»Ja«, brummte Janders mürrisch, und als Goro zurückkehrte, um die gegenseitige Verzichterklärung zu ratifizieren, war Hewlett Janders nicht mehr anwesend.
Als der Streik beendet wurde, nahmen drei von Hales Plantagenverwaltern, die älter waren als er selbst, ihren
Abschied mit den Worten: »Wir haben
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