Hawaii
Sakagawa.«
»Wir werden ihm das Genick brechen!« brüllte Hoxworth. »Wir bringen nicht eine einzige Schiffsladung mehr für ihn nach Honolulu. Dieser Mann soll verhungern...«
Der kühle John Whipple Hoxworth unterbrach ihn und sagte: »Das Problem hat zwei Seiten. Wer hat diesen verdammungswürdigen Streich geführt? Und für wen?«
Es folgte eine lange Diskussion darüber, wer wohl genügend Kapital und Scharfsinn aufbringen konnte, um ein solches Unternehmen in die Wege zu leiten, und schließlich kam man überein, daß es nur Hong Kong Kee gewesen sein konnte. »Ich werde ihm die Pistole auf die Brust setzen«, rief Hoxworth, telefonierte in seiner offenen Art mit Hong Kong und fragte unumwunden: »Haben Sie all diese Pachtverträge aufgekauft?« Während der Antwort des chinesischen Bankiers nickte Hoxworth seinen Kompagnons zu. »Wen haben Sie vertreten, Hong Kong?« Diesmal bewegte Hoxworth nicht den Kopf und hörte wie betäubt zu. »Danke, Hong Kong«, sagte er schließlich und legte auf.
»California Fruit?« fragte Janders. »Gregory's«, antwortete Hale. Ein schmerzliches, betäubendes Schweigen folgte, und eine Ära ging zu Ende. Schließlich fragte einer der Hoxworths: »Können wir das nicht vor Gericht bringen?«
»Ich glaube nicht«, antwortete Hale.
»Wir könnten doch sicher Richter Harper dazu bringen, eine gerichtliche Verfügung gegen einen dieser Pachtverträge zu erlassen. Er ist mit meiner Kusine verheiratet, und ich könnte ihm erklären...«
»Wenn Hong Kong diese Pachtverträge zustande gebracht hat...« Hale konnte nicht fortfahren. Er ließ seinen Kopf auf den Tisch sinken und dachte lange nach. Dann fragte er seine Genossen: »Wie konnten diese Leute uns das nur antun? Deine Familie, Whipple, warum haben sie nur immer für diese Kees gesorgt! Verdammt noch mal, das ganze Kee-Hui begann mit dem Stück Land, das der alte Arzt ihnen gab. Und diese verdammten Sakagawas.
Wer hätte gedacht, daß Kamejiro so undankbar sein könnte? Man sollte denken, daß sie uns die Treue halten würden. Wir brachten sie auf die Inseln, gaben ihnen Land, sorgten für sie, als sie so verdammt arm waren und weder lesen noch schreiben konnten. Was geht nur vor in dieser Welt, daß sich solche Leute gegen uns verschwören?«
»Das hat uns McLafferty eingebrockt!« rief Janders. »Er hat uns aus dem Sattel gehoben, während er von Hotels sprach.«
Hale hatte sich wieder in die Gewalt bekommen und sagte: »Meine Herren, dies ist der Anfang eines endlosen Kampfes. Ich persönlich werde Gregory's und McLafferty überall den Weg verlegen. Da wir sie nicht aus den Inseln vertreiben können, weil Hong Kong die Sache eingefädelt hat und sie gewiß vor Gericht gehen werden... «
Einer der Hoxworths unterbrach ihn: »Wo wir so viel für Richter Harper getan haben, sollte man doch denken, daß er zumindest einen der Pachtverträge für ungültig erklärt.«
Hale ignorierte die se dumme und unwürdige Bemerkung und fuhr fort: »Wir müssen um einen Zeitvorsprung ringen. Wir werden Zweigniederlassungen unserer Läden in Waikiki, in
Waialae und drüben über dem Pali einrichten. Jeder von euch, der ein gutgehendes Geschäft besitzt, muß einen Zweig davon in die Vorstädte verlegen. Dehnt euch aus und erfaßt alle Gebiete. Wenn sie hier anfangen, dann müssen unsere Läden so sicher dastehen, daß Gregory's im Keim erstickt wird.«
In der seltsamen Weise, in der es dazu kommt, daß der mörderische Hecht, der in den Karpfenteich geworfen wird, zwar einige der trägen Fische verschlingt, aber die anderen zu größeren Leistungen anspornt, trieb die Ankunft von Gregory's, gefolgt von California Fruit und Shea & Homer, die hawaiische Wirtschaft mit solcher Geschwindigkeit voran, daß das Fort viel besser gedieh als je zuvor. In derselben widersprüchlichen Weise machten die höheren Löhne, die Goro Sakagawas Gewerkschaft dem Fort abgerungen hatte, dieses Unternehmen nur noch wohlhabender, denn der größte Teil der Löhne floß wieder in die Läden des Forts zurück, und so wurde der allgemeine Wohlstand vervielfältigt.
Hales Entschluß, die Eindringlinge vom Festland mit einer erhöhten eigenen Wirtschaftsenergie zu bekämpfen, hatte ungeahnte Folgen für Hawaii, und in den folgenden Jahren wurde diese Entwicklung oft als die eigentliche hawaiische Revolution bezeichnet: Wenn das Fort mit Unternehmungen wie Gregory's Schritt halten wollte, konnte es sich nicht länger leisten, unzulängliche Neffen und
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