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Hawaii

Hawaii

Titel: Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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Alkoholgenuß in diesem Saal verbietet, dann würde ich jetzt eine Runde spendieren.«
    »Gute Neuigkeiten?« fragte John Whipple Hoxworth. »Die besten. Habe gerade fertiggebracht, die alte Brauerei loszuwerden. Ein Mühlstein ist mir vom Hals. Meine selige Großmutter sagte mir einmal, wenn nicht hundertmal: >Es bringt keinen Segen, wenn ein Hale ins Brauereigewerbe geht.< Und sie hatte recht.«
    »Hast du einen guten Preis dafür erzielt?« fragte Hoxworth Hale. »Ich bekam fünfunddreißigtausend, mehr als ich je hoffen durfte«, erwiderte Janders. »Ich wollte Hong Kong Kee immer schon hineinlegeü, nachdem er uns diesen Streich mit Gregory's
    spielte.«
    »Sagst du Hong Kong?« fragte Hoxworth.
    »Ja. Diesmal zieht er den kürzeren. Niemand kann die Brauerei in Gang bringen.«
    »Das ist seltsam«, sagte Hale. »Ich habe ihm gerade den alten Bromley-Block verkauft. Er hat seit Jahren ein Defizit gemacht.«
    In diesem Augenblick betrat Hewlett das Zimmer und brachte die gute Neuigkeit, daß er seine Taxigesellschaft losgeworden sei.» An Hong Kong?« wurde er im Chor gefragt.
    »Ja, und zwar zu einem guten Preis«, antwortete der junge Hewlett. Ein graues Schweigen breitete sich in dem Sitzungssaal aus, und einer starrte den andern an. »Sind wir wieder hereingelegt worden?« fragte Hoxworth langsam.
    Schließlich sagte der ernste John Whipple düster: »Jetzt bin ich wohl mit dem Geständnis an der Reihe. Ich habe Hong Kong gerade die Großbäckerei mit den Filialen verkauft, die wir vor dem Krieg angefangen haben. Schwere Verluste.«
    »Was hat er nur vor?« rief Hewlett Janders. »Was hat dieser verschmitzte Chinamann nur vor?«
    »Es muß Grundstücksspekulation sein. Er kauft die Geschäfte, um die Grundstücke zu bekommen.«
    »Nein«, unterbrach einer der Hewletts. »Sie haben gerade den alten Kee-Taro-Garten verkauft, für eine Million und fünf.«
    »Mein Gott!« stöhnte Janders. »Sie verkaufen, sie kaufen. Was haben diese durchtriebenen Hunde nur vor?« Die Männer blickten einander entsetzt an - nicht weil sie auf Hong Kong böse waren, sondern weil sie ahnten, daß er etwas Schlaues vorhatte, worauf sie selber hätten kommen müssen. Die Transaktion war schlau, das stimmt, aber sie war es nur in ihrem ersten Teil. Jeder, der einen Berater wie den strebsamen Rechtsanwalt Eddie Kee gehabt hätte, hätte unwirtschaftliche
    Firmen aufkaufen, gewinnbringende verkaufen und damit einen netten Steuergewinn erzielen können. Das war schlau. Aber was wirklich ins Gewicht fiel, war die Tatsache, daß sich Bill Kee, der von seinem Vater Hong Kong und seinem klugen Bruder Eddie angefeuert wurde, zu einem erstaunlich guten Brauereileiter entwickelte. Es war nicht einfach, und die ersten Fässer, die unter prächtigen Plakaten mit der Schlagzeile: >Kee-Bier, dein Schlüssel zur Freude<, auf den Markt geworfen wurden, enthielten ein furchtbares Zeug, das die Stadtbevölkerung >Chinesenarsenik< taufte. Aber bald begann mit Hilfe eines Deutschschweizers, der mit dem Flugzeug aus St. Louis herbeigeholt worden war, das Bier recht gut zu schmecken, und da es zwei Cent billiger als die übrigen Marken war, wurde es bald von den Arbeitern bevorzugt. So schlug das Kee-Hui auch, abgesehen von den eine Million achthunderttausend Dollar, die das Grundstück der alten Janders-Brauerei wert war, aus diesem Steuerkauf einen erheblichen Gewinn.
    Als gewinnbringendstes Unternehmen erwiesen sich jedoch zum Erstaunen aller die Bäckereien. Zu jedem Laden gehörte ohnehin ein Grundstück, das groß genug war, um den Kauf als günstig erscheinen zu lassen. Aber Sam Kee entdeckte im Alter von vierundsechzig Jahren eine Neigung zum Vertrieb von Backwaren und machte in jedem Laden große Gewinne. Nicht alle Unternehmen ließen sich so günstig an. Die Taxigesellschaft zum Beispiel widerstand jedem Versuch, ein wirtschaftliches Unternehmen daraus zu machen, und schließlich mußte Hong Kong seiner Großmutter berichten: »Damit haben wir kein Glück.«
    »Verkauf sie«, riet Nyuk Tsin.
    »Ich strecke nicht gern so schnell die Waffen«, protestierte Hong Kong. »Es müßte irgendeine Möglichkeit geben, aus den Taxis Gewinn zu schlagen.«
    »Jemand anders soll es versuchen«, erwiderte Nyuk Tsin.
    »Aber nicht die Kees. Ich mag ohnehin keine Taxis. Sie scheinen mich immer aufs Korn zu nehmen, wenn ich mich auf die Straße wage. Übrigens habe ich gesehen, was Tom mit dem alten Bromley-Block unternimmt. Und ich muß sagen, daß er ein

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