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Hawaii

Hawaii

Titel: Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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unterschreiben?«
    »Welche Kapitulation?« fragte Carter.
    In furchtbarer Verlegenheit zerrte Reikochan an Ischiis Ärmel, konnte ihn aber nicht zum Schweigen bringen. »Die Kapitulation Hawaiis an Japan«, sagte Ischii.
    »Wie das?« fragte Carter.
    »Sehen Sie, was das Blatt sagt!« rief Ischii fröhlich und schwenkte die HONOLULU-POST, auf der die Schlagzeile stand: »Japanische Flotte zum Freundschaftsbesuch nach den Inseln.« Während die Zeitung von Hand zu Hand wanderte, krächzte der aufgeregte kleine Mann: »Lange Zeit her, ich sage ihnen: >Japan hat Krieg gewonnen. < Aber niemand will hören auf mich. So jetzt frage ich Sie: Wenn Japan verliert, wie kann seine Flotte nach Hawaii kommen?«
    »Möchte er wissen, was ich über das denke, was er sagt?« fragte Carter. »Er ist ein armer, alter Mann«, sagte Reikochan sanft. »Hören Sie nicht auf ihn, Herr Abgeordneter.«
    Aber jetzt zog Ischii eine vergilbte Fotografie der japanischen Kapitulation an Bord der MISSOURI hervor. »Sie können sehen, wer gewann«, erklärte er. »Die Amerikaner mußten nach Tokyo gehen. Und sehen Sie nur, wie all die amerikanischen Admiräle ohne Krawatte sind, während die Japaner ihre Schwerter haben. Natürlich haben die Japaner gewonnen.«
    »Und was wird geschehen, wenn Ihre Flotte hierherkommt?«fragte Carter. »Japaner sehr ehrbare Leute, Herr. Sie werden sehen, wenn sie heute abend an Land kommen. Sie benehmen sich gut.« Er ging zur Tür, stieß sie weit auf und deutete auf die blaue Fläche des Pazifik. Ein Geschwader von fünf Schlachtschiffen unter der roten Flagge des neuen Japan nahm Kurs auf die Insel. Ischiis Herz hüpfte vor Freude, und er vergab seiner Frau die langen Jahre, während derer sie gegen ihn argumentiert hatte. Er zog aus seinem Rock eine japanische Fahne, die er lange verborgen gehalten hatte, und winkte den Eroberern, die auf Pearl Harbor zusteuerten, Mut zu. »Ich glaube, wir gehen jetzt besser«, sagte Carter. »Ich muß zu meinem Flugzeug.« Er ließ sich von dem verrückten alten Ischii nicht täuschen. Er wußte, daß er in den Sakanawas, wie er sie nannte, einer ungeheuer amerikanischen Familie begegnet war, und er war von ihnen beeindruckt. Als er dann McLaffertys Botschaft erhielt, daß die Hales ihn an der Ecke von Fort und Hotel-Street auf dem Weg zum Flughafen erwarten würden, sagte er: »Ich möchte noch einen Augenblick hier draußen stehen und den Leuten zusehen.«
    Er stand an diesem Nachmittag im Herzen Honolulus, und während er zusah, wie das bunte Völkergemisch der Inseln an ihm vorübereilte, bekam er eine schwache Ahnung von der endgültigen Bruderschaft, in der die Welt eines Tages leben würde. Koreaner begrüßten Japaner, die sie in ihrer Heimat haßten; Japaner akzeptierten Chinesen und Filipinos beide, was auf den Philippinen unmöglich gewesen wäre. Ein Neger ging vorüber und viele schöne Hawaiier, deren Blut mit dem Chinas oder Portugals oder Puerto Ricos vermischt war. Es war ein sonderbarer neuer Menschenschlag, erkannte der Abgeordnete, und widerwillig kam ihm der Gedanke: Vielleicht haben sie etwas in sich. Vielleicht habe ich meine Zeit hier in Honolulu vertan, als ich in den großen Häusern der Weißen wohnte. Dieser japanische Junge heute, er ist so gut wie... Sieh dir dieses Paar dort an. Wer sie wohl sein mögen? Ich frage mich, ob sie es übelnähmen... Aber noch ehe er sie ansprechen konnte, bog ein langer, schwarzer Wagen um die Ecke, der nicht von einem Chauffeur, sondern von Hewlett Janders gelenkt wurde. Hoxworth Hale sprang aus dem Wagen und brachte den Abgeordneten wieder in die Wirklichkeit zurück. Der kühle John Whipple Hoxworth saß neben dem Fahrer, und während sich der Wagen langsam aus dem Gewühl der Hotel-Street befreite, bescherten die drei führenden Bürger Hawaiis ihrem Gast das zweite Abenteuer, das jeder offizielle Besucher der Inseln zu bestehen hatte. Eisig und ohne jede Verbindlichkeit legte Hoxworth Hale die Richtung des Gespräches fest. Er sprach schnell und blickte dem Abgeordneten direkt in die Augen. »Carter«, begann er, »Sie haben die Inseln kennengelernt, und Sie haben gehört, wie jeder in diesem Wagen öffentliche Ansprachen zugunsten der eigenen Staatshoheit Hawaiis gehalten hat. Jetzt müssen wir zur Sache kommen. Wenn Sie töricht genug sind, uns die Staatshoheit zu geben, vernichten Sie Hawaii und tun den Vereinigten Staaten einen nicht wiedergutzumachenden Schaden an. Retten Sie uns vor uns selbst!«
    Carter

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