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Hawaii

Hawaii

Titel: Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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alten Götter Tane und Ta'aroa. Dann kletterte er wieder zum Meer hinab, füllte eine Kokosschale mit Wasser und bespritzte damit die Tempelfläche, die Götter und alle menschlichen Wesen, die im Kanu gewesen waren. »Nun wollen wir uns selbst reinigen«, sagte er und führte alle Lebewesen in den Ozean: König, Krieger, Schweine, Hühner, Brotfruchtbündel. Die Reisenden erfrischten sich in dem kühlen Meer, und eine schlaue Frau rief, nachdem die Handlung vorüber war: »Wißt ihr, worauf ich getreten bin? Auf Hunderte von Muscheln!« Sogleich stürzten sich diejenigen, die gereinigt waren, in die Wellen zurück und begannen, die saftigen Muscheln herauszuwühlen. Sie brachen die Gehäuse auf und schlürften sie lachend aus.
    Als alle gesättigt waren, verkündete Tupuna: »Jetzt müssen wir den Tempel ab stecken«, und die Sklaven begannen zu zittern. Der alte Mann führte alle zurück auf das Plateau, und während sie zusahen, legten er und Tamatoa die vier heiligen Ecken des Tempels fest. Dann wurden große Steinhaufen um die tiefen Löcher, die die Bauern gegraben hatten, gestapelt.
    Der König gab seinen Kriegern den Befehl, die vier zitternden Sklaven zu begraben, aber Teroro verhütete dieses Opfer. Indem er sich vor die Sklaven stellte, flehte er: »Bruder, laßt uns nicht auf unserer neuen Insel gleich wieder mit dem Morden beginnen.«
    Tamatoa war überrascht und antwortete: »Aber der Tempel muß doch erhalten werden!«
    »Tane verlangt das nicht!« erwiderte Teroro.
    »Aber wir haben es doch immer getan.«
    »Ist das nicht der Grund, warum wir Havaiki und den roten Oro verlassen haben?«
    »Aber das war Oro«, sagte der König. »Hier ist Tane.«
    »Bruder! Ich bitte dich. Fang nicht wieder mit dem Töten an!« Er erinnerte sich daran, wie seine besten Leute hingestreckt worden waren und flehte: »Frag die Männer!«
    Aber das war keine Frage, über die Tamatoa abstimmen lassen konnte. Sie betraf sein Verhältnis zu den Göttern. Vielleicht hing das Schicksal dieser Reise von den nächsten wenigen Minuten ab. »Deine Worte kommen zur Unzeit«, sagte er störrisch.
    Tupuna unterstützte ihn und murmelte gereizt: »Von Anfang an wurden die Tempel durch Menschen erhalten.«
    »Begrabt die Sklaven!« befahl Tamatoa.
    Aber wieder breitete Teroro seine Arme schützend vor ihnen aus und rief: »Bruder, tu es nicht!« Dann kam ihm eine Idee, und er flehte: »Wenn wir Tane etwas opfern müssen, so laßt uns den Eber schlachten.« Einen Augenblick lang schien der Gedanke annehmbar. Sie wußten, daß Tane Schweineopfer mehr als alles liebte. Aber Tupuna verwarf den Vorschlag: »Wir müssen den Eber erhalten, um mehr Schweine zu erzeugen«, sagte er, und alle stimmten ihm zu.
    Aber Teroro, der von dem Wunsch durchdrungen war, diese Siedlung richtig zu beginnen, rief: »Wartet! In alten Zeiten, als wir noch keine Schweine hatten, gaben wir Tane den Ulua-Fisch, den Mann des Meeres!« Als Tamatoa seinen Onkel anblickte, nickte der alte Mann. »Die Götter freuen sich über den Mann des Meeres«, bestätigte er. »Gebt mir eine halbe Stunde«, bat Teroro, nahm sechs seiner besten Fischer und watete mit ihnen zu dem Riff hinaus. Dort warfen sie die Leinen, und Teroro betete: »Ta'aroa, Gott des Meeres und der Fische, die darin leben, schicke uns den Ulua-Fisch, um
    Menschenleben zu retten.« Und als sie acht Fische gefangen hatten - zwei für jede Ecke, kehrten sie auf die Anhöhe zurück. Tamatoa betrachtete die schönen, großen Fische und sagte: »Für drei Ecken werden wir Fische nehmen. Aber für die wichtige Ecke brauchen wir einen Mann.«
    »Bitte...«, begann Teroro, aber der König gebot barsch: »Schweig! Du befehligst das Kanu, aber ich befehle im Tempel. Was sagt Tane, wenn wir ihm seinen Teil vorenthalten!« So verließ Teroro mit aufgeregtem Gemüt die Szene, denn er wollte nicht Zeuge von dem sein, was jetzt geschah. Und wenn Priester und König sich verschworen, ihn wegen dieses Frevels zu töten, so kümmerte ihn das nicht. Er setzte sich auf einen entlegenen Felsen und dachte: Wir fliehen das Böse, aber wir nehmen es mit uns. Nun wußte er, was Verbitterung ist.
    Als er gegangen war, sagte der König zu Mato: »Vergrabe die Fische«, und sie wurden in drei der Löcher gelegt. Dann befahl er: »Mato, bringe uns einen der Sklaven.« Und der Krieger ging zu den Sklaven, die sich abseits zusammengekauert hatten, und sagte: »Ich bin vom König geschickt worden, um einen von euch zum Geist des Tempels

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