Hawaii
dauern, bis wir uns in Ihrem Fall geeinigt haben, Herr Hale. Werden Sie nicht ungeduldig.«
Nachdem der junge Mann, ein wenig benommen von der Vielfalt der Fragen, auf sein Zimmer zurückkehrte, geriet er in noch größere Verwirrung, denn sein Stubengenosse berichtete ihm, wie einfach seine Prüfung ausgefallen war.
»Sie fragten mich nach meinem Glauben«, erzählte John Whipple, »und empfahlen mir dann, mich zu verheiraten, sobald ihr Brief käme.«
»Wen wirst du heiraten?« fragte Abner.
»Meine Kusine natürlich.«
»Aber du hast nie von ihr gesprochen!«
»Das kommt noch. Wen heiratest du?«
»Das Komitee hat mich seltsam behandelt«, gestand Abner. »Ich weiß wirklich nicht, was sie sich dabei dachten.« An der Tür wurde geklopft, und als Whipple nachsah, trat der lange Pastor Thorn herein und sagte mit tanzendem Adamsapfel: »Würden Sie uns bitte einen Augenblick allein lassen, Herr Whipple?«
»Nehmen Sie doch bitte Platz, Herr Pfarrer«, stammelte Abner. »Ich bleibe nicht lange«, antwortete der hagere Pastor und fragte dann mit der Direktheit, für die er bekannt war: »Ich möchte mich noch einmal versichern. Ich habe recht gehört, daß Sie, wenn der Ausschuß Sie für Hawaii bestimmt, keine junge Frau kennen, die Sie auffordern könnten..« Abner entsetzte sich bei dem Gedanken, daß sein so lange gehegter Lebensplan deshalb schon in der Knospe erstickt werden sollte, weil er kein Mädchen kannte. So fiel er rasch ein: »Herr Pfarrer, wenn das alles sein sollte, was mich..Herr Pfarrer, ich weiß, daß ich meinen Vater fragen könnte... Er ist ein guter Menschenkenner, Herr Pfarrer, und wenn er mir ein Mädchen aussuchen würde...»
»Herr Hale, bitte. Ich habe nicht gesagt, daß Ihnen verboten würde, zu gehen. Ich habe nicht einmal davon gesprochen, daß Sie überhaupt gehen dürfen. Ich fragte Sie bloß: >Kennen Sie, im Falle wir uns für Sie entscheiden, eine passende Frau, die Sie heiraten könnten... nun, ziemlich schnell?Nein.< Gut.«
»Aber, Herr Pfarrer, wenn Sie mir nur zwei Wochen Zeit geben..«Abner war den Tränen nahe. »Ich weiß, daß mein Vater... «
»Ich bin von Ihrer Frömmigkeit sehr beeindruckt, Herr Hale«, begann der alte Mann auf einem neuen Geleise. »Dann gibt es noch eine Möglichkeit?«
»Worüber ich mit Ihnen sprechen wollte, Abner«, sagte der große strenge Mann so freundlich er konnte, »ist die Tatsache, daß meine Schwester in Walpole eine Tochter hat...« Er unterbrach sich ein wenig verlegen und hoffte, daß Abner seine Absicht ahnen und ihm ersparen würde, den Satz zu Ende zu sprechen. Aber der ehrbare Abner, dem das strähnige Haar in die Stirne hing, konnte sich nicht denken, warum der abweisende Missionar plötzlich von seiner Schwester und deren Tochter sprach, und sah Pastor Thorn mit entwaffnender Unschuld an.
Der Missionar schluckte ein paarmal und wischte sich über die Stirn. »Wenn Sie also keine junge Frau kennen..« begann er. »Ich bin sicher, daß mein Vater eine finden wird«, unterbrach Abner. »Wenn der Ausschuß sie bestimmt... «fuhr Eliphalet Thorn verbissen fort. »Ich werde darum beten!« rief Abner.
»Frage ich mich, ob es Ihnen vielleicht angenehm wäre, wenn ich bei meiner Nichte ein Wort für Sie einlegen würde?« Der Geistliche schluckte heftig und starrte den bleichen jungen Mann an.
Abner war so verblüfft, daß er herausplatzte: »Sie meinen, daß Sie mir helfen wollen, eine Frau zu finden? Ihre eigne Nichte?« Er streckte seine Hand aus und schüttelte die des Pastors Thorn fast eine Minute lang. »Das ist mehr, als ich zu hoffen wagte«, jauchzte er freudig. »Wirklich, Herr Pfarrer...«
Der hagere Missionar zog seine Hand zurück und unterbrach den Redeschwall: »Ihr Name ist Jerusha. Jerusha Bromley. Jerusha ist ein Jahr älter als Sie, aber eine sehr fromme junge Frau.«
Die Erwähnung eines bestimmten Namens, der Hinweis auf ein körperliches Wesen mit einem festen Alter überwältigte Abner und er begann zu weinen. Aber schnell bekam er sich wieder in die Gewalt und sagte: »Herr Pfarrer, zuviel ist heute geschehen. Könnten wir beten?« Und in dem kleinen Zimmer im Yale-Colleg erhoben der erfahrene Missionar und der erregbare Junge ihre Häupter, während Abner betete: »Gütiger, wachsamer Vater, ich bin unfähig, all das zu verstehen, was sich heute ereignet hat. Ich habe mit Deinen Missionaren gesprochen, und sie haben gesagt, daß ich mich ihnen vielleicht anschließen darf. Einer
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