Hawaii
stellte sich der ersten freundlichen Frage: »Sind Sie der Sohn von Pastor Joshua Whipple aus WestConnecticut?«
»Ja«, antwortete John.
»Hat Ihr Vater Sie zur Frömmigkeit erzogen?«
»Ja.«Es war ersichtlich, daß das Komitee Whipple als das betrachtete, was er wirklich war: ein aufrechter, sympathischer, aufgeweckter junger Arzt aus einer gottesfürchtigen ländlichen Familie. »Haben Sie eine Bekehrung erfahren?« fragte Pastor Thorn. »Mit fünfzehn«, sagte John, »begann ich über meine Zukunft nachzudenken. Ich schwankte zwischen Medizin und dem geistlichen Beruf, und ich wählte schließlich die Medizin, weil ich in meinem Herzen nicht sicher war, ob ich Gott verstand. Ich hielt mich selbst nicht für einen frommen Jungen, obwohl mich mein Vater als einen solchen in der Kirche hinstellte. Und dann sah ich eines Tages, als ich müde von der Schule nach Hause ging, einen Staubwirbel, der immer größer und größer wurde, und hörte deutlich eine Stimme, die zu mir sagte: >Bist du bereit, mir mit deinem Leben zu dienen?< Und ich antwortete: >Ja.< Und ich zitterte wie nie zuvor, und der Staub wirbelte um mich her, aber ich bekam nichts in die Nase. Von da an kannte ich Gott.« Die fünf strengen Geistlichen nickten beifällig, denn diese plötzlichen Gotteserlebnisse waren weit verbreitet in Neu-England nach der großen Erweckung von 1740. Aber Pastor Thorn streckte abermals sein spitziges Gesicht vor und fragte: »Wenn Sie ursprünglich zwischen Medizin und dem geistlichen Beruf schwankten, Herr Whipple, und wenn Ihre Unschlüssigkeit daher rührte, daß Sie nicht sicher waren, Gott zu verstehen, warum haben Sie nicht dann, als Gott zu Ihnen gesprochen hatte, Ihren Entschluß geändert und Theologie studiert?«
»Mich selbst hat dieses Problem lange beunruhigt«,gestand Whipple. »Aber ich liebte die Medizin, und ich dachte, daß ich als Arzt Gott in zweierlei Weise dienen könnte.«
»Das ist eine offene Antwort, Herr Whipple. Kehren Sie zu Ihren Studien zurück. Sie werden innerhalb einer Woche einen Brief von uns erhalten.« Als John Whipple das Zimmer verließ, war er in so gehobener Stimmung, daß er weder seinen Stubengenossen bemerkte noch mit ihm sprach. Es war der erhebendste Augenblick in seinem bisherigen Leben, und er fühlte sich Gott näher denn je. Er hatte sich völlig in Gottes Werk ergeben, und er war sicher, daß ihn keine Macht auf Erden von seinem Entschluß abbringen könnte. Ohne Worte gab er seinem Kameraden zu verstehen, daß er angenommen worden war.
Abner Hale machte eine ganz andere Erfahrung mit dem Komitee; denn als er mit seinem schlechtsitzenden Anzug, seinen ungekämmten, strähnigen, blonden Haaren, seinem geröteten, hageren Gesicht und seinen zu eifrig vorgebeugten Schultern erschien, dachte einer der weltlicheren Geistlichen: Guter Gott, warum erwählst Du Dir für Dein Werk so schäbige Menschen? »Sind Sie bekehrt?« fragte Pastor Thorn ungeduldig. »Ja«, sagte Abner, aber seine Erklärung war langatmig und schwülstig. Er verwandte viel Zeit darauf, die Lage des Feldes im Verhältnis zu dem Milchschuppen darzustellen; aber es konnte kein Zweifel bestehen, daß er Gott persönlich begegnet war.
»Warum möchten Sie als ein Missionar dienen?« fragte Pastor Thorn. »Weil ich seit meiner Bekehrung stets entschlossen war, mein Leben Gott zu weihen«, versicherte Abner hastig und zu eifrig, um zu überzeugen. Die anderen Mitglieder des Komitees bemerkten, daß er einen schlechten Eindruck auf Thorn machte, der ihr Vorsitzender war, weil er durch seine Arbeit in Afrika die Aufgabe kannte, vor die ein Missionar gestellt wird. Nach einer früheren Besprechung mit Missionarskandidaten des Williams-College hatte er ihnen erklärt: »Der Typ Menschen, den wir vor allem vermeiden müssen, ist der des jungen unausgeglichenen Herrn, der sich seiner persönlichen Beziehung zu Gott so sicher ist, daß er sich weigert, die untergeordnete Stellung, die ihm in der großen Missionarsgemeinde zukommt, anzunehmen. Wenn wir diese leicht erregbaren Männer von Anfang an ausmerzen können, dann sparen wir der Mission später viele Kosten und Verwirrungen.« Offensichtlich wollte er jetzt damit beginnen, denn er unterbrach Abners frommen Redefluß und erinnerte ihn: »Ich habe Sie gefragt, warum Sie ausgerechnet ein Missionar werden wollen. Sie haben das noch nicht erklärt.«
»Ich wollte schon immer Gott dienen«, wiederholte Abner, »aber daß ich für die Arbeit in der Mission
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