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Hawks, John Twelve - Dark River

Hawks, John Twelve - Dark River

Titel: Hawks, John Twelve - Dark River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Duell der Traveler
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aber es ist nur einer darunter, dem wir vertrauen können. Er heißt Simon Lumbroso. Er war ein Freund deines Vaters. Soviel ich weiß, lebt er in Rom.«
    »Mein Vater hatte keine Freunde. Das weißt du ebenso gut wie ich.«
    »Thorn hat dieses Wort benutzt«, entgegnete Linden. »Du solltest nach Rom fahren und es selbst herausfinden.«

ZWEIUNDDREISSIG
    H ollis kochte gerade Kaffee in der Küche, als Linden mit dem Satellitentelefon in der Hand eintraf. »Ich habe soeben Nachricht von Mother Blessing erhalten. Sie ist auf Skellig Columba.«
    »Jede Wette, dass sie über Mayas Abwesenheit nicht gerade erfreut war.«
    »Unser Gespräch war sehr kurz. Ich habe ihr gesagt, dass Sie in London sind. Sie bittet Sie, sofort auf die Insel zu kommen.«
    »Will sie, dass ich auf Matthew Corrigans Körper aufpasse?«
    Linden nickte. »Das wäre der logische Schluss.«
    »Was ist mit Vicki?«
    »Mademoiselle Fraser hat sie nicht erwähnt.«
    Hollis schenkte dem französischen Harlequin einen Kaffee ein und stellte die Tasse auf den Küchentisch. »Sie müssen mir sagen, wie ich nach Irland komme. Außerdem werde ich ein Boot brauchen, das mich zum Kloster bringt.«
    »Madam sagte, sie möchte Sie so bald wie möglich auf der Insel sehen. Deswegen habe ich etwas anderes arrangiert.«
     
    Hollis merkte schnell, dass mit »etwas anderes« ein gecharterter Privathelikopter gemeint war, der ihn zur Insel fliegen sollte. Zwei Stunden später fuhr Winston Abosa ihn nach White Waltham, einem kleinen Flugplatz mit einer Rasenrollbahn, der ganz in der Nähe von Maidenhead in Berkshire lag. Hollis trug einen braunen, mit Bargeld vollgestopften Umschlag bei sich. Auf dem Parkplatz stellte man ihm den Piloten vor, einen Mann Mitte sechzig. Irgendetwas an seiner äußeren Erscheinung – das kurze Haar, die kerzengerade Haltung – ließ vermuten, dass er eine Militärlaufbahn hinter sich hatte.
    »Sind Sie der Fluggast, den ich nach Irland bringen soll?«, fragte er.
    »Genau. Ich heiße …«
    »Ich möchte nicht wissen, wie Sie heißen. Ich möchte lieber das Geld sehen.«
     
    Hollis gewann den Eindruck, der Pilot hätte auch Jack the Ripper ins nächste Mädcheninternat geflogen, wenn in dem Umschlag nur genügend Euros steckten. Zehn Minuten später startete der Helikopter und flog in Richtung Westen. Der Pilot war schweigsam, abgesehen von ein paar knappen Bemerkungen über die Luftfahrtkontrolleure. Einzig in der aggressiven Art, über die Hügel hinwegzudonnern, zeigte sich etwas von seiner Persönlichkeit. Er schoss durch ein grünes, langgezogenes Tal, in dem jede einzelne Wiese von einer Steinmauer umgeben war. »Nennen Sie mich Richard«, sagte er einmal, ohne Hollis doch noch nach seinem Namen zu fragen.
    Mit Rückenwind überflogen sie die Irische See und legten einen Tankstopp auf einem kleinen Flugplatz in der Nähe von Dublin ein. Hollis schaute auf die Landschaft unter ihnen und entdeckte Heuhaufen, kleine Siedlungen und enge Straßen, die anscheinend nur selten geradlinig verliefen. Als sie die Westküste von Irland erreicht hatten, nahm Richard die Sonnenbrille ab und warf immer wieder einen Blick auf das Navigationsgerät auf seiner Instrumententafel. Sie überflogen einen Pelikanschwarm in V-Formation und direkt unter den Vögeln brachen sich die Wellen zu weißen Schaumkronen.
    Schließlich kamen die beiden zerklüfteten Berggipfel von Skellig Columba in Sicht. Richard umkreiste die Insel, bis er ein weißes Tuch an einem Pfosten flattern sah. Er schwebte eine Weile über der improvisierten Flagge und landete dann auf einer ebenen, felsigen Stelle. Als die Rotorblätter sich nicht mehr drehten, konnte Hollis den Wind hören, der durch einen Riss in der Lüftungsklappe pfiff.
    »Auf dieser Insel lebt eine Gruppe von Nonnen«, sagte Hollis. »Sicher bieten die Ihnen gern einen Tee an.«
    »Ich habe Instruktionen, im Helikopter zu bleiben«, sagte Richard. »Und mir wurde ein gewisser Bonus bezahlt, damit ich sie gewissenhaft befolge.«
    »Wie Sie meinen. Kann sein, dass es eine Weile dauern wird. Hier ist eine Irin, die wahrscheinlich mit Ihnen nach London zurückfliegen will.«
    Hollis stieg aus dem Helikopter aus und sah den felsigen Abhang bis zum Kloster hinunter. Wo ist Vicki? , dachte er. Hat ihr niemand gesagt, dass ich komme?
    Anstelle von Vicki entdeckte er Alice, die auf den Helikopter zurannte, im Schlepptau eine Nonne und ein paar Meter dahinter eine Frau mit dunkelrotem Haar. Alice war als Erste bei ihm

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