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Hawks, John Twelve - Dark River

Hawks, John Twelve - Dark River

Titel: Hawks, John Twelve - Dark River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Duell der Traveler
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in seinem Fischerboot und fummelte am Motor herum. Mother Blessing marschierte auf der Betonplattform auf und ab.
    »Maya hat mir die Schlüssel zu dem Auto gegeben, das Sie in Portmagee stehen gelassen haben«, sagte sie zu Gabriel. »Wir fahren nach Norden, zu einem Unterschlupf in der Grafschaft Cavan. Ich muss einige meiner Kontaktleute anrufen und …«
    Gabriel unterbrach sie. »Sie können tun, was Sie wollen, aber ich fahre zurück nach London.«
    Mother Blessing vergewisserte sich, dass Kapitän Foley immer noch auf dem Boot war – zu weit entfernt, um das Gespräch zu belauschen. »Sie haben eingewilligt, sich von mir beschützen zu lassen. Das bedeutet, dass ich die Entscheidungen treffe.«
    »Ich habe Freunde in der Stadt, Free Runner, mit denen ich sprechen muss.«
    »Und wenn ich damit nicht einverstanden bin?«
    »Mother Blessing, haben Sie Angst vor den Tabula? Ist das Ihr Problem?«
    Stirnrunzelnd betastete der irische Harlequin den schwarzen Schwertköcher. Mother Blessing sah aus wie eine heidnische Königin, die eben von einem gewöhnlichen Untertan beleidigt worden war. »Es ist ganz offensichtlich, dass die Tabula Angst vor mir haben.«
    »Sehr gut. Ich werde nämlich nach London zurückfahren. Wenn Sie mich beschützen wollen, müssen Sie wohl oder übel mitkommen.«

VIERUNDZWANZIG
    G abriel saß im Vine House an einem der Fenster im Obergeschoss und schaute auf den kleinen Park in der Mitte des Bonnington Square hinunter. Es war etwa neun Uhr abends. Nach Einbruch der Dunkelheit kroch der kalte Nebel über der Themse durch die engen Straßen von Südlondon. Die Straßenlaternen rings um den Park glühten schwach wie kleine Feuer, die von einer größeren, kalten Macht bezwungen werden. Im Park war niemand zu sehen, aber alle paar Minuten kam eine weitere Gruppe junger Männer und Frauen auf das Haus zu und klopfte an die Tür.
    Gabriel war seit drei Tagen wieder in London. Er wohnte in Winston Abosas Trommelgeschäft am Camden Market. Er hatte Jugger und seine Freunde um Hilfe gebeten, und die hatten prompt reagiert. Ein Gerücht wurde in Umlauf gebracht, und kurze Zeit später fanden sich Free Runner aus dem ganzen Land im Vine House ein.
    Jugger klopfte zwei Mal an die Tür, bevor er den Kopf hereinsteckte. Er wirkte aufgeregt und ein bisschen nervös. Gabriel hörte das Stimmengewirr der vielen Menschen im Erdgeschoss.
    »Es kommen eine Menge Leute«, sagte Jugger. »Wir haben Crews aus Glasgow und Liverpool da. Sogar dein alter Kumpel Cutter ist aus Manchester angereist und hat seine Freunde mitgebracht. Keine Ahnung, wie sie von der Sache erfahren haben.«
    »Haben wir genug Platz?«
    »Ice führt sich auf wie eine Animateurin im Feriencamp. Sie verteilt die Leute auf die Sitzplätze. Roland und Sebastian verlegen Kabel im Flur. Wir werden überall im Haus Lautsprecher aufstellen.«
    »Danke, Jugger.«
    Der Free Runner rückte sich die Strickmütze zurecht und lächelte Gabriel beschämt an. »Hör mal, wir sind doch Freunde, oder? Wir können über alles reden.«
    »Wo liegt das Problem?«
    »Bei dieser Irin, deiner Leibwächterin. Vor der Haustür haben sich jede Menge Leute gedrängelt, deswegen ist Roland ums Haus rum und über die Mauer in den Garten. Wir machen das ständig so, wenn wir durch die Küche ins Haus wollen. Tja, und da steht diese Irin plötzlich vor ihm und hält ihm eine Zwölf-Schuss-Automatik ins Gesicht.«
    »Hat sie ihn verletzt?«
    »Nein. Aber er hat sich fast in die Hose gemacht. Gabriel, ich schwöre bei Gott, so war’s. Vielleicht könnte sie während deiner Rede draußen vorm Haus warten? Ich will nicht, dass sie heute Abend irgendjemanden umbringt.«
    »Keine Sorge. Wir werden von hier verschwinden, sobald ich fertig bin.«
    »Und dann?«
    »Ich werde euch um Hilfe bitten. Wir werden sehen, was passiert. Ich brauche dich als Mittelsmann zwischen mir und den Leuten da unten.«
    »Kein Problem. Das kriege ich hin.«
    »Ich wohne am Camden Market in einem unterirdischen Bereich, den Katakomben. Ein Mann namens Winston betreibt da ein Trommelgeschäft. Er weiß, wo ich zu finden bin.«
    »Klingt nach einem Plan, Mann.« Jugger nickte feierlich. »Alle wollen deine Rede hören, aber gib uns noch ein paar Minuten Zeit. Ich muss noch einige Leute umsetzen.«
    Der Free Runner verließ die Dachkammer und stieg die enge Treppe wieder hinunter. Gabriel blieb in seinem Sessel sitzen und behielt den kleinen Park im Auge. Sebastians Erzählungen nach hatte dort

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