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Hazienda der Traeume - Julia Saisonband Bd 66

Hazienda der Traeume - Julia Saisonband Bd 66

Titel: Hazienda der Traeume - Julia Saisonband Bd 66 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Faith
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sagte Rafael.
    „Dann muss ich sie eben bestellen. Trotzdem würde ich gern in Patzcuaro einige Sachen für das Klassenzimmer besorgen. Darf Kico mich begleiten? Natürlich nur, wenn er möchte.“
    „O ja!“, rief der Junge so begeistert, dass sie lachen musste.
    „Es gibt allerdings eine Bedingung, Kico. Von jetzt an sprechen wir zu den Mahlzeiten nur Englisch.“
    „Nur Englisch?“
    „Genau.“
    „Und wenn ich ein Wort nicht weiß?“
    „Dann fragst du mich danach.“
    „Okay, und dann fahren wir nach Patzcuaro?“
    „Ja, wenn dein Vater es erlaubt.“
    Rafael runzelte die Stirn. „Ich überlege es mir.“
    Kico war den Tränen nahe. „Ich möchte es so gern.“
    „Und ich möchte es mir erst überlegen. Ich sage dir dann Bescheid.“ Er griff nach einer Schüssel mit Kartoffeln, die Eloisa auf den Tisch gestellt hatte. „Was ist das?“, fragte er auf Englisch.
    Mühelos nannte Kico den englischen Begriff.
    Von da an unterhielten sie sich nur noch auf Englisch.
    Rafael beherrschte die Sprache erstaunlich gut. Julie erfuhr, dass er schon viel in der Welt herumgekommen war.
    Nach dem Essen bat Rafael Julie um ein Gespräch im Wohnzimmer. „Würden Sie dort bitte auf mich warten, Miss Fleming? Ich bringe nur schnell Kico in sein Zimmer.“
    Überrascht kam sie seiner Bitte nach und sah auf, als er sich zehn Minuten später zu ihr gesellte. „Ich hoffe, Sie haben nichts gegen meinen Vorschlag, mit Kico nach Patzcuaro zu fahren, Señor Vega.“
    „O doch! Der Junge hat Angst vor dem Wasser. Er ist seit über einem Jahr nicht mehr auf dem See gewesen.“
    „Was ist denn passiert?“
    Rafael stellte sich an den Kamin. „Seine Mutter ist im See ertrunken. Seitdem hat er panische Angst vor Wasser. Es wundert mich, dass er einverstanden ist, Sie zu begleiten.“
    Julie sah ihn entsetzt an, und Rafael erzählte ihr, was damals passiert war.
    „Wir fuhren mit unserem Schnellboot. Margarita wollte nach Patzcuaro, ich war gegen die Fahrt, weil … weil es an dem Tag so stürmisch war. Außerdem regnete es, und die Sicht war schlecht. Wir wurden von einer Welle getroffen, das Boot schaukelte und Margarita stürzte über Bord. Ich bin sofort hinterher gesprungen, aber das Wasser war zu dunkel, zu aufgewühlt, ich konnte nichts sehen. Ich konnte nicht …“ Hilflos blickte er Julie an. „Es dauerte drei Tage, bis Polizeitaucher ihre Leiche entdeckt haben.“
    „Das muss schrecklich für Sie gewesen sein, Señor Vega“, sagte sie mitfühlend. „Es tut mir sehr, sehr leid.“
    „Für Kico war es besonders schlimm. Wenn jemand den See nur erwähnte, ist er in Tränen ausgebrochen. Als ich neulich versucht habe, ihn in meinem Boot mit nach Patzcuaro zu nehmen, geriet er auf halber Strecke in Panik. Wir mussten umkehren.“
    „Aber er kann doch nicht sein Leben lang auf der Insel bleiben“, gab Julie zu bedenken. „Er muss seine Angst überwinden. Je eher, desto besser.“
    „Vorhin war er ganz begeistert, Sie zu begleiten. Aber spätestens wenn er am Landungssteg steht, wird er es sich anders überlegen, Miss Fleming.“
    „Ich werde ihn zu nichts zwingen. Lassen Sie es uns auf einen Versuch ankommen. Die Aussicht auf einen Ausflug verdrängt seine Furcht vielleicht.“
    „Sie scheinen sich erstaunlich gut mit Kindern auszukennen“, sagte Rafael.
    „Ich war selbst mal Kind und habe nicht vergessen, wie ich damals gefühlt und gedacht habe“, gab sie lächelnd zurück. „Kico fühlt sich schrecklich einsam und verlassen. Ich weiß, dass Sie ihn lieben, aber das müssen Sie ihm auch zeigen.“ Julie war zu ihm getreten und umfasste unbewusst seinen Arm. „Er muss wissen, wie sehr Sie ihn lieben.“
    Rafael betrachtete die kleine schlanke Hand und atmete tief durch. Diese junge Ausländerin hatte kein Recht, ihm zu sagen, wie er mit dem Jungen umzugehen hatte.
    Julie ließ ihn los und wich zurück.
    „Also gut“, sagte er schnell. „Sie können ihn mitnehmen. Ich werde Sie nicht aufhalten, auch wenn ich es nicht befürworte.“
    „Danke. Ich werde gut auf Kico aufpassen.“
    „Das hoffe ich, Miss Fleming. Sie können jetzt gehen.“
    Wortlos sah sie ihn an. Dann wandte sie sich um und ging hinaus.
    Geistesabwesend strich Rafael über seinen Arm, auf den Julie ihre Hand gelegt hatte und meinte, ihre Wärme noch zu spüren. In der Luft hing der Duft ihres betörenden Parfüms.
    Rafael stöhnte. Nach Margaritas Tod hatten Frauen in seinem Leben keine Rolle mehr gespielt. Schließlich hatte er

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