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Hazienda der Traeume - Julia Saisonband Bd 66

Hazienda der Traeume - Julia Saisonband Bd 66

Titel: Hazienda der Traeume - Julia Saisonband Bd 66 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Faith
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haben da einen Schokoladenklecks.“ Sie konnte gar nicht so schnell ausweichen, da strich er ihr schon mit dem Finger über die Unterlippe.
    Das war zu viel! Julie erstarrte. Wie durch Nebelschwaden hörte sie, wie am anderen Ende der Tafel lautstark ein Stuhl zurückgesetzt wurde. Im nächsten Moment stand Rafael hinter ihr.
    „Es ist spät. Ich fürchte wir müssen jetzt gehen“, sagte er.
    „Aber mein lieber Rafael …“ St. Jacques stand auf. „Ihr wollt uns doch nicht jetzt schon verlassen. Wir nehmen noch einen Digestif zusammen, ja? Claudette hat versprochen, Klavier zu spielen, und wir tanzen bis in den Morgen hinein. Den Sonnenaufgang genießen wir dann auf meiner Dachterrasse.“ Er griff nach Julies Hand. „Deine entzückende Julie möchte gern bleiben. Nicht wahr, meine Liebe?“
    Rafael wartete gar nicht auf ihre Antwort. „Es wird wirklich Zeit für uns.“
    „Aber ich muss dich sprechen, mon ami . Die Regierung möchte eine Plastik in Auftrag geben, und ich habe den Herren versichert, dass du genau der Richtige für diese Arbeit bist.“
    „Ich rufe morgen in deinem Büro an. Dann können wir einen Termin vereinbaren.“ Rafael half Julie auf, und als St. Jacques Anstalten machte, sie zum Abschied zu umarmen, drängte Rafael sich dazwischen. „Einen schönen Abend“, sagte er, an die anderen Gäste gerichtet. „Wir müssen jetzt leider gehen, meine Frau fühlt sich nicht ganz wohl.“
    Im Foyer ließen sie sich vom Dienstmädchen Julies Cape aushändigen und verließen das Haus. Weder im Fahrstuhl noch während der Taxifahrt zum Hotel verlor Rafael auch nur ein Wort.
    Als sie schließlich in der Hotelhalle auf den Fahrstuhl warteten, brach Julie das Schweigen. „Ich bin froh, dass wir früher gegangen sind“, sagte sie.
    „Ach ja?“ Sein Blick war undurchdringlich.
    „Ja. Ich spreche kein Französisch und …“ Sie versuchte, möglichst diplomatisch auszudrücken, dass sie seine Freunde nicht leiden konnte. „Ich fürchte, ich habe nur wenige Gemeinsamkeiten mit deinen Freunden.“
    „Das wundert mich.“ Der Fahrstuhl hielt auf ihrer Etage. Rafael ließ Julie denVortritt und folgte ihr zur Zimmertür, die er aufschloss. In der Suite fügte er hinzu: „Ich dachte, du hättest viel gemein mit Paul. Auf der Dachterrasse hat er dich in den Arm genommen und bei Tisch konnte er die Finger nicht von dir lassen.“
    „Jetzt mach aber mal einen Punkt, Rafael! Der Mann ist ein Hohlkopf.“
    „Er ist was?“
    „DerTyp ist albern und aufgeblasen und schrecklich eingebildet. Hättest du nicht die ganze Zeit auf Madeleines Brüste gestarrt, wäre dir aufgefallen, wie unwohl ich mich in seiner Gesellschaft gefühlt habe.“
    „Jetzt wirst du ordinär.“ Wütend funkelte er sie an, dann drehte er sich um und schaltete den Fernseher an. Eine Frau, die große Ähnlichkeit mit Madeleine hatte, führte einen Spitzen-BH vor. Rafael wechselte schnell zu einem anderen Kanal.
    Julie verschwand im Schlafzimmer und machte energisch die Tür hinter sich zu. Es war unglaublich, dass Rafael sich so sehr über Paul St. Jacques aufregte. Und er hätte sie auch nicht einfach vom Stuhl zerren dürfen, als wäre sie ein ungezogenes Kind. Was fällt ihm eigentlich ein?, dachte sie wütend, zog sich aus, duschte und schlüpfte ins Bett. Dann knipste sie ihre Nachttischlampe aus und gab vor zu schlafen, als Rafael wenig später ins Zimmer kam.
    Er zog sich aus, legte sich ins Bett und drehte ihr den Rücken zu.
    Ihr Ärger war inzwischen verraucht. Sie wollte nicht ohne Versöhnung einschlafen. „Rafael?“ Behutsam berührte sie ihn an der Schulter. Als er nicht reagierte, legte sie sich wieder auf ihre Seite des Bettes. So schnell konnte er doch gar nicht eingeschlafen sein! In dieser Nacht dauerte es ewig, bis Julie Schlaf fand.
    Er hatte geglaubt, sie sei anders. Natürlich hätte er es besser wissen müssen. Sie stellte ihre Schönheit genauso zur Schau wie Margarita damals. Der Anblick von Julie und Paul auf der Dachterrasse hatte ihn fast blind gemacht vor Eifersucht. Am liebsten hätte er diesen lüsternen Kerl, der seine Frau betatschte, über die Brüstung gestoßen. Und Julie hätte er auch eine Lektion erteilt.
    Sie war wirklich kein Deut besser als Margarita.
    Jetzt drehte sie sich um und murmelte etwas im Schlaf. Als sie mit einem Bein versehentlich seins berührte, spürte er, wie ihn das erregte. Sogar jetzt begehrte er sie!
    Verzweifelt versuchte er, sich abzulenken. Dieses heftige Verlangen

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