Hazienda der Traeume - Julia Saisonband Bd 66
nie hatte sie etwas so Erregendes erlebt. Heiße Wogen des Verlangens durchfluteten sie. Selbstvergessen warf sie den Kopf hin und her und bog sich Rafael entgegen. Die Spannung war unerträglich. Warum erlöste er sie nicht endlich? Sie stöhnte. Endlich wurde ihr Flehen erhört. Auf dem Höhepunkt der Ekstase schrie sie auf, dann lehnte sie sich atemlos und bebend zurück.
Als sie glaubte, einen solchen Gipfel der Lust nicht wieder erklimmen zu können, schob Rafael sich auf sie, den Kopf zurückgeworfen. „Lass es uns zusammen erleben“, rief er. „Komm schon, Julie, komm mit mir!“
Sie hatte jegliche Kontrolle verloren, wurde von einer stürmischen Leidenschaft erfasst, gegen die sie machtlos war. Immer höher wurde sie getragen auf dieser Woge blinder Erregung. Und voller Freude spürte sie, dass Rafael ihren Rhythmus gefunden hatte und mit ihr gemeinsam dem nächsten Höhepunkt entgegenfieberte.
Dann lag er völlig erschöpft und atemlos auf ihr und hielt sie ganz fest. Als Julie sich etwas erholt hatte, umarmte sie ihn und küsste ihn. Sie waren noch immer innig verbunden. Es war wunderbar, so einzuschlafen.
Im Schlaf bemerkte sie nicht, wie Rafaels heiße Tränen auf ihre Brust fielen.
Was habe ich getan?“,fragte er sich entsetzt, als er wieder bei Sinnen war. Am Tag zuvor hatte er sich noch geschworen, behutsamer mit Julie umzugehen, und nun nahm er sie wie ein betrunkener Narr. Niemals würde er es sich verzeihen, wenn er sie verletzt hatte.
Zärtlich küsste er sie auf die Stirn. „Verzeih mir“, flüsterte er. „Bitte verzeih mir.“
Julie wurde von Kaffeeduft geweckt. Sie schlug die Augen auf und entdeckte Rafael, der im Bademantel auf der Bettkante saß.
„Ich dachte, du könntest einen Kaffee gebrauchen.“
Schlaftrunken schob sie sich das Haar aus dem Gesicht und richtete sich auf. Als sie merkte, dass sie nackt war, zog sie sich die Bettdecke über die Brüste.
Rafael reichte ihr die Tasse. „Ich muss mich bei dir entschuldigen.“
Schweigend nahm sie einen Schluck Kaffee.
„Ich hatte zu viel getrunken. Es tut mir sehr leid. Ich habe dich gezwungen, mit mir zu schlafen. Es wird nicht wieder vorkommen.“
Julie stellte die Tasse auf den Nachttisch. „Wir waren wütend aufeinander“, sagte sie. „Ich möchte nicht, dass etwas zwischen uns steht.“ Sie nahm seine Hand. „Du hattest keinen Grund zur Eifersucht, Rafael.“
„Ich weiß. Es tut mir leid.“
„Ich liebe dich, Rafael.“
Er sah sie nur an. „Du musst das nicht sagen“, antwortete er schließlich.
„Das möchte ich aber, denn es ist wahr. Ich liebe dich seit der Nacht, in der du mich im Arm gehalten hast, um mich vor dem Sturm zu beschützen.“
Rafael wurde von seinen Gefühlen überwältigt. Wie gern wollte er ihr sagen, dass auch er sie liebte. Doch er fand die Worte nicht. Er brachte es einfach nicht über sich, sondern küsste sie nur zärtlich.
Schließlich beendete er den Kuss und zog langsam die Bettdecke hinunter, um ihren alabasterfarbenen Körper zu betrachten. „Habe ich dir vorige Nacht wehgetan?“
„Natürlich nicht.“ Vergeblich versuchte sie, ihre Blöße wieder zu bedecken.
Rafael zog die Decke ganz weg und ließ den Blick über Julies nackten Körper gleiten. Er entdeckte tatsächlich zwei frische blaue Flecken an ihren Oberarmen. Dort hatte er sie zu fest angefasst.
Bedauernd beugte er sich vor und küsste die Stellen. „O Julie! Bitte verzeih mir. Ich war nicht ich selbst vergangene Nacht.“
Sie strich ihm sanft über den Kopf. Sie hatte ihm längst verziehen. Er ließ den Morgenmantel zu Boden gleiten und legte sich zu ihr. „Es tut mir so unendlich leid“, sagte er und zog sie an sich.
„Liebling …“
Ganz zärtlich begann er, sie zu streicheln, und als sie darauf reagierte, liebte er sie ganz sanft und ließ sich viel Zeit. „Meine liebste, einzigartige Julie“, flüsterte er, als sie wieder gemeinsam den Höhepunkt erlebten.
Aber jene drei Worte, auf die sie so sehr wartete, konnte er einfach nicht sagen: Ich liebe dich.
Paul St. Jacques rief an, um sie erneut zum Abendessen einzuladen. Rafael lehnte dankend ab, traf sich aber im Büro mit ihm, um über einen neuen Auftrag zu verhandeln. Er unterzeichnete den Vertrag und hoffte, Paul nie wieder zu sehen.
Sein Verhalten Julie gegenüber hatte sich seit jenem Abend verändert. Er behandelte sie jetzt viel behutsamer und stets höflich. Wenn sie sich liebten, dann sanft und zärtlich, nicht mehr so wild und
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