Hazienda der Traeume - Julia Saisonband Bd 66
um den Verstand, und Rafael wollte sich auf sie schieben.
„Küss mich“, flüsterte sie heiser. „Küss mich mit all deiner Leidenschaft.“
Er gehorchte sofort und erforschte wild und fordernd ihren Mund. Sie war nur zu bereit, eins mit Rafael zu werden und bog sich ihm entgegen.
„Ich will dich, Julie. Jetzt sofort. Ich muss dich spüren.“
„Noch nicht, Liebster“, sagte sie lächelnd.
„Julie …“
Mit einem Kuss brachte sie ihn zum Schweigen. „Ich liebe dich“, sagte sie leise. „Ich möchte dir zeigen, wie sehr ich dich liebe.“
Sie begann, eine Spur von Küssen über Hals und Brust zu ziehen, spielte mit dem üppigen Brusthaar und ließ die Zunge spielerisch über die Brustspitzen gleiten. Als Rafael stöhnte, verteilte sie kleine, aufreizende Küsse auf seinem flachen Bauch und brachte Rafael fast um den Verstand.
Leidenschaftliches Verlangen brannte in ihm und wollte gestillt werden. Er konnte nicht länger warten.
Julie wusste genau, was er wollte, doch sie vertröstete ihn erneut und widmete sich jetzt dem Gegenstand ihrer Begierde und umschloss ihn mit den Lippen.
Er hatte sie nie darum gebeten. Manchmal hatte er mit dem Gedanken gespielt, doch er wollte noch warten, bis Julie mehr Erfahrung hatte. Es begeisterte ihn über alle Maßen, dass sie nun selbst auf diese Idee gekommen war. Das Gefühl war himmlisch. Ihr Mund war so weich, so warm. Er konnte nicht genug von dieser Liebkosung bekommen …
„Julie … Bitte, Julie!“ Er zog sie fort und wollte sich auf sie legen. Doch sie hatte eine andere Idee. Rittlings setzte sie sich auf ihn und sah ihm tief in die Augen, als sie den Beweis seiner Männlichkeit in sich aufnahm. Langsam, dann schneller bewegte sie sich auf ihm.
Rafael umfasste ihre Brüste und Julie schrie auf vor Lust. Er bog sich ihr entgegen, sie schloss die Augen und lehnte sich zurück. Er zog sie fester an sich, wollte sie noch intensiver spüren.
Und dann schien die ganze Welt um ihn und Julie herum zu explodieren.
Erschöpft lag sie schließlich auf ihm. Er spürte ihr heftig pochendes Herz an seinem.
„Mein Liebstes“, sagte er zärtlich. „Mein Juwel. Meine geliebte Frau.“ In diesem Moment wurde ihm bewusst, dass er sie von ganzem Herzen liebte. Sie hatte seinen Schutzwall durchdrungen. Und das machte ihm große Angst.
16. KAPITEL
Ende Oktober schien sich eine bedrohliche Stimmung über die Hazienda in Janitzio zu senken. Julie spürte sie, doch sie konnte nicht erklären, wodurch sie ausgelöst wurde. Sie bemühte sich um Ablenkung und fuhr mit der Umgestaltung des Hauses fort. Weinrote Vorhänge zierten die Wohnzimmerfenster und Tiffanylampen spendeten ein warmes Licht.
Das ganze Haus strahlte mittlerweile eine helle, wohnliche Atmosphäre aus und auch der Garten hatte sich verwandelt, seit sich ein Gärtner um die Neubepflanzung des Geländes mit blühenden Blumen und lockeren Hecken kümmerte.
Julie hätte die glücklichste Frau der Welt sein können, wenn es nicht immer wieder zu mysteriösen Vorfällen gekommen wäre. Einmal entdeckte sie eine der langbeinigen, schwarzen Spinnen in der Badewanne, Juanita fand eine im Mehlbehälter. Auf der Terrasse kreuzte eine Schlange Julies Weg. Und Kico hatte wieder Albträume. Der Kleine war blass und tiefe Schatten lagen um seine Augen. Julie war sehr beunruhigt. Wer trieb hier nur sein Unwesen? Und warum?
Eines Morgens fragte Kico unvermittelt: „Weißt du eigentlich, dass Papa nächste Woche Geburtstag hat?“
„Nein, vielen Dank, dass du es mir gesagt hast, Kico. Woher weißt du das so genau?“
„Weil ich zwei Tage später Geburtstag habe“, antwortete er lächelnd. „Und danach kommt der Totengedenktag.“
Der zweite November war ein Feiertag in Mexiko und eine Mischung aus Halloween, Allerheiligen und Allersee-len. Vor einem Jahr hatte ihre Kollegin Silvia Orozco Julie eingeladen, mit zum Friedhof zu kommen.
„So gedenken wir in Mexiko der Toten“, erzählte Silvia. „Heute Abend treffen wir uns mit meiner Familie auf dem Friedhof. Wir legen ein besticktes Tischtuch über die Gräber und tischen die Lieblingsgerichte meiner Großeltern auf. Natürlich trinken wir auch ein Glas Tequila zu Ehren meines verstorbenen Onkels Juventino.“
„Das klingt für mich sehr ungewöhnlich“, sagte Julie.
Abends versammelten sie sich dann um das Familiengrab. Jemand spielte Gitarre, es wurde gelacht und geweint, und jeder erzählte eine lustige Begebenheit über die Verstorbenen. Julie fand
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