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Hazienda der Traeume - Julia Saisonband Bd 66

Hazienda der Traeume - Julia Saisonband Bd 66

Titel: Hazienda der Traeume - Julia Saisonband Bd 66 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Faith
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diese Art des Gedenkens sehr merkwürdig, doch es rührte sie auch. Man gedachte der Toten, ehrte sie und trauerte um sie und lebte dann sein Leben weiter.
    So war das im vergangenen Jahr gewesen. Julies Gedanken kehrten zurück zu Kico. Sie zog ihn an sich und gab ihm einen Kuss. „Was wünschst du dir denn zum Geburtstag?“
    „Du hast gesagt, ich könnte vielleicht einen eigenen Computer haben.“
    „Das soll ich gesagt haben?“ Sie gab vor, sich nicht daran erinnern zu können. „Dann wird es wohl so sein.“
    Sie hatte darüber bereits mit Rafael gesprochen, doch er war wenig begeistert von ihrem Vorschlag. Trotzdem beschloss Julie, Kico die Freude zu machen.
    Seit der Rückkehr aus Mexiko City war Rafael sehr beschäftigt und oft auch angespannt und schlecht gelaunt. Die meiste Zeit arbeitete er im Atelier, oft bis spät in die Nacht. Doch zum Abendessen mit Julie und Kico nahm er sich immer Zeit.
    Eines Abends saßen sie gerade im Esszimmer, als Juanita ihm das Telefon brachte. „Ein Anruf für Sie, Señor.“
    „Ja?“ Rafael lauschte in den Hörer und brüllte dann wütend: „Ruf mich nie wieder an!“ Er warf das Telefon auf den Tisch. „Das war dieser Mistkerl Felipe Gonzalez“, erklärte er. „Sollte er die Frechheit besitzen, noch mal hier anzurufen, legst du sofort auf, Julie!“
    Tatsächlich unternahm Gonzalez drei Tage später einen erneuten Versuch gerade in dem Moment, als Julie nach Morelia wollte, um Geburtstagsgeschenke für Kico und Rafael zu besorgen. Doch einem plötzlichen Impuls folgend, legte Julie nicht auf, sondern bat Gonzalez um ein Gespräch. Sie wollte endlich Antworten finden auf die Fragen, die sie quälten. Vielleicht konnte der frühere Freund ihres Mannes ihr helfen. „Ich fahre noch heute nach Morelia. Können Sie es einrichten, dorthin zu kommen?“, schlug sie vor. Wenige Stunden später trafen sie sich in einem kleinen Café.
    Felipe Gonzalez erhob sich galant, als Julie eintraf. „Danke, dass Sie bereit waren, sich mit mir zu treffen“, sagte er.
    „Ich habe selbst ein großes Interesse daran“, gab Julie zu. Und dann hörte sie Gonzalez’ Geschichte über seine Affäre mit Margarita.
    „Sie war eine unwiderstehliche Frau. Und ich habe mein Gewissen damit beruhigt, dass sie Rafael ständig betrog – wenn nicht mit mir, dann mit einem anderen Mann. Doch das war kurzsichtig von mir. Ich hatte nicht darüber nachgedacht, wie sehr ich meinen Freund damit verletze.“
    Julie nahm allen Mut zusammen. „Rafael glaubt, Sie seien der Vater von Kico.“
    Gonzalez lachte bitter. „Das ist unmöglich. Meine erste Frau und ich hatten uns immer eine große Familie gewünscht, doch unsere Ehe blieb kinderlos. Es lag an mir.“
    Julie schüttelte den Kopf. „All die Jahre hat sich Rafael mit diesem Gedanken gequält. Dabei hätte er nur mit Ihnen sprechen müssen.“ Sie fasste sich ein Herz, um ihre zweite Frage zu stellen. „Glauben Sie, dass Margaritas Tod … ein Unfall war?“
    Gonzalez sah sie ruhig an. „Ganz sicher. Rafael Vega ist ein schwieriger Mensch, aber er hat ein gutes Herz. Niemals würde er einer Frau, die er geliebt hat, ein Haar krümmen. Egal, wie sehr sie ihn verletzt hat.“
    Julie sprang auf und umarmte Felipe Gonzalez erleichtert. „Danke. Sie haben mir so sehr geholfen.“ Sie reichte ihm die Hand. „Ich würde mich freuen, wenn Sie sich mit Rafael wieder versöhnen könnten. Er kann einen guten Freund gebrauchen.“
    Zurück auf Janitzio, erwartete Rafael sie schon unruhig.
    „Wo warst Du so lange?“, herrschte er sie an.
    „Ich habe Besorgungen gemacht und mich mit Felipe Gonzalez getroffen“, antwortete sie. Ganz gerade stand sie vor ihm, ihr Blick wich dem seinen nicht aus. Als er den Mund öffnete, stoppte sie ihn. „Hör mich an. Ich musste wissen, ob er Kicos Vater ist. Er ist es nicht. Und ich hoffte von ihm zu erfahren, welch einen Mann ich geheiratet habe.“
    Rafael zögerte. „Und wie ist die Antwort?“
    „Einen Mann, der meine ganze Liebe wert ist“, sagte sie weich und küsste ihn sanft.
    Rafael und Kico hatten beschlossen, ihre Geburtstage gemeinsam zu feiern. Juanita backte also zwei Geburtstagstorten und verzierte eine mit acht, die andere mit sechsunddreißig Kerzen.
    Kico freute sich riesig über seine Geschenke, und Rafael war ganz begeistert von dem Rodin-Buch, das Julie für ihn ausgesucht hatte. Schließlich legte er es aber doch aus der Hand und ging mit Julie und Kico ins Kinderzimmer, um den Computer

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