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Hazienda der Traeume - Julia Saisonband Bd 66

Hazienda der Traeume - Julia Saisonband Bd 66

Titel: Hazienda der Traeume - Julia Saisonband Bd 66 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Faith
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Bett. „Das kann nicht sein. Mama ist tot. Sie ist bei den Engeln.“
    „Nein, nein, nein!“, schrie Kico mit schriller Stimme. „Sie ist aus dem See gestiegen. “Verzweifelt klammerte er sich an Julie. „Ich habe sie gesehen.“
    „Aber Kico, Schatz, deine Mutter ist nicht im See, und sie war auch nicht hier.“ Beunruhigt warf Julie Rafael einen Blick zu. „Weiß er nicht, dass sie aus dem See geborgen wurde? War er denn nicht auf der Beerdigung?“
    „Er war damals noch zu klein.“
    „Hat er je ihr Grab besucht?“
    „Natürlich nicht. Er ist doch noch ein Kind, Julie. Die Albträume hören sicher bald auf, und alles ist wieder gut.“ Er klopfte Kico auf die Schulter. „Habe ich recht, Junge?“
    Kico zuckte zusammen. „Ja, wahrscheinlich.“
    „Nun leg dich wieder hin und schlaf“, sagte Rafael und stand auf.
    Doch der Kleine klammerte sich noch fester an Julie. „Bitte bleib hier“, flehte er. „Sonst kommt sie bestimmt wieder.“
    „Ich bin ja bei dir, Schatz.“ Sie sah auf und flüsterte Rafael zu: „Ich warte hier, bis er wieder eingeschlafen ist.“
    „Also gut.“ Mit einem letzten Blick auf Kico fügte er hinzu: „Es war wirklich nur ein Albtraum.“
    Julie stand auf, als Rafael das Zimmer verließ. Sie knipste die Nachttischlampe an und ging zur Tür, um das Deckenlicht auszuschalten.
    Und dann entdeckte sie die nassen Fußspuren.
    Ungläubig bückte sie sich, um sich ein genaueres Bild zu machen. Es waren tatsächlich Fußabdrücke. Ich muss sofort Rafael rufen, dachte sie, überlegte es sich jedoch anders. In Kicos Gegenwart durfte sie kein Wort darüber verlieren. Der Kleine würde mit panischer Angst reagieren. Aber wie, um alles in der Welt, kamen die Spuren hierher? Spukte Margaritas Geist etwa im Haus herum?
    Es gibt keine Geister, ermahnte sie sich energisch.
    Und was war mit der Puppe auf der Türschwelle? Und mit dem grünen Kleid, das mit Algen befleckt in ihrem Kleiderschrank gehangen hatte? Julie fing vor Angst an zu zittern.
    „Julie?“
    Kico! Sie riss sich zusammen. Der kleine Junge durfte nichts merken. Schlafwandelte er vielleicht? Vielleicht war er im Traum herumgelaufen und hatte dabei nasse Füße bekommen. Doch diese Theorie war haltlos, denn es waren die Abdrücke eines Erwachsenen.
    „Was ist los, Julie?“, fragte der Kleine.
    „Nichts, Schatz. Alles in Ordnung.“ Sie rang sich ein Lächeln ab. „Leg dich wieder hin. Ich bleibe bei dir, bis du eingeschlafen bist.“ Sie legte sich zu ihm und nahm ihn in den Arm. „Ist es so gut?“
    „Ja.“ Zutraulich schmiegte er sich an sie.
    Julie küsste ihn zärtlich aufs Haar. „Schlaf, mein Süßer. Ich bin ja da.“
    IhrTonfall war ganz ruhig, obwohl sie innerlich vollkommen aufgewühlt war. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, und eine eiskalte Hand schien es zu umklammern. Jemand trieb in diesem Haus sein Unwesen. Und das machte ihr Angst.

15. KAPITEL
    „Das ist völlig unmöglich!“ Rafael musterte sie ungläubig, als Julie ihm am nächsten Morgen von den Fußabdrücken erzählte.
    Doch sie wusste, was sie gesehen hatte. Jetzt berichtete sie ihm auch von den anderen mysteriösen Vorkommnissen. Rafael blieb unbeeindruckt und meinte, es gebe sicher für alles eine plausible Erklärung.
    „Wahrscheinlich musst du dich erst an deine neue Rolle hier gewöhnen“, sagte er.
    „Ich fühle mich bei dir und Kico zu Hause, Rafael. Ich brauche mich nicht einzugewöhnen.“
    „Vielleicht ist der Junge ja das Problem.“
    „Wie meinst du das?“ Verständnislos sah sie ihn an. Was sollte Kico denn mit den merkwürdigen Geschehnissen zu tun haben?
    „Ich hätte ihn doch aufs Internat in den USA schicken sollen.“
    „Manchmal gibst du mir Rätsel auf, Rafael.“ Sie griff nach ihrem Morgenmantel. „Du behandelst den Kleinen wie einen Fremden, nennst ihn nicht einmal beim Namen, sagst immer nur ‚Junge‘ zu ihm. Nie nimmst du ihn in den Arm, und du scheinst ihn kaum wahrzunehmen. Er ist noch so klein. Er braucht dich, Rafael. Verstehst du das denn nicht? Er ist dein Sohn und …“
    „Er ist nicht mein Sohn.“
    Julie sah ihn schockiert an. „Wie kannst du nur so etwas Schreckliches sagen.“
    „Es ist furchtbar, aber wahr.“ Rafaels Gesicht glich einer starren Maske. Schwer ließ er sich auf einen Stuhl fallen. „Ich wusste von Anfang an, dass er nicht mein Kind ist.“
    „Ich fasse es nicht. Wenn das wahr ist, dann … Aber wer … Rafael, bitte erkläre mir das genauer.“ Sie war völlig

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