Head over Heels 2
Vergangenheit sind doch schon anstrengend genug!
„ Du verstehst mich doch?“, setze ich nach, da er sich in betretenes Schweigen hüllt und weiterhin meinen Hintern knetet.
E in wohliges Brummen ist hinter mir zu vernehmen, William schiebt meinen Rock hoch und umfasst meinen Hintern. Ich spüre seine Erektion und verkrampfe mich.
„ Ich liebe diesen Arsch, Babe.“
„ Wenigstens liebst du irgendetwas an mir.“ Die verbale Ohrfeige hat gesessen und da man William selten sprachlos erlebt, harre ich der Dinge, die kommen mögen. Lediglich den Rock habe ich nach unten geschoben und mich umgedreht, sodass ich ihm ins Gesicht sehen kann. Die Sprachlosigkeit ist nur von kurzer Dauer und weicht einer unbändigen Wut. Seine Augen verdunkeln sich und er legt den Kopf schief. An sich wäre jetzt der richtige Moment, um wegzulaufen. Stattdessen bleibe ich mitten im Feuer stehen und warte, dass es mich verschlingt.
Er ö ffnet den Mund, schließt ihn wieder und scheint Mitleid mit mir elendem Häufchen zu haben, da er sich mit einem Schnauben begnügt und dann in seinem Büro verschwindet. Natürlich nicht, ohne die Tür ins Schloss zu knallen.
Wä hrend ich mich auf den Weg in die Lobby mache, führe ich mir sein Benehmen noch einmal vor Augen. Ich habe doch nichts Böses im Sinn. Warum regt er sich so auf?
Sein Verhalten, dieses eifersü chtige, herrische, ist es doch, das mich zu solch dummen Lügen zwingt. Hätte er nämlich nur ein klein wenig mehr Vertrauen in seine Umwelt, wäre er kein so verdammter Egoist, der seine Mitmenschen alleine durch seine Präsenz einschüchtert, dann würde ich ihm auch mehr zugestehen. Und ich müsste mich jetzt nicht heimlich mit Andy treffen. Der lehnt bereits lässig am Empfang und winkt mir freudig zu, während er sich weiter mit Claire unterhält, die längst seinem jungenhaften Charme erlegen ist. Wäre William nicht so stur, würde ich ihm von dem Mittagessen berichten, er hätte nichts dagegen und die Sache wäre erledigt.
Da er aber glaubt, meine Welt drehe sich ausschließlich um ihn und er müsse mich mit beiden Händen festhalten, provoziere ich den nächsten Streit. Schon jetzt ist mir klar, dass er daraus als Sieger hervorgehen wird.
„ Hey, schöne Frau. Das Monster hat dich doch ganz gelassen. Claire, ich rufe dich an“, sagt er augenzwinkernd und sie läuft knallrot an.
Andy is t heute sehr leger gekleidet – er trägt ein lässiges Shirt, Jeans und setzt sich beim Verlassen des Glaswürfels eine schicke Sonnenbrille auf. Nun wirkt er viel seriöser, weltgewandter und fast schon so einschüchternd wie William, auch wenn Andy das schiere Gegenteil von ihm ist.
Ich habe Naomi wirklich nicht zu viel versprochen, als ich meinte, Andy sei brav. Das ist er nä mlich wirklich. Trotzdem hat auch er eine verschmitzte und flirtende Ader, die er ab und an zur Schau stellt. Dann ist er mit Vorsicht zu genießen, denn seine Absichten lassen sich nicht leugnen.
Er lä chelt mich an und legt einen Arm um mich. Unwillkürlich verkrampfe ich mich, werde ich doch von der Vorstellung geplagt, dass William dort oben im tausendsten Stockwerk wie ein griechischer Sagenheld auf uns herabblickt und mit geballter Faust auf die gläserne Front einschlägt. Das Glas zerspringt und rieselt auf uns herab, während William auftaucht und mich zurück in sein dunkles Reich schleppt. Ein Schauder erfasst mich.
„ Was möchtest du essen?“, reißt Andy mich aus meinen düsteren Gedanken.
„ Etwas Leichtes.“
„ Na gut. Wie wäre es, wenn ich uns Futter besorge und du es dir solange dort drüben gemütlich machst?“
Er deutet in Richtung des kürzlich angelegten Gartens, vielmehr ein Gärtchen, der den Mitarbeitern als Rückzugsort während der Mittagspause dienen soll. Nur allzu gerne stimme ich an diesem warmen, fast schon sommerlichen Tag dem Vorschlag zu.
A lleine mache ich mich auf den Weg und lasse mich auf die erstbeste, noch freie Bank fallen. Mit geschlossenen Augen und in den Nacken gelegtem Kopf versuche ich, gegen meinen Kopfschmerz anzukämpfen. Ein Schmerz, der Williams Launen geschuldet ist und somit immer und immer wieder auftreten wird.
M ein Problem ist, dass ich unschlüssiger werde, je länger ich nachdenke. William ist und bleibt mir ein Rätsel. Ich wette, dass er mich bei meiner Rückkehr keines Blickes würdigen wird. Schon am Beginn unserer Beziehung quälte mich die Angst, dass ich unfähig wäre, sein Päckchen mitzuschleppen. Nicht nur das, es ist er
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