Head over Heels 2
ja, die Mächtigen schützen sich durch eine Horde Soldaten.“
„ Sieht ganz danach aus. Wie wäre es, wenn wir heute gemeinsam zum Mittagessen gehen?“
Ich konsultiere meinen Kalender. „Sieht gut aus. Kommst du her? Meine Pause beginnt so gegen zwölf.“
„ Lässt sich einrichten. Was ist mit dem Arsch? Naomi erwähnte, dass ihr euch wieder lieb habt.“ Sein Sarkasmus trieft durchs Telefon und läuft mir über den Rücken nach unten.
Erst jetzt, da ich zugesagt habe, wird mir klar, wie wenig William mit diesem Mittagessen einverstanden sein wird. Doch ich bin selbstständig, erwachsen und vor allem lasse ich mich nicht von einem launigen Mann einschüchtern. Soll er doch schmollen, denke ich und straffe die Schultern. „Ja, wir werden es versuchen. Ich fühle mich wohl bei der Sache und er kommt mir entgegen.“
„ Klingt eher nach einem ewigen Kampf als nach einer Beziehung zwischen zwei Erwachsenen.“
„ Andy!“, weise ich ihn in die Schranken. Ich habe wirklich keine Lust, mich von ihm belehren zu lassen. Dafür kennt er mich dann doch zu wenig.
Ich hö re ihn lachen. „Keine Angst, Rose, ich bin handzahm. Wir sehen uns später, ich muss arbeiten. Ach ja, am Samstag findet hier im Club eine Party statt, mein Geburtstag steht vor der Tür, vielleicht schaffst du es ja vorbeizukommen. Das Arschloch kannst du gerne mitschleppen, wenn du möchtest.“
Er wird nicht mitkommen und so lange auf mich einreden, bis auch ich zu Hause bleibe, das ist gewiss. Doch da ich Andy nicht enttäuschen will, sage ich letztendlich zu.
Angepisst auf mich selbst, lasse ich mich in meinen Sessel fallen und tippe mir an die Stirn. Mein Gott, der nächste Streit ist damit vorprogrammiert!
Ich bringe gerade meinen Schreibtisch in Ordnung, da umfasst mich von hinten eine Hand. Von meinem Bauch schlängelt sie sich nach oben zu meinen Brüsten. Unwillkürlich zucke ich zusammen, da ich mit meinen Gedanken ganz woanders war. Ich habe nämlich das Treffen mit Andy noch einmal überdacht. William darf nichts davon erfahren, auch wenn ich das unaufrichtig finde – beiden gegenüber.
Es ist ja nicht so, als wü rde ich mit Andy eine Affäre anfangen, doch er ist mir in den letzten Wochen ans Herz gewachsen und war für mich da, als es mir schlecht ging, auch wenn wir uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht wirklich gekannt haben. Genauso weiß ich, dass William nichts für ihn übrig hat. Meine Aussichten sind also trüb, andererseits bin ich fest entschlossen, mich nicht wie eines dieser braven Heimchen am Herd behandeln zu lassen.
„ William“, fahre ich hoch und lege meine Finger auf die seinen. „Du hast mir einen ordentlichen Schrecken eingejagt. Warum schleichst du dich so an mich heran?“
„ Deine Kehrseite hat mir so gefallen und da ich dich schon eine Zeit lang beobachtet habe, wollte ich dich unbedingt haben“, flüstert er und beginnt meinen Hals zu küssen.
Kameradenschwein, der er nun einmal ist, breiten sich von dort aus wohlige Schauder über meinen Rücken aus.
„ Ich muss los“, teile ich ihm so unbeschwert wie möglich mit.
„ Wo gehst du hin?“ Seine Finger wandern unbeirrt weiter und ziehen die meinigen mit. Mein Rock spannt über der Stelle, auf die sie zusteuern. Und während mich sein Mund weiterhin mit Küssen lähmt, spüre ich den Druck seines Daumens auf meiner Klitoris. Wie findet er sie nur unter derart viel Stoff?
Ich lecke mir ü ber die Lippen, die im Gegensatz zu anderen Körperteilen staubtrocken sind. „Ich gehe mit Naomi essen.“ Nur eine kleine Notlüge, besänftige ich mein schlechtes Gewissen.
„ Sag ab, ich lass uns etwas bringen.“ Wie verlockend das klingt! Doch klingt nicht alles aus seinem Mund verlockend, zumindest habe ich das Gefühl. „Babe, ich brauche dich.“
Und ich dich. „ Ich brauche meinen Freiraum, William. Wir sind hier und daheim zusammen. Wenn ich nicht wieder mal rauskomme, fällt mir früher oder später die Decke auf den Kopf.“
A uch wenn mir das lediglich als Vorwand dient, um ihn zu beruhigen und mir das schlechte Gewissen zu nehmen, so ist darin doch ein Funken Wahrheit enthalten. Es ist tatsächlich so. Jetzt, frisch verliebt und voll mit diesen tollen Empfindungen, kann ich nicht genug von ihm bekommen, im Gegenteil, es kostet all meine Kraft, ihm zu widerstehen. Doch die Dröhnung kann eines Tages auch zu viel werden. Wie viele Paare trennen sich, weil sie sich nichts mehr zu sagen haben. Und Williams Charakter und seine
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