Head over Heels 2
selbst. Er ist das Problem. Er macht alles zum Problem, legt uns selbst die Steine in den Weg, über die wir dann stolpern.
E in Schatten fällt auf mein Gesicht. Gott sei Dank ist es Andy. Noch nie habe ich mich so gefreut, William nicht sehen zu müssen.
„ Thunfischsalat?“, er streckt mir die Pappbox entgegen und reicht mir in Folie verpacktes Besteck mit einer Serviette darin.
Ich nicke, ziehe den Deckel ab und schaufle den Salat, der wirklich gut schmeckt, gierig in mich hinein. Wir reden kein Wort. Andy widmet seine ganze Aufmerksamkeit einem Burger mit Pommes.
Erst als wir unser bescheiden es Mahl beendet haben, lehnt er sich zurück und sieht mich von der Seite an. Ich versuche zu lächeln und nicht so zerknirscht zu wirken, wie ich es tatsächlich bin.
„ Was macht dieser Arsch nur mit dir?“ Er spricht mehr zu sich selbst als zu mir und ich lasse bedrückt den Kopf hängen. „Seit ich dich das letzte Mal gesehen habe, ist aus der lustigen Frau eine verbitterte, alte Schachtel geworden.“
„ So schlimm ist es nun auch wieder nicht“, verteidige ich William, mit dem zu streng ins Gericht gegangen wird. Zumindest erwacht mein Beschützerinstinkt.
An dy schnaubt verächtlich, kratzt sich am Kinn und beäugt mich noch skeptischer. „Liebes, was findest du an dem Typen, das rechtfertigen würde, wie elend es dir geht, während er sich einen Dreck darum schert? Denkst du, nur weil er es dir richtig gut besorgen kann, ist er der Mann fürs Leben?“
Nein. Ich bin doch nicht blöd, will ich sagen. Doch, eigentlich bin ich das. Ich sollte weniger an Williams Seelenleben und mehr an mein eigenes denken. Stattdessen begnüge ich mich mit einem verzweifelten Seufzer und massiere meine schmerzenden Schläfen.
„ Möchtest du meine ehrliche Meinung hören?“
„ War das eben nicht ehrlich?“, spotte ich, um mir meine Verzweiflung nicht anmerken zu lassen.
Andy zieht eine Grimasse und beugt sich vor, um mir den Arm um die Schulter zu legen. Ich stehe kurz davor loszuheulen, die Tränen brennen bereits in meinen Augen. Plötzlich habe ich ungeheure Angst vor der Zukunft. Vor allem vor dem, was kommen wird. Ich habe Angst, zu viel investiert zu haben. Und verdammt noch mal, ich habe Angst, nicht nur William, sondern auch Gaby und seine Mutter zu verletzen, die gerade in diesen Tagen eine unparteiische und trotzdem vertraute Person brauchen.
Andys Daumen streicht über meinen Nacken und ich lege meinen Kopf an seine Brust, genieße dieses Nest, das mir Geborgenheit bietet. „Würdest du mir gehören, ich würde dich auf Händen tragen. Verdammt, Rose, ich würde dir jeden Tag sagen, wie wundervoll und schön du bist. Bennet verdient dich nicht. Er ist unberechenbar. In meinem Club ist genug vorgefallen. Wie oft haben Mädchen um ihn geweint, weil er sie hat sitzen lassen.“ Er hebt den Kopf, legt sein Kinn auf den meinen und lacht bitter. „Ich will nicht zusehen, wie er dein Herz in Stücke reißt. Keine Ahnung, was in seiner Vergangenheit passiert sein mag. Kümmert mich auch nicht. Aber niemand hat das Recht, mit anderen so zu spielen, wie er es tut. Du kannst ihn doch nicht einmal richtig einschätzen.“
„ Andy, ich liebe ihn“, flüstere ich.
„ Das weiß er doch, Rose. Nur ist es ihm scheißegal. Es sind nur Worte und wie oft, denkst du, wird er sie vor dir schon gehört haben? Unbedeutende Floskeln, die man im Eifer des Gefechts sagt. Hat er dir einmal seine Liebe gestanden?“
Zaghaft verneine ich .
„ Wenn du meinen Rat hören willst – lass ihn sitzen. Besser jetzt als nie.“
All meine Zweifel werden bestä tigt. Doch so sehr ich Andy schätze, so gerne ich ihn habe, ich will es nicht glauben. Er kennt William nicht.
Ich habe ihn jedoch in den letzten Wochen kennengelernt. Er hat mir so viel von sich erzählt, das niemand anderer über ihn weiß. Es kann nicht immer nur bergauf gehen, manchmal muss man eben talwärts steigen, um zu schätzen, was man am anderen hat. Die Liebe, die er mir noch nicht geschworen hat, ich kann sie fühlen.
„ Rose, als ich dich damals vor Georges Haus gefunden habe, wusste ich, dass du in Schwierigkeiten steckst. Diese Männer, William eingeschlossen, benutzen Frauen wie dich. Sie quetschen dich aus, bis du leer bist. Und glaube mir, er weiß genau, was du hören möchtest und was nicht. Natürlich kämpft er um dich. Natürlich zeigt er dir viel von sich – doch um welchen Preis?“
Sagte nicht William dasselbe? Damals, als wir mit Lisa und
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