Head over Heels - Band 1 (German Edition)
belausche dennoch ihre Unterhaltung. Lisa verabschiedet sich etwas reumütig und verschwindet als Erste, dann ist Frank an der Reihe. Oh Gott, nein! Ich will auf keinen Fall mit ihm alleine hier draußen sein. Ich beschleunige meine Schritte, doch als ich bei William angekommen bin, ist Frank bereits hineingegangen.
„Danke für das Essen“, sage ich und halte ihm meine Hand hin, trete dabei sicherheitshalber einen Schritt zurück. Weg von ihm.
„Rose“, flüstert er und streicht über meine Handfläche hinauf zu meinem Ellenbogen und wieder zurück zum Anfangspunkt. Wir sehen uns lange Zeit nur an. Wissen offenbar beide nicht, was das alles zu bedeuten hat. Wir begehren uns, dies ist selbst mir mittlerweile klar, doch steht so vieles dazwischen. Die Arbeit, sein Leben, mein Leben, seine Vergangenheit, meine Zukunft. Wie oft habe ich mich in den letzten Tagen mit dieser Frage beschäftigt, was aus mir wird, wenn er die Lust auf mich verliert. Wenn auch er keinerlei Reize mehr an mir erkennen kann. Was bin ich dann? Die verflossene Affäre, die leider noch für ihn arbeitet? So etwas will ich nicht sein.
„Sag etwas“, fordere ich ihn auf und zähle auf seine Gefasstheit, die ihm derart unter die Haut gehende Momente eigentlich verbietet. Doch wieder ist eine Minute lang nichts zu hören. Seine Augen funkeln in der Kühle der Nacht, der Mond prangt über uns, totale Stille umgibt uns – wie kitschig, kommt es mir in den Sinn. „Du wolltest mich doch nicht wirklich entlassen?“, stelle ich die einzige Frage, die uns beide wieder in die Realität zurückholt.
„Du verstehst es, einen Moment zu verderben“, zieht er mich auf, nimmt seine Finger jedoch nicht von den meinen, was mich etwas schwächt und meinen Verstand benebelt, was mir nur recht sein kann.
„Was machst du denn sonst in solchen Momenten? Siehst du die Frauen an, bis sie umfallen? Das ist also deine Taktik?“
Er grinst jungenhaft und wirkt plötzlich so greifbar, so real. „Ich verfolge nie eine Taktik, sondern handle frei aus dem Bauch heraus. Wie es mir gerade beliebt. Und solche Momente stellen sich auch nicht so häufig ein, dass ich eine Statistik darüber führen könnte.“
Belustigt schüttle ich den Kopf und sehe auf meine Hand, die noch immer in der seinen ruht. Was haben diese Hände nur an sich, dass sie mich so ... erregen? Noch nie haben Hände mich erregt. „Aus dem Bauch ... ich verstehe. Wie bringst du deine Dates sonst nach Hause?“
„Ich wusste gar nicht, dass das heute ein Date war“, zerstört er meine Illusionen.
Ich räuspere mich und möchte ihm meine Hand entziehen, was er mit einem Lächeln quittiert. „Kein Date ... falsches Wort.“ Stottere ich? „Ich …“
„Meistens fallen meine Dates und ich schon im Auto, im Restaurant oder im Flur übereinander her. Jeder Ort eignet sich dafür.“
„Eine Bauchentscheidung.“
„Nein, reine Schwanzsache.“
Bin ich froh, dass es dunkel ist, denn so sieht er mein Erröten nicht. Im Übrigen ist das das Heftigste, was ich jemals erlebt habe. Und obwohl März ist, wird mir so warm, dass ich zu schwitzen beginne. Dieser Mann weiß genau, was Worte ausrichten können, und setzt diese Waffe so geschickt ein, dass ich mich selbst damit erschieße. „Und wo geschah es mit Miss Hope?“
Er lacht rau, was mir zeigt, dass ihn das alles doch nicht so kalt lässt, wie er vorgeben möchte. „Wir schafften es bis in ihr Hotelzimmer. Weise Voraussicht – ich lud sie in das asiatische Restaurant im Haus ein.“
„Dann sollte ich doch froh sein, dass du unseren Abend nicht als Date deklariert hast.“
Sein Blick schweift über meinen Körper, bleibt an dem verborgenen Ausschnitt hängen und lässt meine Nippel hart werden. „Wir wollen doch schließlich professionell bleiben, nicht wahr?“
„Deine Worte“, erinnere ich ihn. Mein Verlangen geht in eine andere, unprofessionelle Richtung.
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass du tough genug bist, um mich auszuhalten.“
„Inwiefern?“
Sein Lachen verschwindet, seine Augen zeigen mir für eine Sekunde etwas, das er bestimmt vor mir verbergen will. Seine Seele, sein Herz. Doch es ist so schnell wieder weg, dass ich mir nicht hundertprozentig sicher bin. „Weil ich keine Beziehung will. Keine Liebe, keine liebevollen Worte, keine Anrufe, keine Elternbesuche, keine Kinder, keine Heiratspläne, keine Tränen und da wären wir bei dem Problem. Du bist eine von der Sorte, die all das will. Ich lese es in deinen
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