Head over Heels - Band 1 (German Edition)
mit Lisa über etwas zu zanken, das sie nichts angeht.
„Ich bitte dich. Sein Geld ist mir mehr als egal. Er begehrt mich, sieht mich so, wie ich bin. Will mich dabei aber nicht verändern. Alle anderen wollten immer, dass ich mich verstelle und mich ihren Idealen anpasse. William hat mir die Wahl gelassen und ich habe mich eben entschieden.“
„Und was bist du für ihn? – Seine Hure, seine Freundin? Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass er dich als seine Partnerin vorstellt? In der Firma, bei seiner Familie, bei seinen Freunden, diesem George, den Frank auch kennt. Du verkaufst dich unter deinem Wert.“
Einen Moment sehen wir uns stumm an und ich erkenne Schmerz und Wut in Lisas Augen. Sie macht sich Sorgen, verständlicherweise. Aber ich bin kein Kind mehr. Ich weiß selbst, wie idiotisch das alles klingt. Als wäre ich um zwei Jahrhunderte zurückversetzt. Doch ich brauche diesen Mann. Ich will ihn so sehr, dass mich der bloße Gedanke an einen anderen zum Erschaudern bringt.
Lisa schüttelt den Kopf und lässt mich alleine. Müde, angespannt von dem unbefriedigten Pochen zwischen meinen Beinen und dem Streit mit Lisa gehe ich in mein Zimmer, wo ich mich aufs Bett fallen lasse und die Zimmerdecke nach einer Lösung absuche. Wenn es die überhaupt gibt. Es gibt nur hopp oder dropp. Springen oder nicht springen.
Würde ich springen, verändert sich mein ganzes Leben, mein Job, meine Beziehung zu Lisa.
Doch ich will ihn. „Egal, zu welchem Preis?“, kommt mir seine Frage in den Sinn. War mir der Preis wirklich egal, den ich für dieses Abenteuer zahlen würde? Was ist überhaupt sein Geheimnis? Was sind seine Vorlieben, was birgt seine Vergangenheit, das es ihm unmöglich macht, Liebe, Vertrauen, Nähe und Geborgenheit zuzulassen?
Schon um dieses Rätsel zu lösen, will ich ihn. Vielleicht auch, um mir und Lisa zu beweisen, dass ich nicht dieses brave Mädchen vom Land bin, als das mich alle sehen.
Ja, ich bin tough genug für William Bennet!
9. Kapitel
William ist heute nicht in seinem Büro, was mir Bedenkzeit gibt. Ich verkrieche mich hinter meinem Schreibtisch und versuche so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Mir ist klar, dass es Charles Bennets letzter Arbeitstag ist und eigentlich gar nichts so abläuft wie sonst, doch in meiner kleinen Welt kann mich nichts erschüttern.
Bis zu dem Zeitpunkt, als mein Telefon klingelt. Ich gehe ran, will jedoch den Hörer im nächsten Moment wieder fallen lassen.
„Hi Rose. Ich bin´s“, begrüßt mich Williams Stimme, die selbst am Telefon stark und sicher klingt.
Ganz im Gegensatz zu meiner. Dann verschlucke ich mich auch noch und beginne zu husten. „Hallo, entschuldige …“
„Alles okay?“, fragt er besorgt.
„Ja ... ich habe mich nur verschluckt. Was kann ich für dich tun?“
Ich höre ihn lachen. „So einiges, doch das muss warten. Ist mein Vater da?“
Ich blättere in Charles Bennets Terminkalender, doch da steht nichts. Hätte mich auch gewundert. „Der Kalender ist leer.“
Aha, jetzt weiß ich auch, wo William steckt. Zumindest ist er noch in London.
„Er geht nicht an sein Telefon. Kannst du ihm sagen, er soll mich zurückrufen? Es ist wichtig.“
„Vielleicht ist er beim Essen. Es ist Mittag.“
„Wegen morgen, Rose. Geht es bei dir auch früher?“
Ich versuche, meine Freude zu verstecken, und klinge, wie ich es mir in letzter Zeit angewöhnt habe: gelassen. „Wann ist früher?“
„Halb sieben.“
„Ja, kein Problem.“
Am anderen Ende der Leitung höre ich Stimmen. William entfernt sich kurz, um gleich wieder mit mir zu reden. „Es ist so. Meine Schwester spielt Theater und sie hat morgen eine Neuaufführung, zu der sie mich eingeladen hat. Ich hoffe, dich interessiert Theater. Frag mich nicht, was genau gegeben wird. Wir können vorher noch etwas essen gehen und dann zum Theater fahren.“
„Klingt stark nach Date.“
Wieder lacht er. „Kein Date, nur ein Essen und ein Theaterbesuch von zwei Freunden.“
Ich drehe das Kabel des Telefons zwischen meinen Fingern und fühle mich in einen alten Hollywoodschinken versetzt. „Und ich dachte, es gibt keine Anrufe“, necke ich ihn weiter und genieße sein böses Knurren.
„Du bist meine Sekretärin, ich rufe primär wegen meines Vaters an. Wenn es dir damit besser geht, schreibe ich dir nächstes Mal eine SMS.“
„Deine Regeln, dein Spiel.“
„Bis morgen, Rose. Und träum süß.“
„Du auch,
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