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Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Knopf
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hielt es nicht aus, im Zimmer zu warten, deshalb ging ich hinaus und stellte mich an den Aufzug. Sobald sie ihren Rollkoffer durch die Tür gezogen hatte, griff ich nach ihrer freien Hand, ignorierte ihren überraschten Blick und zog sie den Flur hinunter zum Lastenaufzug. Ich bat sie, nicht zu sprechen. Während wir warteten, konnte ich meinen Puls in meinen Ohren dröhnen hören. Die Türen glitten auf. Leer, Gott sei Dank.
    Ich zog sie hinein und drückte auf den Knopf für das Untergeschoss. Wir sanken hinab, und die Türen öffneten sich in eine düstere, schattige Betonwelt. Ich hielt die Türen auf und lauschte. Nichts.
    Ich zerrte sie aus dem Aufzug zur Laderampe, wo das Schaumaterial für Tagungen angeliefert und abgeholt wurde. Dort saß ein Wachmann an einem kleinen Tisch und las beim Licht einer Arbeitslampe, die den höhlenartigen Raum nur spärlich erhellte. Ich winkte ihm im Vorbeirasen zu und rief, das sei eine lange Geschichte, aber er zuckte nicht einmal. Seine Aufgabe war es, nicht zugelassene Personen aufzuhalten; Menschen, die das Gebäude verließen, interessierten ihn nicht.
    Ich drückte auf den Öffner für das große Rampentor, und wir schlüpften hinaus, sobald der Spalt groß genug war.
    Am Straßenrand wartete der Subaru. Ich öffnete die Heckklappe und ließ sie unter die hinten liegende Decke kriechen. Ich stellte ihren Koffer in den Fußraum hinter den Fahrersitz, stieg ein und ließ den Motor an.
    Niemand folgte uns, als wir die Straße hinunter und auf die Auffahrt zum Highway rollten. Es sei denn, sie waren unsichtbar. Ich raste die Auffahrt hoch in den anbrechenden Tag. Ich ließ Natsumi wissen, dass wir jetzt reden konnten.
    »Mann, so was hab ich noch nie erlebt«, sagte sie, als sie sich die Decke vom Kopf streifte.
    »Reicht es, wenn ich noch mal tut mir leid sage, oder möchtest du, dass ich mich für den Rest meines Lebens entschuldige?«
    »Ich mag keine Entschuldigungen. Die Japaner entschuldigen sich so häufig, dass es schwerfällt, das überhaupt noch ernst zu nehmen.«
    »Würdest die Stimme des Kerls, der dich überfallen hat, als hoch beschreiben oder tief, oder eher so dazwischen?«
    »Dazwischen.«
    »Hast du einen Akzent entdeckt?«
    »Du sagst entdeckt, was heißt, dass jeder Akzent, den er haben könnte, subtil ist. Ich schätze, er ist aus New York, aber ich bin nicht sicher, aus welchem Stadtteil, weil ich bisher nur in Connecticut gelebt habe und alle New Yorker für mich gleich klingen. Wo fahren wir hin?«
    »Zu meiner Wohnung. Dort wartet ein Zimmer auf dich.«
    »Hoffentlich mit Zimmerservice.«
    »Selbstverständlich.«
    »Ich muss wissen, wie du wirklich heißt«, sagte sie.
    »Arthur. Aber mir wäre lieber, du nennst mich Alex. Das ist der Name, den ich normalerweise benutze. Meistens.«
    »Ich bin immer Natsumi.«
    »Nicht mehr. Du brauchst einen neuen Namen.«
    »Du wirst mir das alles erklären, nicht wahr?«
    »Ja. Sobald wir irgendwo sind, wo ich dir dabei in die Augen schauen kann, damit du siehst, dass ich die Wahrheit sage.«
    »So schlimm?«
    »So schlimm.«
     
    Ich fuhr direkt zu der Wohnung über der Garage und trug Natsumis Koffer in ihr Zimmer. Ich entschuldigte mich dafür, dass sie kein eigenes Badezimmer hatte, und sie erinnerte mich, dass wir Entschuldigungen abgeschafft hatten. Ich bat sie, mich in der Küche zu treffen, sobald sie sich bereit dazu fühlte.
    Eine halbe Stunde später tauchte sie frisch geduscht in einem dunkelblauen Trainingsanzug dort auf.
    »Ist es noch zu früh für Wein?«, fragte sie. »Nur ein Witz. Aber ein Kaffee wäre gut.«
    Während ich Kaffee kochte, begann ich meine Geschichte, angefangen bei dem Mord an Florencia und dem Mordversuch an mir. Ich hielt nichts zurück, da ich entschieden hatte, dass alles andere sinnlos war. Da sie jetzt involviert war, musste sie absolut Bescheid wissen. Das sagte ich ihr.
    »Danke«, erwiderte sie. »Glaube ich.«
    Ich erzählte ihr von meiner Schwester Evelyn und wie sie meinen Tod vorgetäuscht hatte, und von meinem Freund Gerry Charles und seiner Gitarrensammlung. Von Henry Eichenbach, Madame Francine de la Croix und Sebbie »The Eyeball« Frondutti. Ich schilderte meine Begegnung mit Fred Tootsie und wie ich dadurch zum Clear-Water-Kasino gelangt war und mit ihrer Hilfe Bela Chalupnik alias Pally Buttons gefunden hatte.
    »Und dummerweise habe ich meine Verbindung zu dir offenbart, als wir im Sail Inn mit dem Wachmann gesprochen haben«, sagte ich. »Und durch die

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