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Hear the Wind blow

Hear the Wind blow

Titel: Hear the Wind blow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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»Wahrscheinlich Kinder. Sie haben Glück gehabt, daß der Wald so feucht ist und sich das Feuer nicht ausbreiten kann .«
    »Ja, echt Glück gehabt«, sagte Dell.
    Und damit hatte sich die Unterhaltung für die nächsten zwei Stunden und zwanzig Minuten. Biff war ohnmächtig geworden, und Dell hatte schließlich eingesehen, daß es wohl schlauer wäre, den Mund zu halten, was er dann tat. Und ich war’s zufrieden. Ich lauschte dem Wind in den Baumkronen und dem freundlichen Glucksen eines guten Bourbon , der durch eine dankbare Kehle rann, und sah zu, wie die Sterne zum Spielen rauskamen. Mein Arm brannte und brutzelte ein Weilchen und hörte dann damit auf.
    Auf eine seltsame Art fast viel zu früh tauchten Lichter auf, Sirenen, Kameras, Action. Es kamen die Männer des Sheriffs, ein Krankenwagen, ein tragbares Labor, ein Hundeführer und Gott weiß was für Reservetruppen sonst noch, die auf Kommando bereitstanden. Eine männliche Krankenschwester mit einem dichten Bart namens Cyril gab mir eine örtliche Betäubungsspritze und polkte mühsam neun, wie sich herausstellte, Schrotkugeln aus meinem Arm heraus. Cyril fragte mich, ob ich sie als Andenken behalten wollte.
    »Nein, danke, Cyril«, sagte ich. »Lieber den Arm.«

18

    Ricky und ich verbrachten fast den ganzen Mittwoch in und um Carmen Springs herum, wobei wir das taten, was wir schon die Nacht zuvor bis morgens um halb sechs getan hatten — Fragen beantworten. Oder besser gesagt, die Fragen so zu beantworten, ohne uns noch mehr in den Schlamassel zu reiten.
    Wir hatten eine Absprache getroffen, die dazu dienen sollte, uns so weit wie möglich abzusichern, vor allem Ricky; wenn nämlich herauskäme, daß er einen illegalen Einwanderer auf staatlichem Grund und Boden beherbergt und durchgefüttert hatte, würde sein geringstes Problem sein, sich einen neuen Job zu suchen. Sein Rentenanspruch, für den er bisher fleißig eingezahlt hatte, konnte ihm flötengehen, und natürlich auch seine Krankenversicherung. Darum hatten wir uns das folgende ausgedacht:
    Vor einiger Zeit hatte sich ein Mr. Lupinez (Name aufs Geratewohl gewählt), Biologe und Naturkundler, bei Ricky um die offizielle Genehmigung bemüht, im Forstgebiet Wildlife-Studien durchführen zu dürfen. (Muster seiner Arbeit auf Verlangen.) Gemäß der offiziellen Linie seiner Behörde, gute Beziehungen mit der Öffentlichkeit zu pflegen, hatte Ricky seinem Anliegen mit Einschränkungen schriftlich stattgegeben. (Eine Kopie des Schreibens konnte bei Ricky eingesehen werden, sobald er eins getippt, vordatiert und unterschrieben hatte.) Mr. Lupinez ’ Empfehlungsschreiben, die leider inzwischen unauffindbar waren, schienen absolut authentisch zu sein. Mr. Lupinez hatte Ricky Anfang Januar von seiner Entdeckung erzählt, daß im Forstgebiet illegale Umtriebe im Gange seien, und zwar in Form von Anbau unerlaubter Substanzen, und zwar Gras, und zwar reichlich. Da Ricky Verdacht schöpfte, daß ein Kollege im Forstamt, der außerdem ein Freund war, an der Sache beteiligt wäre und da er aus diesem Grund keine Hilfe behördlicherseits hinzuziehen wollte, solange es nicht unbedingt nötig war, hatte er einen gewissen V. Daniel, einen alten Bekannten und tüchtigen Ermittler, um Hilfe gebeten, die dieser ihm bereitwillig gewährt hatte, guter Bürger, der V. Daniel nun einmal war.
    Ihre Ermittlungen hatten sie nach Carmen Springs geführt, wo das verdächtige Verhalten von Dell und Biff (deren Familienname Redman war, wie sich herausstellte) ihre Aufmerksamkeit erregt hatte. Während einer Routineüberwachung hatten die Ermittler zu ihrer Überraschung und ihrem großem Entsetzen die Brüder dabei beobachtet, wie sie eine Leiche ausgruben, die sich dann als die des Mr. Lupinez entpuppte. Der Schußwechsel, der darauf folgte, wurde den Ermittlungsbeamten vom Sheriffs Department so beschrieben, wie er stattgefunden hatte, nur daß ich es auf meine Kappe nahm, Biff angeschossen zu haben, um Benny aus der Sache rauszuhalten.
    Das war also unsere simple kleine Geschichte, und wir beabsichtigten, uns bis zur Gerichtsverhandlung und auch danach noch, wann immer das sein würde, daran zu halten. Wir waren überzeugt, daß niemand den Jungs glauben würde, wenn sie anfingen, irgendwelchen Stuß über Epilepsie und Schwager und Elektronikexperten und Piepser und Punktöchter zu brabbeln. Und außerdem, da sie ja nicht völlig bescheuert waren, würden die Brüder wahrscheinlich jede Aussage verweigern, weil es

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