Heart Beat
Gewissen, und nachdem ihm Chloe heute Morgen gesagt hatte, dass Erin nicht an ihr Handy ging, kam Besorgnis hinzu. Er wusste, dass eine Entschuldigung auf einer Grußkarte nicht reichte, um wieder gut zu machen, was er verbockt hatte. Doch es war ein Anfang.
Diesmal wirst du dich entscheiden müssen
.
Ihre Worte geisterten ihm unaufhörlich durch den Kopf. Erin bedeutete ihm etwas. Mehr, als er jemals für möglich gehalten hätte. Doch die Vorstellung, sich den Rest seines Lebens an einen Menschen zu binden, jagte ihm einen Heidenrespekt ein. Das war keine Entscheidung, die man spontan traf oder die man in ein zwei Wochen widerrufen konnte. Wenn er sich für ein Leben mit Erin entschied, durfte kein Wenn und Aber zwischen ihnen stehen. Sie verdiente einen Mann, der sie bedingungslos liebte und nicht daran zweifelte, ob das mit ihnen auf Dauer gutgehen konnte oder ob er tatsächlich der Richtige für sie war. Er brauchte Zeit, um über all das nachzudenken, und er konnte nur hoffen, dass Erin ihm diese Zeit gab.
Als er sie endlich entdeckte, legte sich ein bleierner Druck um seine Brust. Erin war nicht allein. Sie war mit Robert zusammen und marschierte mit ihm auf das kleine Café auf der anderen Straßenseite zu.
Cole holte tief Luft, dann schloss er seinen Wagen auf und stieg ein. Vielleicht war Robert die bessere Wahl.
Aus einem Latte Macchiato waren zwei geworden, bis sie schließlich das Café verließen, um ein paar Straßen weiter zu Abend zu essen. Erin konnte nicht behaupten, sich zu langweilen. Robert war nach wie vor ein guter Gesprächspartner, und die drei Stunden waren im Nu verflogen. Dennoch waren ihre Gedanken immer wieder zu Cole geschweift. Sie vermisste ihn. Seinen trockenen Humor und dieses Kribbeln im Bauch, das sie bei Robert nicht spürte, egal, wie sehr er sich bemühte, sie zum Lachen zu bringen.
Gegen zwanzig Uhr brachte er sie nach Hause und begleite sie hoch bis zur Tür ihres Apartments. Unsicher, ob sie ihn hereinbitten sollte, blieb sie stehen und drehte sich zu ihm um.
Robert stand ganz nah vor ihr, und sie hatte kaum geblinzelt, hielt er plötzlich ihr Gesicht in seinen Händen. »Kannst du es auf einen Versuch ankommen lassen?«, fragte er und strich mit dem Daumen über ihre Wange.
Ihr Mund war staubtrocken, und ihr Puls klopfte ihr bis zum Hals. Konnte sie es? Konnte sie Robert küssen und Cole aus ihrem Kopf verbannen? »Ich weiß es nicht.«
»Ein Kuss, Erin, nicht mehr.«
Als sie nicht dagegensprach, legte er seine Lippen auf ihre. Automatisch versteifte sie sich, was Robert nicht entgehen konnte. Dennoch gab er nicht auf und liebkoste ihre Mundwinkel, bis sie einem albernen Impuls nachgab und ihn zurückküsste. Sie wollte erfahren, was passierte. Wollte wissen, ob dieser Kuss etwas in ihr auslöste. Vor wenigen Wochen hatte sie sich das hier gewünscht. Doch heute …
Nichts. Kein Kribbeln. Kein Funkenflug. Kein Verlangen nach mehr als nur diesem Kuss.
Robert trat zurück. Ein kurzes Aufblitzen von Enttäuschung huschte über sein Gesicht. »Ich schätze mal, das war eine dumme Idee von mir.«
»Es tut mir leid.« Es war die Wahrheit. Sie hatte das hier so sehr gewollt. Gehofft, Robert würde einen Schritt auf sie zumachen. Sich in sie verlieben, wie sie glaubte, in ihn verliebt gewesen zu sein. Doch dann war Cole gekommen und hatte ihre Welt aus den Angeln gehoben. Sie Dinge fühlen lassen, die sie in dieser Intensität nie für möglich gehalten hätte und Sehnsüchte geweckt, die vermutlich nie ganz gestillt werden konnten. Nicht, solange es nicht Cole war, der sie in seinen Armen hielt.
Erin schüttelte die Gedanken ab, als aus dem Nichts ein weiblicher Schrei purer Ektase durch das Treppenhaus schallte. Ein gedämpftes Klatschen, das sich verdächtig nach einer Männerhand auf einem blanken Hintern anhörte, folgte und brachte sie zum Lachen.
Zumindest einmal war das Sexleben ihres Nachbarn für etwas gut und sorgte für Zerstreuung.
Robert grinste ebenfalls. »Ziemlich dünne Wände, huh?«
»Verdammt dünn«, erwiderte Erin und verdrehte die Augen, als ein weiteres Stöhnen erklang, das nicht enden wollte.
»Kennst du den Kerl?«
»Nein, das Vergnügen hatte ich noch nicht.«
»Stellt sich die Frage, ob eine solche Begegnung tatsächlich vergnüglich wäre. Das Ganze hört sich ziemlich schmerzhaft an.«
Eher nach Lust in ihrer reinsten Form, dachte Erin. Sie hatte keine Ahnung, was der Kerl da oben trieb. Mit gewöhnlichem Sex konnte das
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