Heart Beat
anzuziehen.
Elijah klopfte ihm auf die Schulter. »Sie hat Spaß daran, sich vor Fremden erniedrigen zu lassen. Ich hoffe, du hältst mir die kleine Session nicht für den Rest unserer Geschäftsbeziehung vor.«
»Natürlich nicht. Ich freue mich, dass ich helfen konnte«, sagte Cole trocken und setzte sich auf einen der Barhocker.
Elijah holte zwei Bier aus der Mini-Bar und stellte sie auf die Theke.
Kurz darauf gesellte sich die Rothaarige zu ihnen, lehnte jedoch dankend ab, als ihr ebenfalls ein Bier angeboten wurde. »Ich muss nach Hause, Jules wartet bestimmt schon auf mich. Es ist spät geworden.«
»Jules ist Rebekkas Sohn, nicht ihr Mann«, erklärte Elijah.
Rebekka reichte Cole die Hand. »War schön, dich kennenzulernen. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder.«
»Eher nicht«, erwiderte Cole, amüsiert über die Situation. »Ich denke, bei Elijah bist du bestens aufgehoben.«
»Sag niemals nie.« Rebekka schmunzelte. »Würdest du mich nach unten begleiten, Elijah?«
»Natürlich.« Er sah Cole über seine Schulter an. »Wenn du möchtest, können wir unseren Männerabend gern unten weiterführen.«
Dagegen hatte er nichts einzuwenden, und so folgte er den beiden nach unten, als es plötzlich energisch an der Tür klopfte.
»Erwartest du noch jemanden?«, fragte Rebekka.
Elijah runzelte die Stirn. »Nicht heute Abend.«
»Sie!«, ertönte eine vertraute Stimme, sobald die Tür geöffnet war. Für einen Moment schloss Cole die Augen. Da rauschte Erin auch schon in Elijahs Wohnung, um sich wie eine Furie vor dem großen Mann aufzubauen. »Haben Sie eigentlich eine Ahnung, was Sie Ihren Nachbarn mit dieser ewigen Fickerei antun? Für Sie vermutlich kaum vorstellbar, Mister, aber es gibt Leute, die wollen nachts schlafen!« Erin betonte jedes Wort und wollte schon zur nächsten verbalen Attacke ansetzen, als Rebekka ihr zuvorkam.
»Ich bin dann mal weg. War nett, Jungs, bis zum nächsten Mal.« Sie warf eine Kusshand in den Raum, dann huschte sie an Erin vorbei, die nun nach dem zweiten Kerl Ausschau hielt.
Als sie Cole entdeckte, wurden ihre Augen riesig. Dann, als würde ihr die gesamte Tragweite von Rebekkas Verabschiedung bewusst, wich alle Farbe aus ihrem Gesicht, und ihre Knie knickten ein.
Elijah war schneller als Cole und fasste nach Erins Arm, um sie zu stützen. Sein Freund hatte sie kaum berührt, da schlug ihre Laune um, und aus Fassungslosigkeit und Verwirrung wurde Wut und Bestürzung.
»Loslassen! Lassen Sie mich sofort los!« Sie befreite sich aus Elijahs Griff, stieß ihn brüsk von sich und rannte auf die Eingangstür zu.
»Erin!« Elijahs gemurmelten Fluch ignorierend, sprintete Cole hinter ihr her. Himmel, die Frau war schnell! Sie hatte bereits die Hälfte der Stufen zu ihrer Etage hinter sich, als er das Stiegenhaus erreichte. »Erin! Verdammt noch mal, bleib stehen!«
»Verschwinde, Cole! Hau ab!«
Oh nein, diesmal nicht. Er legte noch einen Zahn zu, doch Erin flog förmlich über die letzten Stufen, um sich in den Schutz ihres Apartments zu flüchten. Ehe sie die Tür zuwerfen konnte, war er unten angekommen und legte eine Hand um ihren Oberarm.
»Fass mich nicht an, Cole!« Sie wehrte sich nach Leibeskräften, doch er war eindeutig der stärkere von ihnen. Beide Arme um ihren Körper gelegt, zog er sie in eine Umarmung, bis sie sich kaum noch rühren konnte und ihre Gegenwehr langsam, jedoch sehr widerwillig erstarb. Als er spürte, wie hart ihr Herz gegen seine Brust schlug, wurde ihm ganz anders.
»Ich habe nicht mit dieser Frau geschlafen. Sie ist eine von Elijahs Spielgefährtinnen, und ich bin ihr heute zum ersten Mal begegnet.«
»Ich … habe …« Erin zitterte am ganzen Körper. Jeder Versuch, einen Satz hervorzubringen, endete in einem Schluchzen.
Herrgott noch mal, er fühlte sich wie der größte Mistkerl aller Zeiten. »Ich hatte einen echt miesen Tag, Baby. Nachdem ich deinen Wagen auf dem Uni-Parkplatz gesehen habe, habe ich mich mit Elijah auf ein Bier verabredet. Bis vor einer Stunde wusste ich nicht mal, dass er über dir wohnt.«
»Aber … sie …«
»Sie steht darauf, sich vor Fremden den Hintern versohlen zu lassen.«
Erins Handy begann zu läuten.
Sie ignorierten es beide.
»Ich habe diese Frau nicht angefasst.«
Ein weiteres Schluchzen. Ihre Verzweiflung riss an seinem Herz. »Hörst du mich, Baby? Ich habe sie nicht angefasst«, wiederholte er und vergrub seine Nase in ihrem Haar.
Für wenige Sekunden senkte sich eine
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