Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heart beats sex

Heart beats sex

Titel: Heart beats sex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Driest
Vom Netzwerk:
dem Adam and Eve’s Gelände, stellte ich die Musik etwas lauter und genoss den Anblick der vielen europäischen Flaggen, die angestrahlt über dem Areal wehten. Sie waren durchnässt, aber der Wind vom Meer hatte aufgefrischt und brachte die Tücher bald wieder zum Flattern. Wir hatten die Landesfarben in der Schule durchgenommen, sogar Polen war dabei, aber nicht die Türkei, worüber Ulya immer frohlockende Bemerkungen machte, weil sie einmal von zwei Türken übel angemacht worden war.
    Zum Glück überließ mir ein freundliches Paar den Parkplatz, und erst als ich nach dem Aussteigen mit beiden Füßen
im Wasser stand, wusste ich, warum sie den Platz abgegeben hatten. Ich konnte nicht einmal wegspringen, weil ich den Wagen abschließen musste. Ich hielt mir das Handtuch über den Kopf und jonglierte mich langsam Richtung Eingang, wobei ich auf weitere tiefe Pfützen achtete. Dabei bemerkte ich nicht, dass ich neben Liam und Sarah herhuschte, bis wir bei der Kontrolle fast zusammenstießen.
    Ich glotzte sie beide überrascht an. Sie lächelten wie ein Zwillingspaar, und mir schossen Ulyas und Sheilas Beschreibungen durch den Kopf. Liam und Sarah hatten ein Arrangement gefunden, das von ihrem Lächeln gesegnet war. Mir fiel ein, dass sie sogar beim Sex noch lächelten. Sie kamen mir vor wie zwei Jogger, die auf dem heiligen Lauf nach Santiago de Campostela hin und wieder einen dritten Wanderer in ihre Mitte nahmen, um sich hinterher zu bestätigen, dass sie sich allen Menschen verbunden fühlten. Ich war eine Schachfigur in ihrem Spiel gewesen. Nun begriff ich, dass ich mir mein Mitleid mit Sarah hätte sparen können. Nun, es würde nicht mehr vorkommen.
    »Hey, ihr«, sagte ich.
    »Hey, du«, sagten sie.
    Ich wandte mich ab und stand vor dem Türsteher.
    »Gehört zu mir«, sagte Liam und machte dem Muskelpaket ein Zeichen, so dass ich durchgehen konnte. Ich warf mein Handtuch in einen der Abfallkörbe und stand mit klitschnassem Haar und verronnener Schminke vor Sarah. Wir lächelten uns an. Hier war es zwar hell, aber es gab kein Dach.
    »Na ja, wenigstens sind alle Frauen im gleichen Boot. Heute sehen wir alle gleich scheiße aus«, sagte sie und lachte.
    Du, liebe Sarah, bist immer mit allen Frauen im selben Boot, dachte ich. Ich lächelte sie an. Ich wollte sie ausbooten, hatte aber leider nicht geklappt.

    Liam umarmte uns. »Ach Quatsch, der Wet Look steht euch ganz wunderbar.«
    »Wer legt auf?«, fragte ich.
    »Doktor Heywood Floyd. Er macht für Liam den Warm up. Ich schätze, so in ’ner Stunde ist Liam dran.«
    Sarah machte eine komische Bewegung, die mich umdrehen ließ, und da entdeckte ich Sheila, Hank und Ulya, alle mit ausgebreiteten Zeitschriften auf dem Kopf. Ulya rief mir zu: »Komm schnell, lass uns zu der überdachten Bar gehen.«
    Ich wollte gerade loslaufen, als sich drei bunte klitschnasse Kleider in mein Blickfeld schoben.
    »Mit wem bist du hier, Mona?«, fragte mich Claire, die Leadsprecherin.
    Bevor ich etwas sagen konnte, rief Magda: »Mit Liam, oder?« Liam stand direkt neben mir. Ich schüttelte den Kopf.
    Claire lachte so, dass es höhnisch klingen sollte. »Nein, Liam ist mit Sarah da. Das weiß doch jeder.«
    Mir war es alles zu doof, also sagte ich, ich bin mit Rico da und nannte damit den beliebtesten Jungen unserer Schule.
    Tara, die Giraffe, sagte: »Wenn Mona mit Rico da ist, mit wem bist dann du da, Claire?«
    Claire rollte die Augen, und Tara kloppte noch einen rein: »Und mit wem wirst du dann morgen zur Party gehen?«
    Magda dazwischen: »Wenn Mona mit Rico gehen kann, geh ich mit Ashley.«
    Claire war jetzt echt verwirrt und sagte zu Tara: »Ich dachte, du gehst mit Ashley.«
    Tara: »Nein, ich wollte mit Marlon gehen und wolltest du nicht mit Rico gehen?«
    Ich fasste Liams Hand, zog ihn hinter mir her, und er nahm Sarahs Hand, die nun auch folgten musste. An der Bar schüttelten
wir uns den Regen aus dem Fell, was so lustig aussah, dass wir alle lachten.
    »Puh«, begrüßte ich Ulya, Sheila und Hank. Dabei schmiegte ich mich an Liam. Er unterhielt sich mit Joe und stellte ihn mir vor.
    »Das ist Joe. – Mona.« Ich gab Joe die Hand. »Er ist der Promoter der Party.«
    »Geil«, sagte ich.
    »Wer rechnet mit so ’nem Scheißwetter«, sagte Joe, und ich wusste, mit den Begrüßungen hatte ich es schon drauf. »Jedes Jahr findet diese Party im Freien statt, unter dem Dach gibt es nur die kleine Clubanlage, die aber eigentlich für später abends gedacht ist. Jetzt

Weitere Kostenlose Bücher