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Heart beats sex

Heart beats sex

Titel: Heart beats sex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Driest
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Töne und ’errlichsten Melodien entlocke?«
    Damit sie von mir ablassen, bewege ich meine Augen schnell hin und her. Er springt auf, umarmt Trixie, nimmt sie auf den Arm und trägt sie auf das Sofa. Sie sind aus meinem Blickfeld verschwunden, und ich höre, wie sie flüstern, zischen und schnaufen. Manchmal kann ich dem Gezischel auch einzelne Worte oder Sätze entnehmen, wie zum Beispiel, dass Trixie ihm sagt, dass sie eine Tigerin im Sex ist, während er, vielleicht weil er es nicht verstanden hat, ihr zuröchelt, du stolzes,
störrisches, dummes Mädchen oder so was Ähnliches. Sie nimmt das hin, jedenfalls so lange, wie er sich aus dem Gene-Kelly-Anzug herausschälen muss. Dann gibt es ein paar Juchzer, und sie protestiert, dass er zu rasch ans Werk gehe, doch er achtet nicht auf ihre Einwände, sondern wiederholt in einer Tour, dass er nichts weiter will als sie küssen, küssen, küssen, sie überall küssen, und wie ich an der Symphonie der Seufzer höre, tut er das auch. Womöglich ist er ein wirklicher Anhänger höchster technischer Geschicklichkeit, wie er sich ja schon ihr vorgestellt hat, denn ihr Stöhnen, Schnalzen, Seufzen und Schluchzen kommt mir vor wie kleine Ablasszettel, die ihn ermutigen sollen, immer weiter zu gehen. Aber dann ruft sie plötzlich: »Wie peinlich, Laurent, das ist mir so peinlich … bitte hör auf … nein … nein … nein … nein … oh … oh … oh Laurent, bitte, hör auf … oh … oh … oh.«
    Draußen spielt Morning Factory von Ron Trent und Chez Damier (Dubplate edit), und ich habe plötzlich große Lust, mit Hal zärtlich und verliebt zu tanzen.

27. Kapitel
    D urch die Fenster sah ich rosiges und rotes Licht der Sonne über dem spiegelglatten Meer. In der Küche hatten wir schon das kleine Licht über dem Herd an, auf dem das Gulasch köchelte. Ich schälte die Kartoffeln, während Anna mir erklärte, wie man Gulasch kocht.
    »Ich habe schon früher für Carl immer Gulasch gemacht. Wie meine Mutter für meinen Vater, es ist für mich so eine Erinnerung an eine heile Familie.«
    »Hattest du so eine Familie?«
    »Ja.« Sie lachte, ging zur Stereoanlage und legte La Traviata auf.
    »Als du Carl gefunden hast, dachtest du da auch an eine heile Familie?«
    Sie wollte antworten, doch dazu musste sie das Volumen etwas herunterdrehen. »Damals dachte ich nur daran, was ich an einem Mann mag.«
    »Und?« Ich legte die Kartoffeln eine nach der anderen in das kochende Wasser.
    »Für mich musste ein Mann immer toprasiert sein und gut riechen. Jemand, der Frauen nie belehrt, sondern immer aufmerksam und charmant ist.«
    »Dann hast du dir ja den Richtigen gesucht.«
    Sie lachte schallend und fragte mich: »Wer gefällt dir denn am besten von denen, die du bislang kennengelernt hast?«
    »Hal.«

    »Wer ist das?«
    »Hal Rubinstine. Das ist ein DJ.«
    Sie schaute mich erstaunt und amüsiert an. »Warum gerade ein DJ?« Ofenbar war ein DJ für sie so etwas wie ein Karussellbesitzer oder einer von denen, die am Mikrofon auf dem Hamburger Dom oder dem Oktoberfest Lose verkaufen und dem Gewinner einen Stoffbären in den Arm drücken.
    »Ich himmel ihn an. Aber alle anderen Mädchen in meinem Alter tun das auch. Für mich kommt noch dazu, dass ich gerne seine Musik höre. Techno.«
    Während sie den Salatkopf in kleine Stücke schnitt, fragte sie: »Was ist so Besonderes an diesen Techas?«
    »Techno, nicht Techa. Hal ist von allen der Talentierteste. Seine Auswahl an Musik ist origineller als die der anderen. Er scheut sich nicht, mit seinen Sets zu experimentieren.«
    »Sets?«
    »Oder Sessions. Ein DJ mischt über eine bestimmte Zeitspanne, vielleicht fünfzehn Minuten, Tracks ineinander. Eine kleinere Zeitspanne nennt man eine Session, und wenn sie drei oder mehr Stunden lang ist, einen Set.«
    »Und was ist ein Track?«
    »Ein Musikstück auf einer Platte oder CD.«
    »Okay. Und dieser Hal – ist er so alt wie du?«
    »Er ist älter als ich.«
    »Wie viel?«
    »Sechzehn.«
    »Sechzehn Jahre älter?«
    »Ja.«
    »Ist das nicht ’n bisschen zu alt?«
    »Papi ist dreißig Jahre älter als du.«
    »Ich frag ja nur. Wenn das für dich okay ist, mich stört es nicht. Wann hast du ihn denn kennengelernt?«

    »Ich kenne ihn nicht persönlich«, log ich. »Ich kenne nur seine Musik und nur das, was im Internet von ihm zu sehen ist. Bei Google und so.« Sie erinnerte sich scheinbar nicht daran, dass sie ihn auch schon bei mir auf dem Compu gesehen hatte und ihn sehr attraktiv fand

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