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Heart beats sex

Heart beats sex

Titel: Heart beats sex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Driest
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Problem, dass andere klüger sein könnten? «
    Und Ulya: »Bestimmt nicht. Sie weiß nämlich alles. Alles über das Musikbusiness, alles übers Essen, alles über Beziehungen, alles über Religionen, alles über Heilkräuter.«
    »Und alles über Liam«, fügte Sheila hinzu. »Sie ist die Logistik hinter Liams Karriere.«
    »Und das heißt?«, fragte ich. Irgendwie fühlte ich mich echt angefahren.
    »Sie kümmert sich um all seine Angelegenheiten. Sie ist regelrecht süchtig danach. Sarah und Liam outen sich öfentlich nie als Pärchen, aber alle wissen, dass die beiden co- dependent sind.«
    »Sie glaubt auch an politische Verschwörungen«, fügte Ulya hinzu.
    Danach gingen wir zurück zur Bar. Ich fühlte mich wirklich gut, denn nun war ich mir absolut sicher, dass Sarahs Funktion heute ›Liams Mutter‹ sein würde und zwar die, die immer sagt: Ich geh schon zu Bett, bleibt bitte nicht zu lange auf.
    Hank war schon wieder auf der Tanzfläche und winkte Sheila und Ulya zu sich heran. Sarah fragte mich, was ich trinken wolle. Ich zuckte mit den Schultern. Sie bestellte mir einen Wodka mit Orange. Ich revanchierte mich, indem ich
ihr eine Zigarette anbot. Dann kam Liam dazu. Wir tanzten und rauchten und tranken, und ›wir‹ hieß: Liam, ich und Sarah, obwohl sie niemand dazu gebeten hatte. Kein Wunder, dass Liam dann irgendwann sagte: »Sarah, lass uns bald nach Hause, ich hab keine Lust, hier noch lange abzuhängen, ich muss morgen Nachmittag schon wieder fliegen.«
    »Habt ihr’nen Wagen?«, fragte ich.
    »Ich bestelle ein Taxi«, sagte Sarah.
    Das überraschte mich nicht, dafür hatte ich meine Einladung schon parat. »Ich kann euch nach Hause fahren, wenn ihr wollt«, sagte ich.
    Sarah lächelte. »Ja. Cool.«
    Ich hatte wieder ein volles Getränk in der Hand, stellte es nun aber weg. Mehr Alkohol wäre vielleicht nicht die beste Idee, wenn ich gleich fahren würde.
    Ich sagte ihnen, dass ich mich noch von Ulya verabschieden wollte. Sarah nickte. Ich wanderte überall herum und fand Ulya draußen an der Bar.
    »Ulya, ich hau jetzt ab. Ich fahre Sarah und Liam noch nach Hause.«
    »Ja, echt? Okay. Cool. Vielleicht solltest du sowieso nicht so spät nach Hause kommen.«
    Ich nickte Hank und Sheila zu, die ein paar Barhocker weiter eng umschlungen herummachten.
    Auf dem Weg nach Hause setzte Sarah sich nach hinten. »Liam mag lieber vorne sitzen.« Oh ja! Wie warmer Kakao ging mir das runter, aber es machte mich dann auch nervös, als ich merkte, wie genau Liam mein Fahren verfolgte.
    »Hast du denn schon einen Führerschein?«, wollte er wissen.
    Nun hatte ich Mühe, mich auf die Straße zu konzentrieren und starrte angestrengt nach draußen ins Scheinwerferlicht. Wie ein breiter Besen fegte es über die Straße. »Nein.«

    »Wer hat dir denn den Wagen gegeben?«
    »Niemand.«
    »Darfst du denn hier überhaupt fahren?«
    Ich hupte, weil eine Katze über die Straße zu springen versuchte. »Nein.«
    Beide lachten, und ich hatte plötzlich das Gefühl, in einer Falle zu sitzen. Was machte Sarah hinter mir? Ich schaute mich an der nächsten Ampel um und sah, wie sie einen Joint drehte. Sie zündete ihn aber nicht an. »Wir rauchen ihn zu Hause. Wir wollen ja nicht, dass die Polizei total durchdreht, wenn sie uns anhält.«
    Bei dem Wort Polizei wurde mir ein bisschen unwohl, aber es passierte nichts, und als wir bei Liam waren, ging ich mit rein. Meine Unsicherheit war wieder verflogen, und ich spürte eine große Lust auf ihn. Dass Sarah vorher zurücktreten musste, kam mir nicht nur selbstverständlich vor (warum sollten sie mich denn sonst mit hereinbitten?), sondern war eigentlich der goldene Rahmen um meine Lust auf Liam. – Sarah schaltete die große Anlage ein, und Liam öffnete eine Flasche Rotwein. Ich bat um Wasser. Bevor sie tranken, hatte Sarah ein paar Pillen auf der Hand, aber ich lehnte auch das ab. Liam nahm eine, Sarah auch, und dann stießen die beiden mit ihren Gläsern an. Ich fühlte mich ausgeschlossen. Nun zündete Sarah den Joint an. Ich rauchte ein paar Züge mit, wir saßen am Boden auf den Kissen mit einem niedrigen Holztisch zwischen uns, und Sarah fragte mich nach meiner Familie.
    Ich erzählte von Anna, Papi und Justin, und erst an Sarahs Fragen und Kommentaren begriff ich allmählich, dass ich mich als Opfer darstellte. Mir wurde ganz anders, als ich das realisierte. Denn das wollte ich vor Sarah auf keinen Fall – ein Opfer sein.
    »Noch ein Jahr, und du kannst machen, was du

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