Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heart beats sex

Heart beats sex

Titel: Heart beats sex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Driest
Vom Netzwerk:
Wende.«
    »Und wann bist du zur Musik gekommen?«
    »Sehr früh. Mit den Liedern meiner Großmutter. Und von vier an …«
    Ulya kam und unterbrach stürmisch, indem sie vom Rand des Sees, in dem Hal und ich standen, brüllte: »Komm, Mona, wir müssen jetzt gehen!« Sie grüßte Hal nicht, sagte nicht Hallo.
    »Warte doch mal. Warum so plötzlich?«
    »Komm einfach.« Als hätte sie jemand geschubst, planschte sie durchs Wasser, stellte sich neben Hal, als wollte sie ihn wegdrängen, entschuldigte sich immer noch nicht, nahm meine linke Hand, warf ihm einen herablassenden Blick zu, zog an und riss mich vom Hocker.
    Das kam so unerwartet, dass das Wasser aufspritzte. Ich fühlte mich überfahren und war wie geblendet von der Frage, warum sie ihn so kalt abservierte. Ich erinnerte mich an unsere Gespräche über Hal Rubinstine, wie beeindruckt sie immer von ihm war und wie sie ihn gelobt hatte. Vielleicht hatte Adrian Streit mit ihm und sie nahm seine Partei. Jedenfalls zog sie mich weg, ich konnte kaum adiós sagen. Er hielt mich am Gelenk fest, ich spürte ein Stechen auf der Handoberfläche. Er schrieb etwas auf meine Haut, aber Ulya zog fester. Ich trat in eine Kuhle und wäre fast gefallen, aber ich achtete
nicht darauf, sondern wollte nur erkennen, was er auf meine Hand geschrieben hatte.
    Es war seine Handynummer.
     
    Auf dem Weg zum Ausgang erzählte ich Ulya, was passiert war. »Was für ein Traummann!«, rief ich zum Schluss.
    »Are you kiddin’?«
    »So stellt sich doch jede gute Mutter ihren Schwiegersohn vor!«
    »Are you fucking kiddin’ me?«
    »Würdest du ihn nicht nehmen?«
    »Are you pulling my leg?«
    »Warum? Was ist denn, Ulya?«
    »Der Mann ist aus Stein.« Sie schrie es fast.

26. Kapitel
    I mmer wenn ich wieder zu mir komme, ist es, als hätte ich geträumt. Aber wenn ich eine Weile gelegen habe, während die Musik dröhnt und die Stimmen sich überschlagen und Ulya und andere sich über mich beugen, um mich zu befühlen und anzufassen, zu trösten oder zu testen, ob ich auf ihre Bemerkungen reagiere, weil sie wegen meiner sich bewegenden Augen nicht glauben wollen, dass ich gar nichts wahrnehme, dann bilde ich mir ein, dass ich gerade träume und zu Hause bei Papi und Anna aufwachen werde.
    Jetzt ist das wieder so ein Moment, ich höre Monsieur Laurents Stimme, der irgendeine Liebestheorie ausführt, während Trixie mit ihrer Herzchensonnenbrille über mir schwebt und sagt: »Wusstest du, dass deine Freundin Ulya noch nie einen Orgasmus hatte?« Und dann lacht sie ein bisschen schrill und fügt hinzu: »Nicht ein einziges Mal, und dass sie zu Adrian gesagt hat, sie braucht das auch gar nicht.« Dann beobachtet sie mich, ob es von mir irgendeine Reaktion gibt. Ich bewege meine Augen schnell hin und her, weil ich ihr so etwas wie einen Hilferuf signalisieren will, damit sie begreift, die Bewegung der Augen von oben nach unten heißt »Ja« und die Bewegung von links nach rechts »Nein«, um auf diese Weise endlich jemand deutlich zu machen, was ich brauche und was ich will.
    »Sieh mal hier, Laurent, wenn ich von Sex rede, wird sie ganz verrückt. Siehst du das?«
    Wie ein verständnislos grinsender Ballon erscheint über mir
der Kopf des Franzmannes. Er geht mit seinem Regenschirm nicht nur als der Typ aus Singin’ in the rain, er sieht auch verdammt aus wie Gene Kelly: so ein bisschen starres hölzernes Lächeln und immer ein kleines irres Flimmern im Blick, weil er sich die ganze Zeit darauf konzentrieren muss, was für Tanzschritte er beim nächsten Dialog machen soll und ob er den Text singt oder spricht.
    Jedenfalls schnallt er vor lauter Gegrinse nicht, was Trixie will, und als sie das auch merkt, erklärt sie es ihm noch einmal. »Sie reagiert echt exzessiv, wenn ich was von Sex sage. Hier: Meinst du nicht, dass deine Freundin Ulya sich selbst betrügt, wenn sie immer mit dem Adrian herumhängt und alles für ihn tut, aber nichts davon hat, wenn er sie fickt?«
    Ich bewege meine Augen nicht.
    »Elle ne bouge pas les yeux«, sagt Monsieur Laurent. »Sex, Sex, Sex«, probiert er es auch. »Non, désolé, elle ne bouge pas les yeux!«
    »Ja, warte mal, hat sie aber eben. Möchtest du, dass wir dich jetzt ausziehen, und Monsieur Laurent dich schön langsam durchvögelt, bis du kommst?«
    Ich halte die Augen ganz starr.
    Monsieur Laurent lacht. »Oh, isch ’abe eine andere Idee«, er grinst über die ganze Zahnreihe, »möchtest du se’en, wie isch Frollein Lolita die ’öchsten

Weitere Kostenlose Bücher