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Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Titel: Heartless 03 - Lockruf des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
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reicht, Maude«, sagte Reggie, obwohl Jillian wusste, dass er es genauso sah.
    Das Geräusch kleiner Füße, die den Korridor entlangsprangen, beendete die Diskussion. »Da kommt Chris. Wir sollten uns lieber bereithalten.«
    Fanny eilte mit ihrem extra angefertigten Kuchen herbei, einem mit Vanillecreme gefüllten Gewürzkuchen, auf dem Chris' Name aus kleinen Zuckerstückchen gelegt war. Dann sprang die Schwingtür auf, und Chris kam herein.
    »Überraschung!«, riefen alle zusammen.
    Chris stand einfach nur da und guckte. Als niemand etwas sagte und er sich immer noch nicht rührte, kam Jillian um den Tisch herum und ging zu ihm hin.
    »Das ist alles für dich, Chris.« Sie deutete auf den Kuchen, die Geschenke und die drei Menschen, die ihn anlächelten. »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.«
    Der Junge trat weiter in die Küche hinein und starrte die Pakete an, als könne er seinen Augen nicht trauen.
    »Nun komm schon, Junge.« Reggie winkte ihn zum Stuhl am Kopfende des mit Leinen gedeckten Tisches. »Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.«
    Noch mehr brauchte das Kind nicht ermuntert zu werden. »Mum hat mir zu meinem Geburtstag immer ein Geschenk gegeben. Einmal habe ich ein neues Paar Schuhe bekommen. Naja, sie waren nicht richtig neu, aber fast.« Er öffnete ein in blausilbernes Papier gewickeltes Paket, wobei er das Band sorgfältig beiseite legte, damit man es noch einmal benutzen konnte.
    »Das ist von mir«, sagte Reggie stolz, als Chris den kleinen Spielzeugsoldaten hervorholte, den er in der Schachtel gefunden hatte. Er musterte das Figürchen so andächtig, als wäre es aus Glas und nicht aus Holz.
    »Es ist ein Kavallerieoffizier aus dem alten Regiment des Majors«, erklärte Reggie. »Das elfte Dragonerregiment.«
    »Der Major?« Chris schaute auf, seine kleinen Finger strichen über jede Linie der blauen Uniform des Soldaten.
    »Reggie meint Lord Blackwood«, erklärte Jillian, die hinter Chris stand.
    »Er war bei der Armee?«
    »Er war einer der besten Offiziere des Regiments«, sagte Reggie stolz.
    »Die Figur ist wunderschön«, sagte der kleine Junge. Er untersuchte den Holzsoldaten und strich ehrfürchtig darüber, als die Tür aufging und der Graf hereinkam.
    Adam erfasste die Szene mit einem Blick und zog die geschwungenen Augenbrauen zusammen. »Der Stallbursche sagte, er hätte dich in die Küche gehen sehen«, erklärte er Jillian, aber sein Blick war auf den Jungen gerichtet.
    Unterschiedliche Emotionen zuckten über sein Gesicht. Jillian hätte ihren letzten Schilling dafür gegeben - wenn sie einen eigenen gehabt hätte -, um zu erfahren, was er dachte.
    Chris musste sich wohl das Gleiche gefragt haben, denn ein leichter Schauder ging durch seinen kleinen Körper.
    »Herzlichen Glückwunsch, Christopher«, sagte Adam sanft.
    Chris' Mundwinkel gingen nach oben, sein Lächeln war so lieb, dass Jillians Herz für ihn überfloss. »Reggie hat mir einen Soldaten geschenkt.« Stolz hielt er ihn hoch, damit Adam ihn sich ansehen konnte. »Er sagte, Sie seien in der Armee gewesen.«
    Adam warf Reggie einen kurzen Blick zu, dann ging er zu Chris, um sich den Holzsoldaten in der Uniform seines alten Regiments anzusehen. »Ja, war ich.«
    »Ich glaube, ich würde auch gern Soldat werden. Erzählen Sie mir irgendwann mal davon?«
    Adams Haltung versteifte sich unmerklich. »Krieg ist nichts für Kinder.« Aber er gab ihm das Spielzeug zurück. »Genieß deine Party, Chris.« Er wandte sich wieder Jillian zu. »Könnte ich mich kurz mit dir unterhalten, Jillian?«
    »Natürlich.« Sie entschuldigte sich bei den anderen und drückte kurz Chris' Schulter, bevor sie die warme Küche verließ. Sie folgte dem Grafen durch den Korridor in sein Arbeitszimmer, wo er die Tür fest hinter ihnen schloss.
    Seine Gesichtszüge wirkten angespannt, als er sich zu ihr umdrehte. »Der Junge mag mein Sohn sein oder nicht, aber eins ist sicher - er steht unter meinem Schutz. Das bedeutet, dass er nicht wie ein Dienstbote behandelt wird. Wenn du ihm zu Ehren eine Party feiern willst, wirst du das von jetzt an im Esszimmer tun.«
    Sie sah, dass er ärgerlich war, und fragte sich, ob er sich vielleicht wegen der Art, wie er den Jungen behandelt hatte, schuldig fühlte.
    Jillian reckte das Kinn. »Es ist ziemlich schwierig herauszufinden, wie das Kind deiner Meinung nach behandelt werden soll. Er ist ganz allein im zweiten Stockwerk untergebracht. Die meiste Zeit beachtest du ihn überhaupt nicht, doch dann

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