Heartless 03 - Lockruf des Herzens
schwirrten ihr durch den Kopf, zu viele Fragen, die den Grafen betrafen. Doch vor allem zu viele Befürchtungen, was wohl die Zukunft bringen würde.
Lieber Gott, wenn man den richtigen Mörder nicht fände, würde sie doch noch im Gefängnis enden!
Die Minuten schlichen dahin, aber ihre Augen blieben offen. Aus dem Zimmer nebenan begannen Geräusche zu ihr zu dringen. Zuerst war es nur das unruhige Rascheln von Decken, dann waren die Federn der Matratze zu hören. Die Geräusche wurden lauter, und es kam ein leises Stöhnen hinzu, das durch die Wände zu ihr drang.
Ohne darauf zu achten, dass sie nur ein geliehenes Baumwollnachthemd trug, schwang Jillian die Beine über die Bettkante und ging zur Tür. Sie presste ihr Ohr gegen das Holz.
Durch die geschnitzten Paneele konnte sie die Geräusche deutlicher hören. Blackwood war offensichtlich in den Klauen eines Alptraums gefangen, und sein Stöhnen klang so gequält, so schmerzerfüllt, dass sie ihn einfach nicht weiterleiden lassen konnte.
Sie nahm allen Mut zusammen, nannte sich selbst eine Närrin und griff nach dem silbernen Türknauf. Fast hoffte sie, dass die Tür verschlossen sein möge, aber der Knauf ließ sich ganz leicht drehen, und die Tür öffnete sich. Blackwoods großes Himmelbett lag im Schatten, doch ein schmaler Streifen Mondlicht fiel durch ein hohes, halb geöffnetes Fenster, sodass sie die breitschultrige Gestalt des Grafen deutlich auf der Matratze erkennen konnte.
Die Decke war bis zu seiner Taille nach unten gerutscht, und sie konnte sehen, dass er kein Nachtgewand trug. Sein Körper war mit Schweiß bedeckt, und dieser glänzte auf seiner glatten, dunklen Haut, unter der die Muskeln zu erkennen waren. Seine Brust war breit und muskelbepackt und mit schwarzem, lockigen Haar bedeckt, das in einer dünnen Linie auf seinem flachen Bauch auslief und unter der Decke verschwand.
Sie sagte zu sich, dass sie den Blick abwenden, sich umdrehen, das Zimmer verlassen und einfach die Tür hinter sich schließen sollte. Aber voller Faszination blieb sie wie angewurzelt neben seinem Bett stehen. Abgesehen von ihrem Vater, wenn er krank war, hatte sie noch nie den nackten Oberkörper eines Mannes gesehen, und die grau behaarte Brust ihres Vaters hatte ganz gewiss nicht wie diese hier ausgesehen.
An Blackwoods Armen sah man die Muskelstränge, die unter der Haut lagen, und als er sich unruhig auf der Matratze hin und her warf, spannten sich seine Muskeln an und traten hervor. Eine lange, halbmondförmige Narbe zog sich über seine Seite, und genau wie bei der auf seiner Wange fragte sie sich, woher er sie hatte.
Der Graf stöhnte wieder, und Jillian erstarrte. Geh , rief eine Stimme in ihrem Innern. Dreh dich um und geh, bevor er dich sieht. Und vielleicht hätte sie das auch getan, wenn er nicht gerade in dem Augenblick so Mitleid erregend aufgeschrieen hätte.
Jillian trat dichter heran. Sie beugte sich nach vorn und berührte ihn vorsichtig. »Lord Blackwood?«
»Nein«, raunte er, während er seinen Kopf von einer Seite zur anderen warf. »Um Himmels willen, nein... nicht... nicht so viele ... Männer.«
Jillian griff nach seiner Schulter und versuchte, ihn sehr sanft aufzuwecken. »Mylord?«
Seine Hände schössen nach vorn, und sie schrie erschrocken auf, als lange Finger sich um ihre Schultern legten. Das Nächste, was sie merkte, war, dass sie flach auf dem Rücken in seinem Bett lag und der Körper des Grafen sie tief in die Federmatratze drückte. Sein abwesender Blick änderte sich auch nicht, als er ihn auf ihre Lippen richtete. Sie sah sein drängendes Verlangen, kurz bevor sein Mund sich auf ihren presste.
Jillians Lippen teilten sich, als sie überrascht keuchte, und seine Zunge glitt in ihren Mund. Sie war heiß und nass und überzog ihren Körper mit glühender Hitze. Ihr Busen wurde von seiner breiten Brust flach gedrückt, und ihre Brustwarzen richteten sich auf. Die Feuchtigkeit seiner schweißnassen Haut drang durch ihr dünnes Baumwollnachthemd, und etwas Warmes begann sich in ihrem Bauch zu regen. Schmale Hüften pressten sie auf die Matratze, und sie konnte die sich anspannenden Sehnen in seinen langen, kräftigen Beinen spüren. Sie riss die Augen auf, als sie merkte, dass die heiße, schwere Wölbung, die sich so intim zwischen ihre Beine schmiegte, seine Erregung war.
Oh, lieber Gott! Diese Erkenntnis setzte sie in Bewegung. Verzweifelt stieß sie gegen seine Brust und versuchte ihn von sich zu schieben, während ihr
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