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Heaven (German Edition)

Heaven (German Edition)

Titel: Heaven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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bringen ließ. Als sie aber ihre Hand ausstreckte und mich berührte, geschah etwas. Blaue Blitze schossen aus mir hervor, und ihre Haare zischten, dass sie aufjaulte und zurückwich. Ich war so überrascht, dass ich mitten im Satz zu schreien aufhörte. Noch bevor ich irgendetwas zu meiner Verteidigung sagen konnte, erschienen zwei Leibwächter und klemmten mich zwischen ihren muskulösen Armen ein. Sekunden später fand ich mich allein in einem weißen Raum eingesperrt wieder.
    Hier konnte ich nichts tun, als mich auf den Boden zu legen und zu warten. Das Weiße um mich herum fühlte sich an, als hätte es physikalisches Gewicht und als käme es auf mich zu, um mich zu erwürgen. Dies war nicht der Himmel, den ich kannte. Ich erinnerte mich an glitzernde Farbpyramiden, Weite, Freiheit und das Gefühl, dass Erde, Himmel und Wasser in perfekter Harmonie miteinander waren. Jetzt hingegen hatte ich lediglich das Empfinden, dass mich jemand in eine zu enge Kiste gestopft hatte. So weit der Himmel auch war, ich hätte genauso gut in einer Gefängniszelle hocken können.
    Schließlich erklang Evas Stimme durch die Wand, wie in einem Science-Fiction-Film.
    «Ich hatte eigentlich das Gefühl, dass wir beide gut miteinander zurechtkommen. Und jetzt das. Es ist nicht nett, Leuten, die dir helfen wollen, Elektroschocks zu verpassen.»
    «Das habe ich nicht mit Absicht gemacht», sagte ich matt, ohne meine Wange vom Boden zu bewegen.
    «Ich bin nicht wütend», sagte Eva. «Ich gebe dir nur Zeit zum Abreagieren.»
    «Super. Danke.»
    «Du brauchst dich nicht selbst zu strafen», sagte sie.
    «Ich glaube, ich habe eher versucht, dich zu strafen.»
    Eva seufzte auf, kehrte aber schnell zu ihrer üblichen aufgeräumten Art zurück.
    «Wir bekommen dich schon wieder in die Spur.»
    «Was bist du: eine Motivationstrainerin? Verschwinde.»
    «Einverstanden», sagte sie. «Aber ich komme wieder.»
    «Erspar es uns beiden», antwortete ich.
    Evas Schuhe klackerten draußen über den Boden, während sie davonging. Dann stoppte das Geräusch plötzlich. «Was machst du denn hier?», sagte sie zu jemandem, den ich nicht sehen konnte. «Du hast hier nichts verloren. Hast du einen Passierschein?»
    «Wo ist sie?», hörte ich da eine samtige Stimme. Es war mein Bruder Gabriel.

[zur Inhaltsübersicht]
    28
    Himmlische Begegnungen
    Ich richtete mich so hastig auf, dass mir schwindelig wurde. War Gabriel wirklich hier? War er gekommen, um mich zu holen? Wieder erklang Evas Stimme, jetzt zunehmend nervöser.
    «Du hast kein Recht! Stopp, du darfst hier nicht rein!»
    Meine Isolierzelle hatte keine Türen. Daher erschien Gabriel durch die Wand, strahlender als je in seiner irdischen Form. Noch nie im Leben war ich so froh gewesen, jemanden zu sehen. Ich sprang auf die Füße und umarmte ihn, sog seine Gegenwart ein. Ich hatte Angst, dass er verschwinden würde, wenn ich ihn losließ.
    «Sie haben dich tatsächlich eingesperrt», stellte er fest.
    «Es ist grauenvoll», sagte ich in seine Brust. «Hier gibt es das Nichts, sonst gar nichts. Ich drehe noch durch. Bitte, hol mich hier raus.»
    «Das kann ich nicht», sagte Gabriel.
    «Was?» Ich wich zurück, blinzelte vor Schreck und spürte, wie der Schmerz in meiner Brust, der für einen Moment nachgelassen hatte, wieder aufflammte, schlimmer als je zuvor. «Was tust du dann hier?»
    «Ich kann dich nicht mitnehmen», sagte er hastig, als ob er wüsste, dass wir nicht viel Zeit hatten. «Ich bin hier, um dir zu sagen, dass es andere gibt, die dir helfen können.»
    «Wer?»
    «Bethany, es ist ganz offensichtlich, dass du nicht mehr hierhergehörst. Und so mancher im Himmel versteht das. Du musst sie nur finden.»
    «Wo?», fragte ich verzweifelt. «Wo sind sie?»
    «Denk selber nach», drängte Gabriel. «Verbündete können ganz unterschiedliche Gestalt haben.» In meinem Kopf ging alles viel zu durcheinander, als dass ich hätte raten können, was Gabriel mir zu sagen versuchte.
    «Kannst du es mir nicht einfach verraten?»
    «Ich möchte einfach nur, dass du in Ordnung kommst.»
    Er ließ den Blick seiner silbernen, durchdringenden Augen durch den Raum schweifen, und ich begriff. Er wusste nicht, ob wir belauscht wurden.
    «Was soll ich tun?»
    «Spiel mit», murmelte er. «Und zwar mit Köpfchen.»
    «Was soll das heißen?», drängte ich.
    «Dass du dich hier wie ein Hitzkopf aufführst, ist ein kluger Schachzug», sagte Gabriel. «Plötzliche Aktionen irritieren. Ich bin sicher, dass du

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