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Heaven (German Edition)

Heaven (German Edition)

Titel: Heaven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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wenn ich von Thema zu Thema sprang. «Natürlich nicht. Wir dürfen nicht heiraten. Das weißt du.»
    «Ihr könnt mich nicht für immer festhalten», sagte ich. «Ich werde einen Weg zurück finden. Und wenn ich mich dafür mit kosmischem Kryptonit in die Luft jagen muss.»
    «Tatsächlich?», fragte Eva verwirrt.
    «Ja», sagte ich. «Und falls ich es nicht schaffe, mache ich so viel Ärger, dass ihr euch wünschen werdet, mich niemals hier hochgeschleppt zu haben.»
    «Wie ich sehe, haben wir noch jede Menge Arbeit vor uns.» Die Art und Weise, wie sie «Wir» sagte, regte mich auf, es klang so herablassend.
    «Bis was geschieht?», fragte ich höhnisch.
    «Bis du verstehst, dass die irdischen Freuden, verglichen mit dem ewigen Reich des Himmels, nichtig sind.»
    «Dann musst du aber noch eine ziemliche Schippe drauflegen», sagte ich. «Im Moment stehen die irdischen Freuden bei mir nämlich auf Platz 1.»
    «Deine Gefühle werden sich verändern», antwortete Eva.
    «Warum tut ihr das?», fragte ich. «Warum straft ihr mich nicht einfach? Werft mich doch in Luzifers Höllenpfuhl, das wäre einfacher.»
    «Wir versuchen dich zu heilen», antwortete Eva. «Ich bezweifle, dass Luzifer dabei eine große Hilfe wäre.»
    «Und wenn ich gar nicht geheilt werden möchte?»
    «Du kannst nicht für immer so weiterleben.»
    «Nein», stimmte ich ihr zu, «das habe ich auch nicht vor.»
    Die Lösungen, die Eva und ich im Kopf hatten, sahen ganz offensichtlich unterschiedlich aus. Doch in einem war ich ihr voraus – es war mir vollkommen gleichgültig, was mit mir geschah. Es gab nichts mehr, womit sie mir Angst machen konnten. Stattdessen hatte ich vor, es ihnen verteufelt schwer zu machen. Ich wusste nur noch nicht genau, wie.
    Vielleicht sollte ich mit ein paar Gedankenspielen beginnen.
    «Die Dämonen haben mir ziemlich viel erzählt», sagte ich, lehnte mich zurück und ließ mich tief in die bestickten Seidenkissen rutschen. «Verschiedenste Dinge.»
    «Zum Beispiel?», fragte sie und rümpfte die Nase, als ob sie juckte. Falls im Himmel jeder sein Kreuz zu tragen hatte, so sagte mir ihr Blick, dann war ich das ihrige.
    «Zum Beispiel, wie sie in den Himmel gelangen könnten.» Ich lächelte sie so engelhaft an wie möglich. «Wenn jemand für sie ein Portal öffnet.»
    «Das ist absurd», schnaubte Eva. «Und das Lächerlichste, was ich je gehört habe.»
    «Bist du dir da so sicher?», fragte ich. «Ich war in der Hölle. Ich habe Monate lang dort gelebt. Wieso sollte ich dort nicht das eine oder andere gelernt haben? Die da unten stehen wirklich auf euch. Und sie wollten hier oben unbedingt jemanden einschleusen.»
    «Erzähl keine Geschichten», sagte Eva. «Dämonen können nicht in den Himmel gelangen.»
    «Ich bin ein Engel und war in der Hölle», antwortete ich und betrachtete beiläufig meine Fingernägel. Eva rutschte auf ihrem Stuhl hin und her und zog an ihrem Kragen herum. Natürlich war alles, was ich sagte, ein großer Bluff. Niemals würde ich so tief sinken, die Dämonen um Hilfe zu rufen oder das Königreich Meines Vaters in Gefahr zu bringen. Auch wenn ich nicht mehr hierhergehörte, war es das heilige gelobte Land. Aber wenn ich Eva überzeugen konnte, dass ich verrückt genug war, mich mit dem Teufel selbst zu verbünden, würde sie mich vielleicht endlich ernst nehmen.
    «Tja …», sagte Eva. «Dann würde man dich tatsächlich in die Hölle verbannen.»
    «Nur zu», sagte ich. «Gabriel wird schon einen Weg finden, mich dort herauszuholen. Den Himmel kann er nicht in Frage stellen, aber die Hölle kann ihm nichts anhaben.»
    «Das ist alles sehr enttäuschend, Beth», sagte Eva, als würde sie mit einem aufsässigen Kind reden. «Sehr enttäuschend.»
    Wie konnte sie es wagen, über mich zu urteilen? Wie konnte sie hier sitzen, in ihrem makellosen Anzug, und so tun, als wüsste sie etwas über mein Leben? Ohne nachzudenken, sprang ich auf und schrie sie an, kramte jede Beleidigung hervor, die mir einfiel, verfluchte sie und stieß die schlimmsten Bedrohungen aus. Alles, woran ich denken konnte, war die rot glühende Wut, die in mir tobte. Diese Wut ließ sich nicht mehr kontrollieren. Mein Leben war verpfuscht. Xavier und ich hatten so hart gekämpft, nur, um am Schlafittchen gepackt und auseinandergerissen zu werden.
    Eva stand auf und schritt ohne ein Anzeichen von Erregung auf mich zu. Ich musste anerkennen, dass sie sich trotz des Theaters, das ich veranstaltete, nicht aus der Fassung

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