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Heaven (German Edition)

Heaven (German Edition)

Titel: Heaven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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«So wie die halbe Ole Miss. Ich habe schon eine Weile in Alabama studiert, aber jetzt beschlossen zu wechseln.»
    Es überraschte mich, wie leicht er in seine neue Rolle schlüpfte und wie natürlich er diese angenommene Identität verkörperte. Vielleicht erklärte es sich dadurch, dass er schon lange Geschichten übers Collegeleben gehört hatte, bevor ich aufgetaucht war und sein Leben auf den Kopf gestellt hatte.
    Ich sah förmlich, wie Mary Ellens Augen einen glasigen Ausdruck bekamen, während er mit ihr sprach.
    «Das freut mich sehr», sagte sie mit hoher, piepsiger Stimme. Hinter ihrem Rücken verdrehte ich die Augen. Es ging also schon wieder los. Die Aufmerksamkeit, die Xavier bei allen Mädchen erweckte, begann mir auf die Nerven zu gehen, vor allem, weil ich als seine «Schwester» weder seine Hand nehmen noch sonst irgendetwas tun konnte, um klarzustellen, dass wir zusammen waren.
    «Du auch, Schwesterchen, oder?» Xavier legte mir freundschaftlich den Arm um die Schultern. «Du freust dich doch auch, dass ich hier bin, oder?»
    Mary Ellen kicherte, und ich kniff die Augen zusammen.
    «Nicht wirklich», sagte ich und schüttelte ihn ab. «Wie soll ich denn Jungs kennenlernen, wenn du ständig um mich herum bist?»
    «Oh, das sollst du gar nicht», sagte Xavier. «Ich lasse nämlich niemanden an meine kleine Schwester heran.»
    «Sehr vernünftig», stimmte Jordan ein, der gerade seinem Vater half, einen Stapel von Mary Ellens Klamotten abzulegen. Er sah süß aus mit seiner Cap und dem dunkelblauen T-Shirt. Er hatte die gleichen großen haselnussbraunen Augen wie seine Schwester. «Diese Verbindungsknaben wollen schließlich nur das eine.»
    Jordan musterte das Kleid, das auf dem Kleiderbügel hing, den er gerade hielt. Es war ein schulterfreies Minikleid aus Stretchstoff mit einem Reißverschluss von oben bis unten – ein Handgriff, und das ganze Ding würde zu Boden fallen.
    «Was ist das denn?», fragte er und nahm es in die Hand. Eigentlich war es eher ein Top als ein Kleid. Xavier versuchte hinter vorgehaltener Hand ein Lachen zu unterdrücken. «Darin gehst du aber nicht unter die Leute!»
    «Du klingst wie Opa!», stöhnte Mary Ellen. «Was soll ich denn sonst anziehen, wenn ich mich bei den Verbindungen vorstelle?»
    Ihr Bruder klemmte sich den Stein des Anstoßes unter den Arm. «Das hier ist auf jeden Fall konfisziert.» Er warf ihr eine weites Sweatshirt und eine ausgeleierte Jogginghose zu. «Zieh doch das an.»
    Mary Ellen stolzierte durchs Zimmer, stellte beleidigt einen Spiegel auf ihrem Schreibtisch ab und schüttelte sich das Haar. Dann zog sie eine Flasche aus einer ihrer Taschen und war gleich darauf in eine Wolke Haarspray gehüllt. Ich sah Xavier fragend an.
    «Sie toupiert.» Er zuckte die Achseln und flüsterte mir zu. «Anscheinend typisch für Mississippi.»
    Mary Ellens Mutter lehnte sich gegen das Bett und musterte Xavier prüfend. «Wenn du in Alabama studiert hast, müsstest du Drew und Logan Spencer aus Madison kennen.»
    «Hmm.» Xavier tat so, als würde er nachdenken. «Sagt mir nichts, glaube ich.»
    «Wirklich nicht?» Mary Ellens Mutter sah ihn verblüfft an. «Aber die kennt doch jeder! Ich bin nämlich ihre Patentante, und ihre Tante ist mit der besten Freundin meiner Schwester verheiratet. Logan ist mit einem Mädchen namens Emma zusammen, deren Mutter wiederum aus meiner Heimatstadt stammt!»
    «Ich werde mal ein paar Freunde fragen.» Xavier schenkte ihr ein charmantes Lächeln. «Wahrscheinlich kenne ich sie vom Sehen.» Er stellte meine Tasche aufs Bett und streifte dabei wie zufällig mit den Lippen mein Ohr. «Hier kennt jeder jeden.»
    «Typisch für Mississippi?»
    «Du lernst schnell.» Xavier zwinkerte mir zu. «Hier sind alle eine große Familie.»
    Ich wusste, dass dieses Phänomen nicht nur auf Mississippi beschränkt war, sondern sich über den gesamten Süden erstreckte. Dolly Henderson, unsere Nachbarin in Venus Cove, fand zu jedem eine Querverbindung, egal, wo er herkam. Sie kannte jeden in der Stadt und wusste alle Geschichten über sie. Diese Vertrautheit der Kleinstadt hatte mir immer gefallen. Natürlich blieben Geheimnisse nicht lange geheim, aber wenn es hart auf hart kam, konnte man aufeinander zählen. Ich wollte gern Teil einer solchen Gemeinschaft sein, und als Laurie McGraw aus Jackson hatte ich diese Möglichkeit … auch wenn ich das Leben einer anderen führte. Irgendwann, das wusste ich, würde uns unsere Vergangenheit einholen und

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