Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heaven (German Edition)

Heaven (German Edition)

Titel: Heaven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
Vom Netzwerk:
sie genau wussten, wer sie waren und was sie wollten. Es gab nicht den leisesten Zweifel, dass diese Jungs dazugehörten. Andere Studenten unterbrachen ihre Gespräche, als sie an ihnen vorbeiliefen. Sie unterhielten sich in alle Richtung und wirkten, als würden sie sich schon seit Jahren kennen.
    «Oh mein Gott.» Mary Ellen packte mich am Arm. «Was für Typen! Bitte, sag deinem Bruder, dass er uns vorstellen soll.»
    «Welcher ist denn dein Bruder?» Missy und Erin streckten neugierig die Hälse.
    «Der in Weiß … mit den dunkelblonden Haaren.» Mary Ellen hob vielsagend die Augenbrauen.
    «Was, das ist dein Bruder?» Missy hielt die Luft an. «Wow.»
    «Ich weiß», sagte Mary Ellen seufzend. «Und er ist bei Sigma Chi .»
    Xavier winkte und schlenderte auf uns zu. «Hi, Kleine.» Er stieß mir sanft mit dem Ellenbogen in die Rippen und lächelte den anderen zu. «Und, kommt ihr klar? Dies sind meine Mitbewohner, Clay und Spencer.»
    «Ähnlich seht ihr euch ja nicht gerade», sagte Spencer und musterte mich.
    «Ich vermute immer, dass sie adoptiert ist», scherzte Xavier, woraufhin die Mädchen so lachten, als hätte er den Witz des Jahrhunderts gerissen.
    Ein Student mit einer Kühlbox blieb stehen und wandte sich an uns. «Wollt ihr was?», fragte er.
    «Nein, danke, ich trinke nichts», sagte ich.
    Missy und Erin nahmen sich jeder ein Bier, bestanden aber darauf, es in Becher umzufüllen, damit die Verbindungsstudentinnen dachten, dass sie Limo tranken.
    Es dauerte eine Weile, aber schließlich gelang es Xavier und mir, der Party unbeobachtet zu entkommen. Er zog einen Schlüsselbund aus der Tasche und lief auf einen großen schwarzen Geländewagen mit riesigen Reifen zu.
    «Äh … willst du ein Auto klauen?», fragte ich.
    «Ja», sagte er. «Das College hat bereits einen Kriminellen aus mir gemacht.»
    «Xavier!»
    «Entspann dich, Beth.» Er lachte. «Er gehört mir. Ivy und Gabriel haben ihn mir hingestellt.»
    «Wirklich?»
    «Ja, sie hatten ein schlechtes Gewissen, weil ich den Chevy zurücklassen musste. Außerdem brauchen wir ein Auto, falls wir abhauen müssen. Wir können uns in dem Fall ja kaum auf Rebel Ride verlassen.»
    «Worauf?»
    «Egal. Jetzt komm, lass uns abhauen.»
    Xavier fuhr los, und bald schon ließen wir den Campus hinter uns und fuhren den Highway entlang, der von dichten Wäldern gesäumt war. Als er sicher war, dass wir weit genug weg waren, bog er in eine Schotterpiste ein, hielt an und löschte das Licht, bevor er sich versicherte, dass das Auto im Schatten der Bäume nicht auszumachen war. Dann sprang er aus dem Auto und öffnete mir ritterlich die Beifahrertür.
    «Wohin gehen wir?», fragte ich.
    «Keine Ahnung», sagte Xavier. «Irgendwohin, wo uns niemand findet.»
    Es war warm und dunkel unter den Bäumen, und das Moos, das den Waldboden bedeckte, schluckte unsere Schritte. Ab und zu fiel ein Lichtstrahl durch die Äste, und ich lächelte bei dem Gedanken, dass niemand wissen konnte, dass wir hier waren. Wie froh ich war, dem Lärm und der stickigen Luft auf der Party entkommen zu sein.
    «Und, wie ist es so als Ford McGraw?», fragte ich.
    «Ganz in Ordnung.» Xavier rutschte hinter mich und berührte mich an der Schulter. Jegliche Anspannung fiel mit einem Schlag von mir ab. «Aber ich glaube, ich habe gerade mehr davon, Xavier Woods zu sein.»
    «Warum?»
    Er senkte den Kopf, und ich spürte seine Lippen an meinem Nacken.
    «Darum …»
    «Das ist aber kein sehr geschwisterliches Verhalten», sagte ich, während ich hinter mich griff und sein Haar zerwühlte. Als unsere Körper aneinanderdrängten, ging mein Atem schneller. Xaviers Hand wanderte meine Hüfte hinab.
    «Bist du sicher, dass wir das wirklich tun sollten? Ich hoffe, dass wir damit keine Grenze überschreiten.»
    «Das ist mir inzwischen egal», murmelte Xavier mir ins Ohr, dass ich Gänsehaut bekam. «Ich möchte meiner Frau zeigen, wie sehr ich sie liebe.» Er hielt einen Moment inne, drehte mich zu sich und nahm mein Gesicht in seine Hände. Seine türkisfarbenen Augen hatten eine solche Intensität, dass ich das Gefühl hatte, es nicht länger auszuhalten.
    «Wie hast du mich genannt?», flüsterte ich. Ich wollte es noch einmal hören.
    «Meine Frau», wiederholte er leise.
    Sanft zog er mir einen meiner Spaghettiträger von der Schulter. Seine Berührung, eigentlich so vertraut, ließ mich schaudern. Es war, als ob er mich zum allerersten Mal anfasste, was mir bewusst machte, wie vorsichtig wir

Weitere Kostenlose Bücher