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Heaven (German Edition)

Heaven (German Edition)

Titel: Heaven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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Plastikbecher, die überall in der Straße mit den Verbindungshäusern herumrollten, erinnerten noch daran, was in der Nacht hier los gewesen war. Doch sobald die Studenten aufgewacht waren und etwas gegessen hatten, würde die Feierei von vorne losgehen, und zwar bis zum Unterrichtsbeginn am Montag.
    Als ich in meinem Wohnheim ankam, bemerkte ich, dass mich die Frau an der Rezeption merkwürdig ansah. Ein Blick auf mein Spiegelbild zeigte mir, dass ich kleine Zweige im Haar hatte. Mit hochrotem Kopf hastete ich an ihr vorbei und nahm die Treppe, statt auf den Lift zu warten. Dann betrat ich so leise wie ich konnte mein Zimmer … Aber nicht leise genug.
    «Laurie, wo warst du denn?», erklang es in einem Ton, der Neugier und Vorwurf zugleich ausdrückte, und noch bevor ich die Tür schließen konnte, saß Mary Ellen aufrecht. «Ich habe dich überall gesucht!»
    «Tut mir leid», sagte ich. «Ich hoffe, du bist gut nach Hause gekommen. Bist du mit Missy und Erin gegangen?»
    «Ja.» Sie zuckte die Achseln. «Aber wo warst du?»
    «Ich habe ein paar alte Freunde aus der Highschool getroffen und mit ihnen abgehangen.»
    «Echt?», fragte Mary Ellen neugierig. «Wen denn?»
    «Ein paar Verbindungsstudentinnen», sagte ich leichthin und hätte mich sofort ohrfeigen können.
    Mary Ellens Augen weiteten sich voller Bewunderung. «Du bist mit Verbindungsstudentinnen befreundet? Aber die sollen nicht mal mit Erstsemestern sprechen! In welcher Verbindung sind sie denn?», fragte sie gierig.
    Ich hatte ein klassisches Eigentor geschossen. Zum Glück aber eins, das ich wieder einrenken konnte. Ich dachte an die Ankunft zurück, an unsere Fahrt vorbei an den Verbindungshäusern, und erinnerte mich tatsächlich unerwartet klar an die Aufschriften. Ohne nachzudenken, nannte ich die erstbeste, die mir einfiel. Delta Gamma.
    «Sie sind DGs.» Ich war überrascht, wie leicht mir die Lügen über die Lippen kamen. «Ich hätte dich angerufen und dich eingeladen mitzukommen, aber ich hatte deine Nummer nicht.»
    «Oh.» Sie sah mich enttäuscht an. «Vielleicht nächstes Mal. War Ford auch dabei?»
    «Wer?», fragte ich.
    «Ähm … dein Bruder?», sagte Mary Ellen und bedachte mich mit einem Blick, als hätte ich den Verstand verloren.
    Unsere neuen Namen auszusprechen war, wie ein neues Kleidungsstück zum ersten Mal anzuziehen. Es war ganz frisch und fühlte sich ungewohnt an, weil es noch ungetragen war. Ich hatte gedacht, dass mir die neue Identität ein neues Leben schenken würde. Stattdessen war ich einfach nur verwirrt und kam mir vor wie eine gespaltene Persönlichkeit. Nach außen stellte ich jemand anderes dar, als ich war. Außerdem hatte ich Angst, dass ich etwas sagen oder tun würde, das die ganze Sache ins Taumeln bringen könnte.
    «Ach so, klar», sagte ich und lachte gekünstelt. «Mentales Blackout. Keine Ahnung, wo Ford gesteckt hat, bei irgendeinem Mädchen wahrscheinlich. So läuft das immer.»
    Mary Ellen starrte vor sich hin, und ich sah förmlich vor mir, was sie dachte: Ich könnte dieses Mädchen sein.
    «Glaubst du, du könntest mich mit ihm verkuppeln?», fragte sie mit sehnsüchtigem Blick.
    Diese offene Frage überrumpelte mich. Ich hatte damit gerechnet, dass sie in ein paar Wochen mit einer solchen Bitte ankommen würde, wenn wir uns besser kannten, aber sie ging sofort aufs Ganze.
    «Mit Ford?», fragte ich.
    «Ja», sagte sie. «Er scheint genau die richtigen Leute zu kennen und sieht einfach super aus. Aber das hörst du wahrscheinlich oft.»
    «Pass auf.» Ich setzte mich auf meine Bettkante und tat so, als würde ich nachdenken. «Ich möchte nicht, dass er dir wehtut. Ford hat es nicht so mit festen Beziehungen.»
    «Hmm.» Mary Ellen runzelte die Stirn und ließ sich auf ihr Kissen fallen. So schnell würde sie sich sicher nicht geschlagen geben. «Vielleicht könnten wir einen Plan schmieden?»
    «Ich weiß nicht», sagte ich ausweichend.
    «Wieso sagst du ihm nicht einfach, dass du uns für ein schönes Paar hältst? Auf dich hört er doch.»
    «Von wegen, ich bin wahrscheinlich die Letzte, auf deren Meinung er wert legt.»
    «Also gut.» Mary Ellen starrte versonnen ins Nichts. «Ich lasse mir etwas einfallen.»
    «Was ist mit Spencer und Clay?», schlug ich vor. «Die sind beide ziemlich süß.»
    «Kann sein», sagte Mary Ellen in Gedanken und griff nach ihrem Laptop. «Ich werde ihn mal bei Facebook stalken.»
    Ich musste mich extrem zusammenreißen, um den Besitzanspruch zu

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