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Heaven (German Edition)

Heaven (German Edition)

Titel: Heaven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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jeden Tag nur ein paar wenige Minuten, an denen wir wir selbst sein konnten; den Rest des Tages lebten wir unser Doppelleben als Ford und Laurie McGraw. Oft wünschte ich mir, den Platz mit diesen erfundenen Menschen zu tauschen und für eine Weile ganz normal zu leben. Wie es wohl wäre, sich um Prüfungsergebnisse zu sorgen und um die Niederlage beim nächsten Footballspiel statt die Rache des Himmels oder Luzifer auf dem Kriegspfad fürchten zu müssen?
    Ich duckte mich und hastete schnell in den Umkleideraum. Hoffentlich hatte mich niemand gesehen. Xavier saß in einem weißen T-Shirt auf einer Bank und fuhr sich mit den Fingern durch sein honigfarbenes Haar, das noch feucht war vom Duschen. Als ich eintrat, sah er auf und lächelte – sein gewinnendes Lächeln, das mir noch immer den Atem nahm.
    «Hi, Beth», murmelte er leise. Ich ging zu ihm, setzte mich auf seinen Schoß, lehnte meinen Kopf an seinen Hals und atmete seinen frischen Duft ein. «Du riechst gut», sagte ich und legte die Arme um ihn. Wie sicher und geborgen ich mich bei ihm fühlte. «Irgendwie fruchtig.»
    «Danke.» Xavier verdrehte die Augen. «Jetzt fühle ich mich richtig männlich.»
    Ich lachte, wurde aber gleich wieder nachdenklich. «Ich wünschte, wir wären unter normalen Umständen hier.»
    «Ich weiß», sagte er. «Aber für uns war noch nie etwas normal. Aber ich bin für immer bei dir, Beth. Auch wenn die Welt vor unseren Füßen in Stücke bricht, werde ich dich nicht verlassen.»
    «Gut», sagte ich. «Ich habe nämlich gerade mit Ivy und Gabriel gesprochen. Was sie mir erzählt haben, wird dir nicht gefallen.»
    Xavier fuhr mir sanft mit den Fingern übers Kinn und weiter bis zu den Lippen. Normalerweise hätte ihn eine solche Ankündigung in Panik versetzt. Er hätte jedes Detail wissen wollen, ich hätte ihm genau erzählen müssen, was gesagt wurde und was wir als Nächstes tun sollten. Doch ich spürte, wie müde er war und wie wenig Lust er hatte, zu kämpfen.
    «Ist es ein Problem, um das sich Ford und Laurie sorgen müssten?»
    Ich runzelte die Stirn. «Nein.»
    «Dann kann es warten», sagte er. «Du lächelst überhaupt nicht mehr. Das vermisse ich.»
    Ich nickte und hob den Kopf, um ihm in seine wunderschönen türkisfarbenen Augen zu blicken. «Ich habe gerade keine Lust, Ford und Laurie zu sein», sagte ich. «Wollen wir versuchen, wir selbst zu sein? Aber so wie am Anfang, bevor all das geschehen ist. Lass uns sein, wie an jenem Abend am Strand in Venus Cove, am Abend des Lagerfeuers.»
    Xavier und ich sahen diesen Abend beide ganz klar vor uns. In jener Nacht war ich von der Klippe gesprungen und hatte mit meinen Flügeln den Fall abgefangen. Trotz dieser beängstigenden und wagemutigen Enthüllung waren wir hinterher vollkommen entspannt gewesen. Wir hatten stundenlang im Sand gelegen und schließlich gewusst, dass wir zusammengehörten. Nicht einmal der Zorn meiner Geschwister hatte das warme Gefühl verscheucht, das mich an jenem Abend durchflutet hatte. Als ich die Augen schloss und die Wärme seiner Hände auf mir spürte, explodierten hinter meinen Lidern Feuerwerk und Sternschnuppen, die in meinem Kopf ein glitzerndes Strahlen hinterließen.
    Ich stieß Xavier mit der Nase am Kinn an. Er beugte sich zu mir und berührte mein Ohr mit den Lippen. Sofort bekam ich Gänsehaut. Ich wollte den sorglosen Achtzehnjährigen zurück, nicht den Mann, der vom Wüten der Welt niedergedrückt war.
    Ich hob die Hände und legte sie ihm um die Schultern. Sofort spürte ich seine Wärme am ganzen Körper. Als unsere Lippen sich trafen, fühlte ich die vertraute Energie in mir aufflammen und das Feuerwerk, das vor meinem geistigen Auge explodierte. Das Gefühl wurde nie schwächer, egal, wie oft ich Xavier küsste. Es war jedes Mal wieder, als wäre es das erste Mal. Er legte mir die Arme um die Taille und zog mich näher an sich. Dann nahm er mein Gesicht in seine Hände, bis wir uns in einer Welt außerhalb von Zeit und Raum verloren, in der es nur uns beide gab. Wir waren so ineinander vertieft, dass wir die Schritte erst hörten, als es zu spät war.
    Ein ersticktes Keuchen zerriss die Magie. Ich fuhr zurück und sah Mary Ellen in der Tür stehen, die vor Schreck die Hand vor den Mund geschlagen hatte. Ich sprang auf und machte einen Schritt zurück, aber sie hatte genug gesehen.
    «Ich kann dir das erklären!», sagte ich und stieß gegen einen Schrank. Das Metall schürfte mir die Schulter auf, aber ich ignorierte

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