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Heaven (German Edition)

Heaven (German Edition)

Titel: Heaven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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müssen.
    «Fürs Erste schon», sagte Gabriel. «Wir haben den Bund darüber informiert, was die Reiter vorhaben. Vielleicht können sie sie aufhalten. Oder sie zumindest ihrer Macht berauben.»
    «Was ist mit Unserem Vater? Wo ist Er?», fragte ich atemlos.
    «Beschäftigt», antwortete Ivy und tauschte einen nervösen Blick mit Gabriel. «Er hat im Moment alle Hände voll zu tun.»
    «Was denn?», fragte ich verwirrt.
    Gabriel seufzte und schloss für einen Moment die Augen. «Wahrscheinlich hättest du es ohnehin irgendwann erfahren», sagte er. «Die Hölle sucht Vergeltung. Die Dämonen laufen Amok.»
    «Was?», flüsterte ich und spürte, wie sich eine eiserne Hand um mein Herz schloss.
    «Ihr Einfluss steigt stetig, und die Zahl ihrer Anhänger hat sich in den letzten Wochen verdreifacht», sagte Gabriel. «Die Welt ist in großer Gefahr.»
    Meine Schwester nickte mit kummervollem Blick. «Es hat einen ziemlichen Aufruhr verursacht, dass einer der Ursprünglichen tot ist. Luzifer sendet seine Boten aus wie eine Plage.»
    Das Herz schlug mir bis zum Hals. War all das meine Schuld? Mussten Menschen sterben, weil ich so dumm gewesen war, Luzifer zu verärgern? Ich schlug mir mit der Hand vor den Mund, und Gabriel schien meine Gedanken zu lesen.
    «Du bist nicht verantwortlich für das, was die Unterwelt tut, Bethany», sagte er. «Sie brauchen keine Entschuldigung, um Leid und Schmerz zu verursachen.»
    Ich rollte mich auf das Bett und ließ mich mit dem Gesicht auf das Kissen fallen. Wie gern hätte ich mich einfach versteckt und gewartet, bis alles vorbei war. Ich blieb unbeweglich liegen, bis Gabriel mich sanft am Rücken berührte.
    «Und vergiss eins nicht: Jake ist nicht durch deine Hand gestorben», sagte er. «Sondern durch meine.»
    Diese Worte beruhigten mich nicht wirklich. Es war egal, wer den entscheidenden Schlag ausgeführt hatte, solange Menschen unseretwegen leiden mussten. Die Dämonen waren schon sadistisch und grausam genug, wenn sie nicht nach Vergeltung lechzten. Ich wollte mir gar nicht die Höllenqualen vorstellen, die sie jetzt unschuldigen Menschen zumuteten, nur um es uns zu zeigen. Und wenn Unser Vater keine Zeit für andere Probleme hatte, dann musste es sehr schlimm stehen.
    «Das ist eine Katastrophe», flüsterte ich.
    «Ja», sagte mein Bruder aufrichtig. «Aber wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben. Auch wenn man jetzt im Himmel alle Hände voll zu tun hat, wird Er unsere Gebete erhören.»
    «Was ist mit den Dämonen?», fragte ich. «Suchen sie uns auch?»
    «Das wissen wir nicht», sagte Gabriel. «Bis jetzt scheinen ihre Angriffe kein Muster zu haben, es wirkt alles sehr wahllos. Wie auch immer …» Er zögerte.
    «Ich bin sicher, dass sie uns nicht vergessen haben», beendete ich seinen Satz.
    «Kaum», sagte mein Bruder verkniffen. «Aber fürs Erste reicht es, wenn wir uns auf ein Schlachtfeld konzentrieren.»
    Als Ivy und Gabriel gingen, machte ich mich sofort auf die Suche nach Xavier. Leider kam in diesem Moment Mary Ellen wieder, genauso temperamentvoll und aufgekratzt wie gewohnt.
    «Wohin gehst du?», fragte sie und drängte sich an meine Seite.
    «Zu einer Freundin», sagte ich vage.
    «Oh, super.» Sie griff nach ihrer Handtasche. «Ich muss mich nur schnell nachschminken.»
    Ich versuchte, mir meinen Ärger nicht anmerken zu lassen. Wie konnte man nur so taktlos sein! Mein Tonfall hätte ihr ganz klar zeigen müssen, dass ich sie nicht dabeihaben wollte, ganz davon abgesehen, dass ich sie nicht eingeladen hatte.
    «Ehrlich gesagt», stotterte ich, «muss ich zu Molly, sie hat Probleme mit ihrem Freund. Ich glaube, ich sollte lieber alleine gehen.»
    «Aber du wirst sehen, ich bin sehr gut als Beziehungsratgeberin», sagte Mary Ellen. War sie eigentlich absichtlich so begriffsstutzig?
    «Ja, aber Molly tut sich mit neuen Leuten immer ein bisschen schwer.»
    «Aber …»
    «Tut mir leid! Bis später!» Ich ließ sie einfach stehen und sprintete aus dem Zimmer, bevor sie protestieren konnte. Ich wusste, dass das nicht nett war und ich vielleicht ihre Gefühle verletzte, aber ich musste Xavier so dringend sehen, dass ich mir darüber keine Gedanken machen konnte. Ich würde es später wiedergutmachen.
    Ich joggte zum Baseballplatz, wo Xavier mit den anderen Jungs aus seiner Verbindung beim Training war. Als ich dort ankam, war der Platz leer, aber ich hoffte, dass Xavier noch in der Umkleidekabine war. Ich hasste es, ihn heimlich treffen zu müssen. Wir hatten

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