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Heaven

Heaven

Titel: Heaven
Autoren: Marina Schuster
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sagte Kim leise.
    Er stutzte kurz, sah dann aber offenbar an ihrem Gesicht, dass es wichtig war und nickte. »Okay.«
    Ohne weiteren Kommentar verließen sie den Raum und gingen nach oben.
    Im Arbeitszimmer angekommen deutete Kim auf den Umschlag.
    »Das war eben zwischen der Post.«
    Luke wurde blass.
    »Ich hatte gehofft, dass nicht noch etwas kommt«, sagte er tonlos. »Mach ihn bitte auf.«

Kapitel 9
    K im legte den Plastikbeutel bereit, streifte sich die Handschuhe über und fasste den Brief mit der Pinzette vorsichtig an einer Ecke an. Mit der anderen Hand nahm sie den Brieföffner vom Tisch und schlitzte den Umschlag vorsichtig an einer Seite auf. Sie zog das Papier heraus und faltete es auseinander, legte es auf den Tisch.
    Luke, der ihr mit angespanntem Gesicht zugesehen hatte, stellte sich neben sie, und zusammen lasen sie die wenigen gedruckten Worte.
    TAKE WHAT YOU WANT
    Für Dich ist es einfach, Dir das zu nehmen, was Du willst, Dir ist es egal, wem es gehört. – Du wirst dafür bezahlen, egal auf welche Art.
    Mit zusammengepressten Lippen starrte Luke schweigend den Text an, seine Finger umklammerten die Tischkante so fest, dass seine Knöchel weiß hervor traten.
    Spontan strich Kim ihm sanft über den Arm, doch er schien es überhaupt nicht zu bemerken.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte er nach einer Weile mit belegter Stimme.
    »Momentan können wir nicht viel tun«, erklärte Kim leise. »Ich schicke den Brief ans Labor, so wie den Ersten, und wir sollten hoffen, dass die irgendetwas finden. In der Zwischenzeit werden die Leute überprüft, die du aufgeschrieben hast. Ich bekomme die Ergebnisse, sobald das abgeschlossen ist, wenn wir Glück haben, ergibt sich da vielleicht irgendein Hinweis. Bis dahin kann ich nur eins tun, nämlich dich wirklich keine Sekunde mehr aus den Augen zu lassen.«
    Er hatte sich wieder ein wenig gefangen und verzog das Gesicht.
    »Es kann doch nicht sein, dass ich mich von so einem Unsinn dermaßen verängstigen lasse«, sagte er kopfschüttelnd. »Ich frage mich, was der Absender damit bezwecken will.«
    »Also wenn ich ehrlich sein soll, hört sich das für mich sehr nach etwas Privatem an. Du solltest dir nochmal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen, ob es nicht doch eine Person gibt, die einen Grund hat, derart wütend auf dich zu sein.«
    »Natürlich gab es immer mal Leute, mit denen ich Differenzen hatte, aber das waren nur Kleinigkeiten, und nichts, was so etwas rechtfertigen würde«, sagte er achselzuckend.
    Sorgfältig packte Kim den Brief ein. »Ich werde das jetzt gleich noch zur Post bringen.«
    Luke nickte. »Ich komme mit, ich habe jetzt keinen Nerv mehr, zu arbeiten.«
    Er warf Kim ein schiefes Grinsen zu. »Außerdem habe ich jetzt ja wohl sowieso keine Chance mehr, dir zu entkommen.«
    Kurz darauf klopfte Kim bei den Aldridges und ließ sich von Harvey den Schlüssel für seinen Wagen geben, während Luke bereits am Auto stand und auf sie wartete.
    Als sie auf ihn zukam, streckte er die Hand aus, und als sie ihn fragend anschaute, nahm er ihr wortlos den Schlüssel aus der Hand.
    »Ich muss mich vielleicht von einer Frau bewachen lassen, aber ans Steuer setze ich mich doch lieber noch selbst«, erklärte er amüsiert.
    »Hat ja nicht lange gedauert, bis er sich von dem Schreck erholt hat«, dachte Kim sarkastisch und stieg wortlos ein.
    Sie gaben den Brief auf der Post ab, danach fuhren sie wieder zurück. Anstatt jedoch in den Seitenweg zur Villa abzubiegen, fuhr Luke auf der Hauptstraße weiter.
    »Wo willst du hin?«, fragte Kim verwundert.
    »An den Strand, ich muss ein bisschen raus, um den Kopf freizukriegen.«
    Wenig später stellte er das Auto oberhalb einer Bucht ab. Sie kletterten einen kleinen Pfad herunter, zogen sich die Schuhe aus und liefen durch den warmen Sand zum Ufer.
    Langsam und schweigend spazierten sie am Wasser entlang, hingen ihren Gedanken nach.
    Nach einer Weile ließ Luke sich in den Sand fallen, klopfte einladend mit der flachen Hand neben sich, und Kim setzte sich zu ihm.
    »Was glaubst du, geht es um Geld oder muss ich mir ernsthafte Sorgen machen?«, fragte er leise, während er mit unbewegter Miene aufs Meer hinaus schaute.
    »Ich wünschte, ich wüsste es«, sagte Kim zögernd. »Es ist schwer einzuschätzen, worauf der Absender es abgesehen hat, und solange wir keinerlei Anhaltspunkte haben, wer es sein könnte, können wir nichts weiter tun als abwarten.«
    »Abwarten.« Er stieß ein zynisches Lachen aus.
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