Heaven
nicht, dass sie entgegen Toms Anweisungen gehandelt hatte, und um die Krypta herumgelaufen war, anstatt zu verschwinden. Zwar wäre das Gelände mit Sicherheit am nächsten Tag noch einmal gründlich durchsucht worden, doch wer weiß, ob der Walkman dann noch da gewesen wäre. Sie haderte lediglich damit, dass sie den Vorschlag gemacht hatte, dass sie an Lukes Stelle zum Friedhof gehen sollte, nach wie vor hatte sie den dumpfen Verdacht, dass jemand im Haus etwas davon mitbekommen hatte.
»Vielleicht wäre es besser gelaufen, wenn Luke doch selbst hingegangen wäre«, dachte sie mit Unbehagen.
Aber die Befürchtung, dass ihm dann eventuell etwas zugestoßen wäre, ließ diesen Gedanken sofort wieder verschwinden. Nein, es war gut, dass sie es versucht hatte, da sie sich nach wie vor nicht sicher war, ob der Unbekannte es wirklich nur auf Geld abgesehen hatte, hatte sie möglicherweise etwas Schlimmeres verhindert.
Während sie noch nachdenklich auf dem Bett saß, klopfte es leise an die Zimmertür.
»Ja?«
Zu ihrer Überraschung kam Luke herein, einen Teller mit Toast und eine Tasse Kaffee in den Händen.
»Ich dachte nach dem ganzen Stress von gestern Abend könntest du vielleicht ein Frühstück gebrauchen«, lächelte er und stellte alles auf dem Nachttisch ab.
»Danke«, sagte Kim leise, »Obwohl das Ganze ja leider alles andere als erfolgreich verlaufen ist.«
»Das konnte ja niemand vorher ahnen, und ich bin froh, dass dir nichts passiert ist.«
Er ging wieder zur Tür. »Ich bin unten im Studio, genieß dein Frühstück und komm dann irgendwann nach.«
»Es wäre mir lieber du würdest hier bleiben«, entfuhr es ihr spontan, und Luke grinste.
»Soll ich das etwa als Einladung verstehen?«
Kim bemerkte, dass sein Blick über ihre Brüste wanderte, die sich durch ihr dünnes Nachthemd deutlich abzeichneten, und mit rotem Kopf zog sie die Decke hoch.
»Nein, du solltest bloß nicht alleine herumlaufen«, erklärte sie nachdrücklich. »Ich habe immer noch so ein dumpfes Gefühl, dass jemand hier im Haus Bescheid wusste.«
»Dann müsste es einer von den Jungs gewesen sein, und das kann ich mir nicht vorstellen. Zum einen kenne ich sie schon seit Jahren, zum anderen waren sie die ganze Zeit hier im Haus, keiner von ihnen hätte eine Gelegenheit gehabt, den Walkman dort zu deponieren.«
»Aber es muss jemand sein, der dich einigermaßen gut kennt«, gab Kim zu bedenken, »Wie viele Leute wissen von dieser Jacke, die ich gestern getragen habe?«
»Nicht sehr viele«, gab er zu. »Aber eben auch nicht nur die Jungs von meiner Band.«
»Und diese Überschriften auf den Briefen, es sind alles Songtitel von dir – für einen gewöhnlichen Erpresser, der einen reichen Mann um ein bisschen Geld erleichtern will, gibt derjenige sich ziemlich viel Mühe«, sagte Kim zweifelnd. »Ich will dir keine Angst machen, aber wir sollten damit rechnen, dass mehr dahinter steckt und vorsichtig sein.«
Einen Moment schaute er sie nachdenklich an, dann nickte er. »Also gut, ich bin nebenan und warte dort, bis du fertig bist.«
Mit ein paar Schritten war er an der Zwischentür und schon fast in seinem Zimmer, als Kim ihn zurückhielt.
»Luke?«
Fragend schaute er sie an.
»Danke, dass du mich gestern Abend vor Charlie in Schutz genommen hast.«
Er sagte nichts, lächelte sie nur eigenartig an und zog dann die Tür hinter sich zu.
Nachdem sie gefrühstückt hatte, stellte Kim sich unter die Dusche und zog sich an. Anschließend ging sie ins Arbeitszimmer um Charlie anzurufen und nachzufragen, ob die Untersuchung des Walkmans schon irgendein Ergebnis gebracht hatte.
»Nein, leider nicht«, sagte Charlie bedauernd. »Weder lässt sich die Herkunft des Gerätes oder der Kassette nachvollziehen, noch sind irgendwelche Fingerabdrücke vorhanden. Allerdings hat der Erpresser sich ziemlich viel Mühe gegeben, das Gerät wurde mit einem Zeitschaltmechanismus versehen, der das Band genau um 0:00 Uhr gestartet hat. Der Kerl hat also gewollt, dass wir es finden, und er hat damit gerechnet, dass wir länger warten würden, er scheint ziemlich clever zu sein.«
»Gibt es sonst noch etwas Neues?«
»Nein, keine der überprüften Personen hat etwas auf dem Kerbholz, sie sind bis auf ein paar Kleinigkeiten alle sauber. Es scheint auch für keinen ein offensichtliches Motiv zu geben, Summer kennt die Leute teilweise schon seit seiner Schulzeit.«
»In Ordnung, kannst du mir das trotzdem alles zuschicken? Ich möchte mir das
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