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Heaven

Heaven

Titel: Heaven
Autoren: Marina Schuster
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Namen noch einmal durchgegangen. Doch so sehr sie auch hin und her überlegten und die Dossiers studierten, es gab nirgends auch nur den kleinsten Hinweis.
    Schließlich gelangten sie zu den Daten über die Bandmitglieder. Die Musiker hatten die ein oder anderen geringfügigen Dinge auf dem Kerbholz, doch es waren lediglich Kleinigkeiten wie das Konsumieren von Drogen oder Alkohol, Randalieren in Hotels oder exzessive Partys. Das war alles nicht ungewöhnlich in diesem Business und schon lange her. Seit sie mit Luke zusammenarbeiteten, war nichts dergleichen mehr bekannt geworden, er schien offensichtlich Wert auf Disziplin zu legen.
    Dann fiel Kims Blick auf die persönlichen Angaben über Robert Hogan, und sie stutzte.
    »Sag mal, diese Jacke, die ich an dem Abend auf dem Friedhof anhatte, deine alte Schuljacke – trägst du die noch manchmal?«, wollte sie wissen, obwohl sie die Antwort genau kannte.
    Luke nickte. »Ja, ab und zu. Ich habe sie schon so lange, ich habe es nicht übers Herz gebracht, sie wegzuwerfen, und sporadisch ziehe ich sie mal an.«
    »Ist es ein Zufall, dass Robert auch auf der Moonbrook High war?«
    »Das ist tatsächlich ein Zufall«, erklärte er, »Er war zwei Klassen über mir, ich kannte ihn zwar vom Sehen, aber hatte nie etwas mit ihm zu tun. Als ich einen neuen Drummer suchte, habe ich von meinem Manager den Tipp bekommen, ihn mir mal anzusehen. Wir haben einen Termin für ein Probespielen vereinbart, mir hat gefallen was ich gehört habe, und als wir dann noch festgestellt haben, dass wir auf der gleichen Schule waren, war die Sache schnell besiegelt.«
    Er schaute Kim an und runzelte die Stirn. »Du denkst doch nicht, dass er etwas damit zu tun hat?«
    »Keine Ahnung«, sagte sie achselzuckend, »Es war nur so eine Idee, weil eben auch die alte Jacke im Spiel war.«
    »Kim, deine weibliche Intuition in allen Ehren, aber er war den ganzen Tag hier, hat unten im Studio mit Chris und Kyle gespielt, die drei waren die ganze Zeit über zusammen, er hätte also gar keine Gelegenheit gehabt, den Walkman auf dem Friedhof zu deponieren. Auch den Tag davor nicht, da war ich ja selbst mit unten.«
    Sie seufzte. »Ja, sieht wohl so aus, als hätte ich mich geirrt, wäre ja auch zu einfach gewesen.«
    »Ich habe fast den Eindruck, dass du dir inzwischen mehr Sorgen machst als ich«, schmunzelte Luke.
    Für einen Moment schaute sie ihn überrascht an, dann winkte sie verlegen ab. »Das sollte ich auch, schließlich ist das mein Job.«
    Am Nachmittag bat Kim Luke, mit ihr nach Sunville zu fahren, da sie ihn nicht alleine im Haus zurücklassen wollte. Er hatte am nächsten Tag Geburtstag und sie wollte ein Geschenk für ihn besorgen.
    Auf der Suche nach etwas Passendem klapperte sie die Läden ab, während Luke geduldig im Auto saß und wartete.
    »Mir bleibt aber auch nichts erspart, es gibt nichts Schlimmeres als mit Frauen einkaufen zu gehen«, stöhnte er genervt, als sie ihn bestimmt zum zehnten Mal bat, anzuhalten, damit sie in einen Laden hineingehen konnte. »Was suchst du eigentlich?«
    »Nichts Bestimmtes.«
    »Genau das dachte ich mir schon«, grinste er, »Das ist exakt das, was ich an Frauen so schätze, ihre Zielstrebigkeit und Entschlossenheit.«
    Scherzhaft boxte sie ihm auf den Arm und stieg dann wieder aus, durchkämmte das nächste Geschäft.
    Schließlich entdeckte sie einen kleinen Musikladen, der Plektren mit individueller Gravur anbot, und ohne zu zögern, suchte sie eines aus und ließ Lukes Namen eingravieren. Dazu gab es eine schöne, kleine Geschenkbox, und zufrieden verließ sie kurz darauf den Laden.
    »Okay, du bist erlöst«, lächelte sie, als sie wieder zu Luke ins Auto stieg, »Wir können zurückfahren.«
    »Gott sei Dank«, seufzte er mit gespielter Verzweiflung, »Ich dachte schon, ich muss hier im Auto übernachten.«
    »Jetzt stell dich nicht so an, so schlimm war es nun auch wieder nicht.«.
    Demonstrativ schaute er auf die Uhr. »Nein, drei Stunden sind nicht schlimm«, sagte er trocken, während er den Motor startete und losfuhr.
    »Wo willst du hin?«, fragte Kim verwundert, als er jedoch nicht in Richtung Villa fuhr, sondern die entgegengesetzte Richtung einschlug.
    »Ich glaube, ich habe mir eine kleine Belohnung verdient«, erklärte er schmunzelnd, »und weil ich so ein netter Mensch bin, lade ich dich ein.«
    Wenig später hielt er vor einem kleinen Restaurant, und kurz darauf saßen sie an einem Tisch, genossen das köstliche Essen und unterhielten
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