Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heaven

Heaven

Titel: Heaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
Vom Netzwerk:
öffnete sich der Deckel, und eine spärlich bekleidete Blondine kam zum Vorschein.
    »Überraschung«, grölten die Jungs, während die Frau herauskletterte und dann im Marilyn-Monroe-Style für Luke »Happy Birthday« sang.
    Luke machte ein völlig entgeistertes Gesicht, und Kim schaute die Blondine sprachlos an.
    Nach ein paar Sekunden drehte Luke sich um, beugte sich zu Kim, und flüsterte ihr ins Ohr: »Sei mir nicht böse, aber ich glaube, du solltest jetzt besser nach oben gehen. Mach dir keine Gedanken, mir wird hier nichts Schlimmes passieren.«
    Einen Moment stand Kim wie erstarrt, dann drehte sie sich auf dem Absatz herum und verließ wortlos den Raum, hörte im Weggehen noch, wie die Männer lauthals lachten.
    Wütend stürmte sie die Treppe hinauf, schoss in ihr Zimmer, ließ sich aufs Bett fallen, und sofort stiegen ihr Tränen in die Augen.
    Wie hatte sie auch erwarten können, dass Luke nur einen Deut besser war als Chris oder die beiden anderen, offensichtlich nahm er genauso alles mit, was er kriegen konnte. Ihr war klar, dass es in diesem Business nicht zimperlich zuging, aber dass er so weit gehen würde, sie aus dem Raum zu schicken, um sich mit diesem blonden Weibsbild zu amüsieren, damit hatte sie nicht gerechnet.
    »Mach dir keine Gedanken, mir wird hier nichts Schlimmes passieren«, äffte sie ihn zornig nach. »Ja, das glaube ich dir aufs Wort, schlimm wird es wohl nicht werden.«
    Gedämpfte Musik klang von unten herauf, und Kim wagte nicht sich vorzustellen, was dort im Wohnzimmer jetzt vor sich ging.
    Enttäuscht und unglücklich kuschelte sie sich in ihr Kissen, und zum ersten Mal seit einer Weile wünschte sie sich erneut, sie wäre Luke nie wieder begegnet.
    Irgendwann in der Nacht wurde Kim von einem merkwürdigen Geräusch geweckt. Sie warf einen kurzen Blick auf die Uhr, stellte fest, dass es kurz nach drei war.
    Sie lauschte angespannt – da war es wieder, es hörte sich an wie ein Stöhnen.
    »Oh Gott, nein«, dachte sie entsetzt, »Muss ich mir das jetzt auch noch anhören?«
    Vermutlich lag er jetzt mit dieser blonden Schnepfe nebenan in seinem Bett und vergnügte sich.
    Da hörte sie das Geräusch erneut und stellte verwundert fest, dass es nicht aus Lukes Zimmer, sondern vom Flur kam.
    Sie sprang aus dem Bett und riss die Tür auf. Im Flur brannte das Licht, doch niemand war zu sehen. Wieder ein Stöhnen, diesmal lauter, und es kam offenbar aus dem Badezimmer.
    Besorgt klopfte sie an die Tür.
    »Luke?«
    Als statt einer Antwort nur ein würgendes Geräusch zu hören war, stieß sie die Tür auf und erstarrte bei dem Anblick, der sich ihr bot.
    Luke hing über der Toilettenschüssel, mehr liegend als kniend, übergab sich und hielt sich mit der anderen Hand den Bauch. Er war leichenblass, sein Gesicht war bedeckt mit kaltem Schweiß und schmerzvoll verzogen.
    »Na toll«, dachte Kim resigniert, »Scheint ja eine wilde Party gewesen zu sein.«
    Kopfschüttelnd setzte sie sich zu ihm auf den Boden und hielt ihn fest, blieb so lange bei ihm sitzen, bis sein Magen irgendwann leer zu sein schien. Sie stand auf, griff nach einem Waschlappen, hielt ihn kurz unters Wasser und wischte ihm vorsichtig das Gesicht ab.
    »Kim«, stöhnte er leise.
    »Schon gut, ich bringe dich jetzt in dein Bett.«
    Sie versuchte, ihn vom Boden hochzuziehen. Mühsam rappelte er sich auf und stützte sich auf sie, immer noch gekrümmt vor Schmerzen. So schleppte sie ihn langsam in sein Zimmer und zum Bett.
    »Mein Magen tut so weh«, flüsterte er kraftlos, während sie ihm sein nassgeschwitztes Shirt auszog.
    Sie zögerte einen Moment, dann öffnete sie kurzerhand seine Jeans, streifte sie nach unten und setzte ihn vorsichtig auf dem Bett ab. Mit ein paar Handgriffen hatte sie ihm Schuhe, Socken und Hose ausgezogen, danach suchte sie in der Kommode nach einem sauberen T-Shirt. Rasch holte sie noch ein Handtuch, trocknete ihn ein wenig ab, streifte ihm das frische Shirt über.
    »Leg dich hin«, sagte sie leise, und entkräftet ließ er sich ins Kissen fallen.
    Hilflos schaute sie ihn an, es schien ihm wirklich schlecht zu gehen, und sie befürchtete, dass er vielleicht eine Alkoholvergiftung haben könnte.
    Als er sich erneut zusammenkrümmte, hielt sie es nicht mehr aus.
    »Okay, du bleibst liegen, ich werde einen Arzt rufen.«
    Rasch ging sie hinüber in ihr Zimmer, nahm ihr Handy und wählte die Nummer von Edwina und Harvey.
    Ihr war bewusst, dass es mitten in der Nacht war, aber sie wollte kein

Weitere Kostenlose Bücher