Heaven
also habe ich gute Miene zum bösen Spiel gemacht. Um den Schein zu wahren, habe ich ein kleines Haus gekauft, wir sind dort zusammen eingezogen und galten offiziell als verlobt.
Durch einen Zufall habe ich sie dann mit Stanley erwischt, und mir war klar, dass er der Vater des Kindes war. Natürlich habe ich ihm den Kopf gewaschen, habe den beiden Hilfe und Unterstützung angeboten, aber das Einzige, was sie wollten, war mein Geld. Daraufhin hatten wir einen riesigen Krach und ich habe Stan aus der Band geworfen.
Eine Zeitlang habe ich mich noch um Caitlin gekümmert, weil sie mir leidtat, aber als ihre Forderungen immer überzogener wurden, und sie mich schließlich zwingen wollte, sie zu heiraten, war meine Geduld zu Ende. Ich bin kurzerhand wieder zu meinen Eltern gezogen, zu diesem Zeitpunkt war mir egal, ob sie ihre Drohungen wahrmachen würde, ich wollte mich nicht mehr von ihr erpressen lassen. Sie hat natürlich getobt und gezetert, aber als sie schließlich gemerkt hat, dass sie damit nichts mehr erreicht, hat sie irgendwann Ruhe gegeben.«
Er schwieg einen Moment.
»Hast du deswegen Caitlins Namen nicht auf die Liste geschrieben?«, fragte Kim leise.
»Nein, ich habe ihn nicht aufgeschrieben, weil ich zu ihr keinen Kontakt mehr habe. Wir haben uns zwar irgendwann ausgesprochen, aber ich habe mit ihr nichts mehr zu tun.«
»Und Stanley?«
Luke grinste. »Stanley. Ja, eine Zeit lang war ich ziemlich sauer auf ihn, aber wie sagt man so schön? Eine echte Männerfreundschaft kann nichts erschüttern. – Nein, im Ernst, er hat sich bei mir entschuldigt, er war damals einfach ziemlich fertig und hatte in seiner jugendlichen Dummheit keinen anderen Weg gesehen. Ich hab‘s ihm verziehen, und wir verstehen uns seitdem wieder ganz gut.«
Er machte eine kurze Pause und fügte schließlich hinzu: »Wie gesagt, meine Mutter kennt nicht die ganze Wahrheit, ich habe es nie übers Herz gebracht, ihr das alles zu erzählen, und ich möchte dich bitten, dass das unter uns bleibt.«
»Natürlich.« Kim nickte und dachte kurz über Lukes Erzählung nach. »Aber deine Mutter glaubt, dass du dich wegen Caitlin nie mehr auf eine Beziehung eingelassen hast«, platzte sie dann unüberlegt heraus und hätte sich im gleichen Moment am liebsten die Zunge abgebissen. »Entschuldige, das geht mich nichts an«, fügte sie hastig hinzu.
Luke schaute sie an und lächelte. »Das ist eine ganz andere Geschichte – vielleicht erzähle ich sie dir irgendwann.«
Kapitel 31
A m nächsten Morgen waren sie bereits früh unterwegs zum Flughafen und saßen wenig später in einer kleinen, privaten Chartermaschine, die sie nach Paris brachte.
Kim war hundemüde, sie hatte die ganze Nacht kein Auge zugetan, zum einen aus Sorge um Luke, zum anderen wegen der Dinge, die er ihr gestern Abend erzählt hatte.
Vor ihrer Abreise hatte sie Charlie aus dem Bett geklingelt, und hatte ihn gebeten, Stanley noch einmal gründlich unter die Lupe zu nehmen. Zwar hatte Luke gesagt, sie hätten sich wieder vertragen, doch sie war sich nicht so sicher, ob Stanley nicht vielleicht doch noch einen stillen Groll gegen Luke hegte.
Charlie hatte es ihr versprochen, und einigermaßen beruhigt war sie in den Flieger gestiegen.
Die Jungs hatten es sich im vorderen Teil der Maschine gemütlich gemacht und schliefen, und Kim saß neben Luke, der seinen Kopf auf ihre Schulter gelegt hatte und auch vor sich hindöste. Sie schloss die Augen und lehnte sich an ihn, versuchte ebenfalls noch ein wenig Schlaf zu bekommen.
»Kim, wir sind da«, weckte er sie irgendwann leise.
Sie schlug die Augen auf, sah sein lächelndes Gesicht über sich und stellte erschrocken fest, dass sie mit dem Kopf in seinem Schoß lag. Verlegen sprang sie auf und folgte den anderen zum Ausstieg.
Am Gate wartete bereits Austin Dering auf sie, er lotste sie zu zwei Vans, die sie ins Hotel brachten. Unterwegs reichte er Luke einen Zettel mit Notizen.
»Die Verleihung beginnt um zwanzig Uhr im Hotel, es wäre gut, wenn ihr euch etwas früher einfindet. Du wirst wohl einen Preis bekommen, ich hoffe, du hast dich vorbereitet. Direkt nach der Übergabe ist geplant, dass du noch einen Song spielst«, erklärte er sachlich. »Eure Zimmer sind reserviert, du hast also noch genug Zeit dich auszuruhen, bis es losgeht.«
Die Vans fuhren in die Tiefgarage des Hotels ein, Austin drückte den Jungs ein paar Codekarten in die Hand und die drei verschwanden im Fahrstuhl.
»Ach so, noch was«, fügte
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